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Bildung

12. Juni 2014

Budgetkürzungen: Alternativschulen droht das Aus!

Gruene-Schule1Für die nicht-konfessionellen Privatschulen geht es demnächst ans Eingemachte, denn die Budgetdetails bieten eine unliebsame Überraschung: Kürzungen um die 20 Prozent stehen an! Ich habe dazu heute im Mittagsjournal Stellung bezogen („Alternativschulen: Ein Fünftel weniger Geld“).
Im Arbeitsprogramm hat die Bundesregierung versprochen, das „bestehende alternative Bildungsangebot mit reformpädagogischen Schwerpunkten (zu) erhalten“. Die Regierung will bis 2018 die „Unterstützungsstrukturen aufrechterhalten und verbessern“.
Alternativschulen sind pädagogische Versuchslabors und oft Reformmotoren für das öffentliche Schulsystem. Sie bieten besondere Lernumgebungen und Unterrichtsformen und stellen für viele Eltern die beste Möglichkeit des Schulunterrichts für ihre Kinder dar.
Allerdings stehen diese Schulen vornehmlich jenen Eltern offen, die auch den Schulbeitrag leisten können. Mit Claudia Schmid konnte ich vor drei Jahren eine Einigung erzielen, wonach private Alternativschulen etwa 1.000 € pro SchülerIn bekommen sollen. Seither hat sich einiges geändert und die Versprecheung im Regierungsprogramm sind das Papier nicht wert, auf dem sie verfasst wurden.
Die Zahl der SchülerInnen in privaten Alternativschulen ist gestiegen, während die Fördermittel gleich geblieben sind. Gleichzeitig wurde die Förderung in zwei Bereichen, einen für den Unterricht und einen für die Tagesbetreuung, aufgeteilt. Im Schuljahr 2012/13 blieb das Bildungsministerium die Förderungen für die Tagesbetreuung an Alternativschulen schuldig. Aus der Beantwortung meiner Parlamentarischen Anfrage geht deutlich hervor, dass dem Bildungsministerium 2013 wohl das Geld ausgegangen ist und die ausständigen Förderungen in Höhe von rund 950.000 € erst mit einer Sonderfinanzierung im Jahr 2014 ausbezahlt werden. Das sind eineinhalb Jahre Wartezeit!
Jetzt wird zudem klar, dass von den Kürzungen im Bildungsbereich auch die Alternativschulen betroffen sind: Die Budgetansätze werden um je 20 Prozent gekürzt. Wer sich detailliert Informieren will, kann im Verzeichnis Veranschlagter Konten auf der Homepage des Finanzministeriums die genauen Beträge nachlesen, das Stichwort „Waldorf“ führt zur richtigen Stelle.
Von den vereinbarten 1.000 € pro Kind sind im Jahr 2014 nur noch 750 € übrig. Das Bildungsministerium verweist die Alternativschulen an die Landesschulräte, sie sollen dort um Förderung für die Tagesbetreuung ansuchen. Aber: Die Förderung für den Ausbau der Tagesbetreuung wurde - im Einvernehmen mit den Ländern - ebenfalls gekürzt! Höchste Zeit also, dass private Alternativschulen die gleiche Förderung erhalten, wie sie konfessionellen Privatschulen zusteht. So kann der Fortbestand der Schulen gesichert und der Zugang für alle ermöglicht werden.
Meinen Antrag zur Finanzierung von Alternativschulen haben die Regierungsparteien im Rahmen der letzten Sitzung des Unterrichtsausschusses aber vertagt, wie ich bereits berichtet habe.
Einige Dutzend Privatschulen, der Großteil davon Schulen von Gemeinden, Interessensvertretungen und Kammern, aber auch Internationale Schulen, die Schule der Wiener Sängerknaben und einzelne private Alternativschulen, bekommen dennoch Personalsubventionen seitens des Bundes auf Grund von vertraglichen Vereinbarungen. Diese Vereinbarungen und die jeweiligen Vertragspartner möchte ich veröffentlicht wissen und endlich Transparenz im Privatschulwesen zu erreichen. Ich habe dazu einen Anfrage an Gabriele Heinisch-Hosek gestellt.
Auf die Antworten des Bildungsministeriums, die Anfang August übermittelt werden, bin ich schon gespannt.
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
7. Juni 2014

„Digital Education“ - Herausforderung an unsere Schulen!



Ende Mai habe ich im „Depot Wien“ in der Wiener „Breiten Gasse“ im Rahmen der Reihe „Netzpolitische Bildung“ der Grünen Bildungswerkstatt über ein komplexes Thema diskutiert: „Digital Education“
Mitdiskutiert haben Sonja Gabriel vom Institut Forschung & Entwicklung und der Pädagogische Hochschule Wien/Krems, Christian Swertz (er ist E-Learning-Koordinator der Fakultät für Philosophie & Bildungswissenschaft der Universität Wien) und Heidrun Strohmeyer (im Bildungsministerium verantwortlich für Wiener „efit21“ -- digitale Agenda für Bildung, Kunst und Kultur).
Marco Schreuder, netzpoltischer Sprecher der Grünen im Parlament, hat moderiert.
Und auch bei diesem Thema gilt für die „Grüne Schule“: „Kein Kind zurücklassen!“
2. Juni 2014

Servus statt Tschüss?

SprachenvielfaltNun will Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek als österreichische Eigenheiten und Ausdrucksweisen der Sprache retten und allen Schulen entsprechende Broschüren zur Verfügung stellen. Vor allem die DeutschlehrerInnen sollen dabei unterstützt werden, Kindern den Stellenwert des österreichischen Deutsch zu vermitteln („Servus statt Tschüss: Bildungsministerin schickt Broschüre an Schulen“).
Das ist keine schlechte Idee. Schon letzte Woche habe ich in einem Gastkommentar für „Die Presse“ ein Plädoyer für eine vernünftige Sprachenpolitik in Österreich abgegeben, dabei aber vor engstirnigem Provinzialismus ebenso gewarnt wie vor rigidem Sprachpurismus, der vor jeder „Überfremdung“ warnt. So etwas ist natürlich strikt abzulehnen („Ja zur Vielfalt von Sprachen, aber Nein zum Sprachpurismus“).
Mit Boschüren allein wird es aber nicht getan sein, Frau Ministerin. Es geht darum, den österreichischen Standard auch in die LehrerInnen-Ausbildung zu holen und zu fördern. Im internationalen Kontext gilt das Prinzip der Plurizentrik, das die Gleichwertigkeit aller Varietäten einer Sprache anerkennt. So wie das im Englischen selbstverständlich ist. Im Deutschen müssen wir noch daran arbeiten.
Im Übrigen darf dgehofft werden, dass sich die Tatkraft des BMBF künftig im gleichen Ausmaß auch auf die übrigen Baustellen erstreckt: BIFIE, Zentralmatura, Neue Mittelschule ...
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
30. Mai 2014

Vertagungsorgie im Unterrichtsausschuss!

DenkerDa wendet sich der Gast mit Grausen. Oder der Wähler! Und wohl auch die Wählerin!
Was machen die PolitikerInnen eigentlich so den ganzen Tag? Die Frage stellt sich so mancher. Und zwar zu Recht, schließlich findet ein beachtlicher Teil der Arbeit der PolitikerInnen unter Ausschluss der Öffentlichkeit in Parlamentarischen Ausschüssen statt. In Ausschüssen werden Regierungsvorlagen, Anträge der Oppositionsparteien, Bürgerinitiativen und Petitionen verhandelt und – theoretisch – darüber abgestimmt. Ich sage „theoretisch“, denn in der Praxis wird zwar über Regierungsvorlagen abgestimmt, Anträge der Oppositionsparteien und BürgerInnenanliegen dagegen werden vertagt. So auch im Unterrichtsausschuss diese Woche, bei dem 17 Anträge und Bürgerinitiativen in Verhandlung standen. Ein Überblick aus der Sitzung in dieser Woche:
• TOP 4) Antrag Rosenkranz (FPÖ): Einrichtung weisungsfreier Ombudsstellen für Schüler und deren Eltern (370/A(E))
Vertagungsantrag durch Elmar Mayer (SPÖ)
• TOP 5) Antrag Walser (Grüne): Schaffung von Schulombudsstellen für Schüler/innen und Eltern (324/A(E))
Vertagungsantrag durch Elmar Mayer (SPÖ)
• TOP 6 Antrag Walser (Grüne): Inklusiver Unterricht durch Anhebung der SPF-Quote (435/A(E))
Vertagungsantrag durch Marianne Gusenbauer-Jäger (SPÖ)
• TOP 7 Antrag Strolz (Neos): Umsetzung der Vorschläge des Rechnungshofes zur Verwaltungsreform (379/A(E))
Vertagungsantrag durch Marianne Gusenbauer-Jäger (SPÖ)
• TOP 8 Antrag Strolz (Neos): Reform der Schulverwaltung (380/A(E))
Vertagungsantrag durch Marianne Gusenbauer-Jäger (SPÖ)
• TOP 9 Bürgerinitiative: „Finanzielle Gleichstellung der Schulen in freier Trägerschaft mit den konfessionellen Privatschulen. Gleichheit für alle Schulkinder!“ (2/BI)
Vertagungsantrag durch Manfred Hofinger (ÖVP)
• TOP 10 Antrag Walser (Grüne): Finanzierung von Schulen in freier Trägerschaft (421/A(E))
Vertagungsantrag durch Manfred Hofinger (ÖVP), obwohl er eigentlich dagegen sei. Es gebe ausreichend öffentliche Schulen, und daher sollten Schulen in freier Trägerschaft keinen gesetzlichen Anspruch auf Förderungen erhalten. Der Antrag sowie die Bürgerinitiative hätte er besser abgelehnt.
• TOP 11 Bürgerinitiative: „Wir wollen mitbestimmen“ - Bürgerinitiative für mehr Schüler/innenmitbestimmung und Schuldemokratie (3/BI)
Vertagungsantrag durch Asdin El Habassi (ÖVP)
• TOP 12 Bürgerinitiative: „Demokratie macht Schule - MEINE MEINUNG ist nicht wuascht!“ (4/BI)
Vertagungsantrag durch Asdin El Habassi (ÖVP)
• TOP 13 Bürgerinitiative: Direktwahl der Landes- und Bundesschülervertretung durch die Oberstufenschüler/innen der österreichischen AHS, BMHS und BS (11/BI)
Vertagungsantrag durch Asdin El Habassi (ÖVP). Obwohl die Bürgerinitiativen allesamt bereits 2009 eingebracht und in den Letzten Legislaturperiode in einem Unterausschuss behandelt wurden, möchte Asdin El Habassi das Thema Mitbestimmung von SchülerInnen weiter (!) diskutieren und stellt daher einen Vertagungsantrag.
• TOP 14 Bürgerinitiative: „Einführung eines eigenständigen Unterrichtsfaches ´Politische Bildung` an allen Schulen ab der 7. Schulstufe (3. Hauptschule, Neue Mittelschule oder Gymnasium)“ (19/BI)
Vertagungsantrag durch Daniela Holzinger (SPÖ). Alle Abgeordneten sind sich einig, dass mehr politische Bildung in Schulen notwendig ist, auch um auf die zuletzt niedrige Wahlbeteiligung vor allem junger WählerInnen zu reagieren. Ausgerechnet die angeblich „kritische“ Daniela Holzinger, die jüngste Abgeordnete der SPÖ, stellte den Antrag.
• TOP 15 Antrag Rosenkranz (FPÖ): Redimensionierung des Bundesinstituts für Bildungsforschung und Entwicklung des österreichischen Schulwesens (BIFIE) (441/A(E))
Vertagungsantrag durch Andrea Gessl-Ranftl (SPÖ)
• TOP 16 Antrag Walser (Grüne): Durchführung der Zentralmatura durch das Bundesministerium für Bildung und Frauen (420/A(E))
Andrea Gessl-Ranftl (SPÖ)
• TOP 17 TOP 17 Walser (Grüne): indexbasierte Mittelzuwendung für Schulen zur individuellen Förderung (427/A(E))
Vertagungsantrag durch Ex-Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP)
• TOP 18: Antrag Walser (Grüne): Durchsetzung der Änderung der Landeslehrer-Controllingverordnung (424/A(E))
Vertagungsantrag durch Elisabeth Grossmann, Bildungssprecherin der SPÖ. Walter Rosenkranz (FPÖ) würde meinen Antrag gerne unterstützen - wie auch Neos-Chef Matthias Strolz - und damit der Bildungsministerin (SPÖ) für ihre Verhandlungen mit den Bundesländern den Rücken stärken. Die Regierung will keine Rückenstärkung, scheint in den Verhandlungen mit den Bundesländern stark genug zu sein.
• TOP 19 Antrag Walser (Grüne): Bildungstests fortführen (286/A(E)) und
Vertagungsantrag durch Brigitte Jank, Bildungssprecherin der ÖVP
• TOP 20 Antrag Strolz: Ermöglichung der Durchführung der PISA-Studie 2015 (381/A(E))
Vertagungsantrag durch Brigitte Jank, Bildungssprecherin der ÖVP. Begründung: Der am 20.5.2014 von mir eingebrachte Antrag sei sowas von obsolet, weil ja PISA doch durchgeführt wird. Warum sie dann einen Vertagungsantrag stellt, statt den Antrag zusammen mit jenem meines Kollegen Matthias Strolz abzulehnen, verrät sie nicht.
Tatsache ist, dass mit Vertagungen die Anträge der Opposition und BürgerInnenanliegen in der Schublade verschwinden. Eine Ablehnung würde nämlich dazu führen, dass das Thema im Plenum des Nationalrats behandelt werden müsste. Und diese öffentliche Auseinandersetzung scheuen die VertreterInnen der Regierungsparteien.
Nur zur Erinnerung: Es geht im Bildungsbereich um unsere Kinder und Jugendlichen. Es geht um die Zukunft. Für die „Grüne Schule“ gilt daher: „Kein Kind zurücklassen!“
15. Mai 2014

BIFIE: Politik raus – Sachverstand rein!

PK_15-5-2014Nun haben die beiden BIFIE-Direktoren also von der Ministerin die seidene Schnur überreicht bekommen („Notbremse gezogen“), eine weitere ministerielle Ho-Ruck-Aktion. Es ist allerdings das letztmögliche Bauernopfer vor der Frage, wer denn die politische Verantwortung für die Pleiten-, Pech- & Pannen-Serie der letzten Wochen trägt.
Ausgelöst wurde diese - und das sollte man sich in Erinnerung rufen und das wurde auf diesem Blog mehrfach erwähnt - durch unüberlegte Maßnahmen der Ministerin:
o Sie konstruierte eine Datenleck-Affäre, die es nicht gab. Am BIFIE waren die Daten zu jeder Zeit sicher.
o Vertreter ihres Ministeriums haben eine Datensicherheitsüberprüfung im Herbst im Aufsichtsrat verhindert.
o Die Ministerin hat vorschnell einen Testungsstopp befohlen und die Vorbereitungen für die Zentralmatura wochenlang ausgesetzt.
o Der dadurch entstandene Zeitdruck für die schriftliche Matura (neue Themenstellungen, Neudruck der 94.000 Fragebögen in kürzester Zeit an Sonn- und Feiertagen, ...) hat zu einem Versagen der Kontrollen wegen Überlastung des Personals geführt.
o Rechtswidrige Weisungen an das Direktorium (BIFIE Gesetz 2008) haben die Situation verschärft.
Natürlich sind auch am BIFIE zusätzliche Fehler gemacht worden (schlechte Kommunikation etwa was die Beurteilungsschlüssel anbelangt, die Themenstellung im Fach Deutsch, ...), aber mit vorschnellem Köpferollen ist niemandem gedient. Es muss endlich Ruhe einkehren, die MitarbeiterInnen an den BIFIE-Standorten müssen ihren Job professionell erledigen können und der Neuaufbau sollte behutsam in Angriff genommen werden.
In einer - wie man sieht sehr gut besuchten - Pressekonferenz habe ich für die Zukunft des BIFIE Folgendes gefordert und gleichzeitig eine Anfrage an die Ministerin (Pannen-bei-der-Zentralmatura (pdf, 192 KB)) eingebracht:
o Bildungsstandards-Überprüfungen und die Zentralmatura dürfen nicht in Frage gestellt werden!
o Die rot-schwarzen Proporzbestellungen müssen endlich ein Ende haben!
o Das BIFIE muss unter eine Leitung gestellt werden!
o Ein Standort in Salzburg ist ausreichend, der Standort in Wien kann zu einem Kompetenzzentrum umgebaut werden und soll künftig als nachgeordnete Dienststelle des Ministeriums die Zentralmatura durchführen.
Und bevor wir es vergessen eine Erinnerung an alle Beteiligten: Es geht eigentlich auch in diesem Zusammenhang um unsere Kinder! Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
12. Mai 2014

Zentralmatura: Politik in der Verantwortung!

ZentralmaturaSehen wir es positiv: Der „(Notfall-)Plan B“ hat bei der heurigen Matura funktioniert, alle KandidatInnen konnten die schriftliche Prüfung am vorgesehenen Tag schreiben, die Pannen wurde behoben.
Jetzt geht es an die Ursachenforschung: Wie konnte das passieren? Ich habe in den letzten Tagen mit vielen direkt und indirekt Beteiligten gesprochen. Was sich herauskristallisiert: Die unüberlegte und vorschnelle Reaktion der Ministerin nach der „Datenleck-Affäre“ („Dringliche Anfrage“ zum BIFIE im Parlament!) hat den Druck auf alle Beteiligten enorm erhöht: Die (gar nicht mögliche) „Absage“ der sogenannten „Zentralmatura“ und die Rücknahme dieser Ankündigung haben den Vorbereitungszeitraum sowohl am BIFIE als auch in der Druckerei stark eingeschränkt. Nur durch Sonntags- und Wochenendschichten war es überhaupt möglich, die 94.000 Testhefte zeitgerecht zu drucken, worunter die Kontrollschleifen naturgemäß gelitten haben. Fehler gab es bei - aufgerundet - 0,13 Prozent der Hefte. Der Fehler passierte in der Druckerei offenkundig am Ostermontag. So etwas darf nicht passieren, es ist aber kontraproduktiv, den Druck auf alle Beteiligten unnötigerweise so zu erhöhen, dass die Gefahr von Fehlern automatisch steigt.
Die mangelhafte Kommunikation der veränderten Bewertungsschlüssel für die Englisch- und Französischmatura ist zu kritisieren, scheint aber ebenso wie die Peinlichkeit bei einer Aufgabenstellung der Deutsch-Zentralmatura (Interpretation des Prosatextes „Die Schnecke“ von Manfred Hausmann aus dem Jahr 1947) und die jetzige Panne in Mathematik das Ergebnis der ministeriellen Ho-Ruck-Politk zu sein.
Ich werde diesbezüglich von der Ministerin Aufklärung verlangen. Wissen möchte ich auch, ob für die auf das nächste Jahr verschobene Standards-Überprüfungen rechtzeitig grünes Licht gegeben wird. Und wissen möchte ich nicht zuletzt, warum man sich im Ministerium ahnungslos gibt, wo doch VertreterInnen des BMBF in der Steuerungsgruppe für die Zentralmatura sitzen und jederzeit über alles informiert waren. Oder gibt es diese Steuerungsgruppe gar nicht (mehr)?
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
9. Mai 2014

Mathematik-Matura musste unterbrochen werden!

ZentralmaturaVor zehn Jahren konnte ich den Start der sogenannten Zentralmatura als Direktor an meinem Gymnasium mitverfolgen - es war für alle Beteiligten eine positive Erfahrung. Was sich jetzt aber abspielt, spottet jeder Beschreibung: Nach dem Wirbel um die Bewertungsschlüssel für die Englisch- und Französischmatura, gab es berechtigte Kritik an der Deutsch-Zentralmatura, weil bei der Interpretation des Prosatextes „Die Schnecke“ von Manfred Hausmann aus 1947 der zeitliche Zusammenhang zum NS-Regime und dem Holocaust völlig außer Acht gelassen wurde.
Heute nun kam es noch schlimmer: Die Mathematik-Matura musste an fünf Wiener AHS unterbrochen worden, weil in den verteilten Testheften des BIFIE nur acht statt 24 Aufgaben vorhanden waren. Kann man´s glauben?
Es ist jedenfalls eine unfassbare Schlamperei der Verantwortlichen im BIFIE. Von vorneherein war es unverantwortlich, dass eine hoheitliche Aufgabe nicht vom Ministerium selbst durchgeführt wird. Nach der Pannenserie aber ist nun wohl endgültig klar, dass das BIFIE nicht länger mit der Durchführung der Reifeprüfung betraut werden kann!
Ich habe heute daher meine Forderung aus dem Rechnungshofausschuss wiederholt, dass die Durchführung der sogenannten Zentralmatura durch das Bildungsministerium selbst zu erfolgen hat. Es ist offensichtlich, dass eine solche heikle Aufgabe nicht von einem externen Institut erfüllt werden kann. Derzeit sind die Leidtragenden all dieser Probleme vor allem die SchülerInnen, die vor einer so wichtigen Prüfung besonders aufgeregt sind. Eine Panne erhöht den Stress nochmal erheblich und hat damit auch Auswirkungen auf die Leistungen.
Eine weitere Forderung muss daher sein, dass bei der Beurteilung die erschwerenden Umstände berücksichtigt werden. Ich kann nur allen Schülerinnen und Schülern des Maturajahrgangs 2014 starke Nerven und alles Gute wünschen!
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
6. Mai 2014

Mehr Geld für Problemschulen!

Gruene-Schule1Der Begriff „Problemschule“ macht mir Probleme, gemeint sind meist sogenannte „soziale Brennpunktschulen“. Aber wie man sieht, ist auch dieser Begriff nicht ganz unproblematisch.
Noch problematischer ist aber das Faktum: Es gibt Schulen und vor allem Schülerinnen und Schüler, die deutlich mehr Unterstützung brauchen als andere. Martin Schenk von der Armutskonferenz hat Zahlen: Demnach sind in Österreich 134.000 Kinder und Jugendliche „manifest arm“, das heißt, sie müssen unter bedrückenden Lebensverhältnissen leben, in zu kleinen und nicht selten schimmligen Wohnung, im Winter oft in unbeheizten Räumen. Diese Kinder und Jugendlichen sind auf bestimmte Schulen konzentriert.
Darauf hat heute in einem Morgenjournalbeitrag Regina Pöll hingewiesen. Die Botschaft war mit Berufung auf eine Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS) klar: „Mehr Geld für Problemschulen nötig“.
Darauf weise ich im Unterrichtsausschuss seit Jahren hin und fordere eine indexbasierte Mittelzuteilung, um einen Teufelskreis zu durchbrechen: Bildung wird bei uns vererbt!.
Die Regierung macht derzeit das Gegenteil von zielgerichteter Förderung, wie auch unabhängige Experten bestätigen: Wird das Geld so wie bisher aufgeteilt und gibt es nicht mehr Geld für die Benachteiligten im Schulsystem, werden die Probleme größer.
Studienautor Hermann Kuschej vom IHS: In Österreich existiert nach wie vor eine Kopfförderung ohne Berücksichtigung förderungswürdiger Hintergründe.
Woher wir das Geld nehmen sollen? Mein Vorschlag ist klar: Wir leisten uns bei den 10- bis 14-Jährigen gleich drei Schultypen (Sonderschule, NMS und AHS). Das bedeutet: dreimal verschiedene Ausbildung der Lehrkräfte, drei verschiedene Gebäude, drei verschiedene Lehrpläne, drei verschiedene Inspektionssysteme ...
Andere Länder zeigen es uns vor: Eine Gemeinsame Schule bis zum 14. Lebensjahr ist nicht nur pädagogisch notwendig, sondern auch deutlich effizienter!
Für die „Grüne Schule“ jedenfalls gilt: „Kein Kind zurücklassen!
5. Mai 2014

Cybermobbing: gegen Hassreden im schulischen Alltag!

MobbingHassreden sind eine Verletzung von Menschenrechten und werden nicht zuletzt im Internet über soziale Medien und Videoportale verbreitet. Leider sind sie auch im schulischen Alltag nicht selten. Als Reaktion darauf initiierte der Europarat die Kampagne „No Hate Speech-Movement – Young people for Human Rights Online“. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion diskutieren Expertinnen und Experten die Themen „Cybermobbing“ und „No Hate Speech“ sowie aktuelle Projekte und Initiativen.
Auf eine spannende Diskussionsveranstaltung zum Thema Cybermobbing im schulischen Alltag mit einem hochrangig besetzten Podium möchte ich hinweisen. Mit davei sind unter anderem Barbara Buchegger (Safer Internet / Österreichisches Institut für angewandte Telekommunikation) und Georg Koenne (Österreichisches Zentrum für psychologische Gewaltprävention im Schulbereich).
Titel der Veranstaltung und nähere Hinweise: „Cybermobbing und Hassrede im schulischen Alltag – die "No Hate Speech"-Kampagne des Europarats
Zeit: 7. Mai 2014, 14.00 - 16.30 Uhr
• Ort: Gassenlokal im Erdgeschoss des Bundeskanzleramts, Concordiaplatz 2, 1010 Wien

Veranstalter ist das Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule in Kooperation mit dem European Wergeland Centre (EWC).
Im Anschluss an die Podiumsdiskussion werden Materialien, Methoden und Projekte gegen Cybermobbing und Hassrede vorgestellt. Das Buffet bietet die Möglichkeit der Vernetzung.
Zielgruppe sind Lehrkräfte, Studierende, MultiplikatorInnen, JugendarbeiterInnen etc.
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
26. April 2014

Schule als Opfer der Hypo-Alpe-Adria und mutloser Bildungspolitik!

Gruene-Schule1Gibt es etwas Neues oder gar Erfreuliches nach dem ausfürlichen Interview von Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek heute im Mittagsjournal? Nicht wirklich.
Nach wie vor fehlt der Regierung der Mut, die überfälligen Reformen durchzuführen und das System auf eine gemeinsame Schule der 6- bis 14-Jährigen umzubauen, was schon mittelfristig bei der Ausbildung der LehrerInnen, den Schulgebäuden usw. enorme Einsparungen lukrieren würde. Obwohl schon viele ÖVP-Landeshauptleute inzwischen für die Gemeinsame Schule eintreten, sind Kinder, ihre Eltern und die ganze Republik nach wie vor in Geiselhaft der Reformverweigerer aus dem ÖAAB rund um Michael Spindelegger.
Betroffen von dieser Politik sind vor allem Kinder aus bildungsfernen Schichten, denen zuhause kaum geholfen werden kann, und alleinerziehende Eltern. Der Sparkurs im Bildungsbereich bedeutet einen massiven Rückschritt bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Schule und Kinder sind anscheinend die idealen Opfer der Hypo-Alpe-Adria und einer mutlosen Bildungspolitik. Die Kürzungen beim Ausbau der Ganztagsschulen treffen zielgenau jene, die schon jetzt am stärksten benachteiligt sind. Es muss endlich Schluss sein mit „kreativen“ Zahlenspielereien und budgettechnischen Schönheitsoperationen.
Völlig unverständlich ist das sture Festhalten der Ministerin an der Absage der PISA-Testung. Gestern hat es mir die Ministerin sogar schriftlich gegeben: Es gibt kein Problem mit der Datensicherheit am BIFIE! Außer dem bekannten Link, der alte, anonymisierte Daten aus der „Informellen Kompetenzmessung“ beinhaltet hat, waren keine andere Daten betroffen. In der Anfragebeantwortung betreffend „Datenleck beim Bifie“ heißt es wörtlich: „Sonstige Daten oder Datenbanken, mit denen das Bifie arbeitet, sind von diesem Vorfall nicht betroffen.“
Es wird deutlich, dass die Ursache für das so genannte Datenleck ein krimineller Akt war. Einzig mittels eines gezielt platzierten „Symbolic Link“ der die genaue URL beinhaltete konnte auf die Daten zugegriffen werden. Weder die Daten noch der Link waren über Suchfunktionen zu finden. Grundsätzlich sind die Daten auf dem von der Firma KapschBusinessCom betrieben Server „gesichert, passwortgeschützt, verschlüsselt und nur einer einer eingeschränkten Liste von IP-Adressen zugänglich“.
Damit ist die Absage der PISA-Feldtestungen und die Verschiebung der Bildungsstandardüberprüfung als voreilige und nicht mehr notwendige Maßnahme entlarvt.
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“

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