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Bildung

13. Juni 2013

„Widerstand gegen die Zweiklassenpädagogik!“

PK_Lehrerdienstrecht_7-6-2013Am vergangenen Freitag haben wir parteiübergreifend gegen den ÖVP-Vorschlag zum neuen LehrerInnen-Dienstrecht Stelllung bezogen: „LehrerInnen-Dienstrecht: Gegen eine Zweiklassenpädagogik!
Wir haben damals ausgemacht, um breite Unterstützung für dieses Anliegen zu werben und eine gemeinsame Plattform zu bilden. Nun ist es soweit: www.zweiklassenpaedagogik.at
Ich ersuche um möglichst zahlreiche Unterstützung!
Auf diesen Text haben wir uns geeinigt:
„Wir wissen seit Jahrzehnten, dass die allerbesten PädagogInnen zu den Allerjüngsten müssen und dass am Anfang, bei der Elementarpädagogik und bei den ersten Jahren der Schule, Grundlagen gelegt werden, deren Wirkung die Bildungslaufbahn wesentlich und vor allem nachhaltig beeinflussen. Damit ist diese Zeit wesentlich einflussreicher als alles, was später kommt.
Gerade wurde in der PädagogInnenbildungNEU die Ausbildung an dieses Verständnis angepasst - bald werden die ersten Master mit VolksschülerInnen arbeiten.
So wie uns alle Kinder gleich viel wert sein müssen, so steht für die Unterzeichnenden unverrückbar fest:
Die Aufgaben aller PädagogInnen sind gleich – nicht gleichARTIG aber gleichWERTIG! Da versteht sich von selbst, dass für gleichwertige Qualifikation gleicher Lohn bezahlt werden muss.
Der unlängst bekannt gewordene Vorschlag der ÖVP, verlässt nach 27 Runden erfolgloser Verhandlungen die bisherige Linie, Pädagoginnen in Zukunft mit gleicher Dienstverpflichtung und gleicher Entlohnung auszustatten.
Für uns bedeutet dieser Vorschlag ein Festhalten an einer Zweiklassenpädagogik, die wir aufs Entschiedenste zurückweisen.“
Es bleibt noch viel zu tun. Jede Unterschrift auf der neuen Plattform www.zweiklassenpaedagogik.at trägt dazu bei, ein klares Zeichen zu setzen, dass uns alle Kinder und die sie Unterrichtenden gleich Wert sind!
Und wir sollten vor allem daran denken, worum es im Bildungsbereich eigentlich geht - für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
10. Juni 2013

Umfrage: Bildungskompetenz liegt bei den Grünen!

Gruene-Schule1Welcher Partei wird in Österreich am ehesten zugetraut, eine grundlegende Bildungsreform durchzuführen? Erstmals sind das – laut einer vom „Standard“ in Auftrag gegebenen „Market“-Umfrage –erfreulicherweise wir Grüne: „Den Grünen werden beim Thema Bildung und beim Thema Gesundheitsreform die höchsten Kompetenzen zugetraut, da liegen sie vor allen anderen Parteien.“
Das gilt aber nicht nur für diese zwei Bereiche, der Anteil jener, welche die Grünen in verantwortungsvollen Regierungspositionen sehen wollen, in den letzten Monaten deutlich gestiegen ist: „28 Prozent wollen Grüne in der Regierung“. Im letzten August waren es noch 19 Prozent.
Bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass wir bei den letzten Nationalratswahlen nur zehn Prozent der Stimmen hatten, uns aber heute 27 Prozent als kompetenteste Partei in Sachen Bildung bezeichnen, während alle anderen Parteien deutlich weniger Kompetenzzuschreibung als WählerInnen-Stimmen haben. Das macht Mut und gibt Kraft für den anstehenden Wahlkampf!
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
7. Juni 2013

LehrerInnendienstrecht: Gegen eine Zweiklassenpädagogik!

PK_Lehrerdienstrecht_7-6-2013Heute habe ich gemeinsam mit Hannes Androsch, Bernd Schilcher, Daniel Landau und Thomas Bulant eine Pressekonferenz gegeben: „Widerstand gegen die Zweiklassenpädagogik!“
Ich habe auf diesem Blog mehrfach unsere Grüne Position in dieser Frage deutlich gemacht. Hier nochmals unsere Vorstellungen von den Eckpunkten eines modernen LehrerInnendienstrechts.
Keine Schlechterstellung gegenüber der jetzigen Situation (das gilt speziell für AHS- und BHS-Lehrkräfte). Es wäre ja absurd, wenn man eine an sich schon unbefriedigende Situation noch verschlechtern würde.
Keine Erhöhung der Unterrichtszeit, aber festgeschriebene Anwesenheitszeit (im Grünen Modell von 9.00-15.00 Uhr) bei entsprechend ausgebauter Infrastruktur (Arbeitsplätze, Kantine, Aufenthaltsbereiche)
• Auch für KindergartenpädagogInnen mittelfristig eine Ausbildung auf tertiärem Niveau.
Gleiches Gehalt bei gleicher Ausbildung: Wenn künftig alle Lehrkräfte gleich lang studieren, dann haben sie auch das Recht, gleich viel zu verdienen, wenn sie gleichaltrige Kinder unterrichten, haben sie auch das Recht auf das gleiche Dienstrecht.
• ausgebautes Unterstützungssystem für Lehrkräfte: Fachlehrkräfte für Logopädie, Dyskalkulie etc., SozialarbeiterInnen, Krankenschwestern, … (im Endausbau ähnlich wie in Finnland etwa 10 Prozent der Bediensteten an den Schulen)
• administrative Entlastung und Entbürokratisierung
Die heutige Pressekonferenz verstehe ich als einen überparteilichen bildungspolitischen Notwehrakt. Was uns geeint hat, ist das Wissen um die Notwendigkeit einer grundlegenden Schul- und Bildungsreform, das Wissen, dass wir die großen Projekte wie LehrerInnenausbildung, LehrerInnen-Dienst- und Besoldungsrecht oder die Strukturreform mit der gemeinsamen Schule bis zum 14. Lebensjahr nur gemeinsam angehen können.
Man kann nicht nur an einem Rädchen im Uhrwerk drehen – man muss das gesamte Uhrwerk im Auge haben, weil jedes Drehen Auswirkungen auf andere Bereiche hat. Was die Herren Neugebauer, Quin und Kimberger derzeit schaffen, ist der Stillstand in diesem Uhrwerk. Sie wollen an gar keinem Rädchen drehen und die ÖVP spielt den willigen Vollstreckungsgehilfen.
Es bleibt noch viel zu tun. Und wir sollten vor allem daran denken, worum es im Bildungsbereich eigentlich geht - für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
5. Juni 2013

LehrerInnendienstrecht: ÖVP verabschiedet sich von der Reform!

Lehrer_ZimmerUnsere Regierung übertrifft sich in Sachen Konfusion inzwischen täglich selbst. Auf den missglückten Gesetzesentwurf zur LehrerInnenausbildung - er soll nächste Woche im Nationalrat beschlossen werden - habe ich schon hingewiesen: „LehrerInnenbildung Neu - es hagelt Kritik!
Heute geht es mit dem bildungspolitischen Retro-Kurs in Sachen LehrerInnendienstrecht munter weiter. APA-Meldung um 14:05 Uhr:
„Der Regierungsvorschlag sieht ein einheitliches Dienstrecht für alle neu eintretenden Pädagogen vor. Derzeit gibt es unterschiedliche Regeln für Landeslehrer (Volks-, Haupt, Sonder-, Berufs- und Polytechnische Schule) und Bundeslehrer (AHS; berufsbildende mittlere und höhere Schulen, BMHS).“
Nur vier Minuten später gibt es um 14:09 Uhr diese Aussendung von der ÖVP:
„Fekter argumentierte das Abgehen von einem gemeinsamen Dienstrecht für alle damit, dass die Arbeit an den unterschiedlichen Schultypen - von der Volksschule über AHS bis zu berufsbildenden und landwirtschaftlichen Schulen - wegen der "unterschiedlichen Anforderungen" einfach nicht miteinander vergleichbar sei.“
Wer Erklärungen dafür hat, soll sich bitte melden. Meine Interpretationsvorschläge:
• Die ÖVP weiß nicht, was sie will.
• Die ÖVP hat sich bereits jetzt und nicht wie geplant im Herbst aus der Regierung verabschiedet.
• Ist eh alles wurscht. Am Schluss entscheidet der Fritz!
Und auch die SPÖ ist jetzt auf Retro-Kurs und lässt die LehrerInnen im Stich. Die APA meldet soeben: „Beamtenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (S) will den am Mittwoch von der ÖVP präsentierten Vorschlag zur Lehrerdienstrechtsreform inhaltlich prüfen und als Input in die nächsten Verhandlungen mitnehmen, so ihre Sprecherin zur APA. Positiv sei, dass Bundeskanzler Werner Faymann (S) "Bewegung in die Sache gebracht habe".“ Bewegung? Im Krebsgang rückwärts!
Meine Position: Wenn LehrerInnen künftig die gleiche Ausbildung haben (so sieht es ja das nächste Woche zu beschließende Gesetz angeblich vor) und gleichalte SchülerInnen unterrichten, müssen sie auch dasselbe Dienstrecht haben und gleich bezahlt werden: keine Zweiklassengesellschaft!
Es bleibt noch viel zu tun. Und wir sollten vor allem daran denken, worum es im Bildungsbereich eigentlich geht - für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
3. Juni 2013

LehrerInnenbildung Neu - es hagelt Kritik!

Lehrer_ZimmerMorgen finalisieren die VertreterInnen der Regierungsparteien im Unterrichtsausschuss wohl die „LehrerInnenbildung Neu“ - gegen die Stimmen von uns Grünen. Ich habe einige meiner Kritikpunkte auf diesem Blog bereits dargelegt („LehrerInnenbildung Neu: "Auf halbem Weg und halber Tat mit halben Mitteln!"“), vor allem die weitgehende Nichtberücksichtigung der KindergartenpädagogInnen sowie die künftig völlig unübersichtliche Struktur der Ausbildung. Morgen werde ich unter anderem auf einige kritische Stellungsnahmen von ExpertInnen verweisen:
• Interfakultäre Curricularkommission Lehramt der Alpe-Adria Universität Klagenfurt: „Um eine ebenso wissenschaftsbasierte wie praxisorientierte, alle Bereiche umfassende Ausbildung aller pädagogischer Berufe sicherzustellen, bedarf es einer gemeinsamen Ausbildung aller Lehrkräfte zumindest einer bestimmten Schulstufe (Sekundarstufe 1). Stattdessen wird die konkurrierende Ausbildung in zwei unterschiedlichen Institutionen nochmals festgeschrieben bzw. eine Zusammenarbeit von vollkommen unterschiedlichen Institutionen eingefordert, statt adäquate Strukturen zu schaffen.“
• Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria – AQ-Austria: „Zwar ist zu begrüßen, dass die durch die gleichlautende Regelung des Qualitätssicherungsrats im Hochschulgesetz wie im Hochschul-Qualitätssicherungsgesetz eine Qualitätssicherungseinrichtung geschaffen werden soll, der sowohl für die Pädagoginnen- und Pädagogenbildung an Pädagogischen Hochschulen als auch jener an Universitäten zuständig ist, jedoch zeigt gerade die Einrichtung eines eigenen Qualitätssicherungsrats für die Pädagoginnen- und Pädagogenbildung, dass von einer Einbeziehung der Qualitätssicherung der lehrerbildenden Studiengänge an Pädagogischen Hochschulen in ein übergreifendes System der Qualitätssicherung des tertiären Bereichs keine Rede sein kann.“
• Der Qualitätssicherungsrat ist unzureichend und nach Proporzsystem besetzt. AQ-Austria: „Die Zusammensetzung des Qualitätssicherungsrats gemäß § 86 Abs. 2 sieht weder Mitglieder aus dem Kreis der Studierenden noch der anderen Interessenträger vor. Außerdem werden die Mitglieder in einem ausschließlich ministeriellen Verfahren ernannt. Somit dürfte der Qualitätssicherungsrat in diesen grundlegenden Bereichen kaum den ESG entsprechen. Auch auf prozeduraler Ebene scheint die Unabhängigkeit des Qualitätssicherungsrates nicht gegeben zu sein, da laut Erläuterungen (S. 8) die Prüfkriterien des Qualitätssicherungsrates durch die Bundesministerin oder den Bundesminister für Unterricht, Kunst und Kultur im Einvernehmen mit der Bundesministerin oder dem Bundesminister für Wissenschaft und Forschung festgelegt werden sollen.“
• Die Bundes-Arbeiterkammer (BAK) kritisiert das Fehlen eines Lehramts für Elementarpädagogik: „(…) Doch regt die BAK an, dass Universitäten und Pädagogische Hochschulen gemeinsam in die Ausbildung der ElementarpädagogInnen einsteigen sollten, sobald sie sich dazu im Stande sehen und dass es daher auch dafür gesetzliche Regelungen geben sollte. Darüber hinaus soll ein zeitlicher Stufenplan die klare Absicht des Gesetzgebers wiedergeben, beispielweise ab dem Studienjahr 2017/18 an den bisherigen Standorten der Pädagogischen Hochschulen Ausbildungsgänge in Elementarpädagogik anzubieten.“
• Zur Kooperationen von PHs und Universitäten meint die Österreichische Gesellschaft für Forschung und Entwicklung im Bildungswesen: „Durch die legistische Unterregulierung hinsichtlich der Kooperationsstrukturen und der nicht präzise ausformulierten Kooperationsmöglichkeiten werden eher standortbezogene Zufälligkeit und Beliebigkeit die Studiengangskooperation bestimmen. Unterschiedliche strukturelle Rahmenbedingungen und kulturelle Gegebenheiten an Hochschulen und Universitäten werden zu erheblichen Reibungsverlusten bei der Kooperation führen, ...“
• Die Konferenz der Senatsvorsitzenden der österreichischen Universitäten kritisiert das Fehlen der dienstrechtliche Grundlagen: „Ein grundlegender Mangel der Gesetzesentwürfe ist, dass sie zwar die Ausbildung der Pädagoginnen und Pädagogen in Österreich reformieren wollen, die Reform der Schulorganisation und des Lehrer/innen-Dienstrechts, auf der jede Regelung der Ausbildung als gesetzliche Grundlage beruhen muss, aber noch nicht festgeschrieben und letztlich politisch ungewiss ist.“
• Die Österreichischen Universitätenkonferenz (uni:ko): „Es gibt keine gesicherte Information über das LehrerInnendienstrecht, über Berufsbilder und -möglichkeiten, wodurch weiterhin unklare Vorgaben vorherrschen. Beispielsweise gibt es keine rechtliche Verbindlichkeit, dass das Masterstudium Voraussetzung für die Ausübung des LehrerInnenberufs ist.“
• Interfakultäre Curricularkommission Lehramt der Alpe-Adria Universität Klagenfurt: „Nicht unproblematisch ist die Bestimmung, dass Lehrkräfte künftig mit Bachelorniveau auch an (Höheren) Schulen unterrichten können. (…) Die absichernde Bestimmung, dass für eine „dauerhafte Anstellung“ ein Masterstudium nötig ist, ist sehr vage, denn schließlich konnten auch bisher Lehrkräfte sehr lange ohne dauerhafte Anstellung beschäftigt sein.“
Es bleibt noch viel zu tun. Und wir sollten vor allem daran denken, worum es im Bildungsbereich eigentlich geht - für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
28. Mai 2013

Unwort des Jahres: „Neues LehrerInnen-Dienstrecht!“

DenkerEs geht zu wie im Obrigkeitsstaat des 19. Jahrhunderts. Bei den Verhandlungen um ein neues LehrerInnen-Dienst- und Besoldungsrecht geht nichts weiter, die Betroffenen haben keine Möglichkeit einzugreifen. Allein im letzten Jahr gab es 27 Verhandlungsrunden. Das Ergebnis? Gleich Null. Das ist unverantwortlich.
Auf Kosten der Lehrerinnen und Lehrer inszenieren die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD), das Unterrichtsministerium und die schwarze und rote Parteizentrale den Stillstand in immer neuen Facetten. Jetzt sind die Gewerkschaftsbosse dran. „Gewerkschaft provoziert: "Können auch noch drei Jahre länger verhandeln"“!
Das glauben wir! Drei Jahre sind für diese Herrschaften ein Klacks.
Der LehrerInnen-Beruf ist schön, aber anstrengend. Das wissen jene, die ihn ergreifen. Zu Recht erwarten sie sich dafür gesellschaftliche Wertschätzung, die sich - nicht nur, aber eben auch - in der Bezahlung ausdrückt. Seit Jahrzehnten wird über ein neues Dienst- und Besoldungsrecht diskutiert. Im Regierungsprogramm hieß es im Jahr 2008 dazu: „Ein zeitgemäßes und leistungsorientiertes Dienst- und Besoldungsrecht soll für alle neu eintretenden LehrerInnen eingeführt werden.“ Was leider nicht dazugesagt wurde, ist, in welchem Jahrzehnt oder noch besser in welchem Jahr es eingeführt werden soll.
Die „Grünen Vorschläge für ein Dienst- und Besoldungsrecht“ schauen so aus:
• Wir brauchen ein Arbeitszeitmodell, das Unterrichtsverpflichtung und schulische Anwesenheitszeit kombiniert.
• Zulagen für Lehrkräfte sollen stärker als bisher an den Schulen selbst geregelt werden.
• Mehr schulische Autonomie wollen wir auch bei der LehrerInnenauswahl.
• Wir müssen auch wegkommen vom jetzigen bürokratisch administrierten Zuteilungsmechanismus für Lehrkräfte. Wir brauchen einen offeneren Arbeitsmarkt und zielgerichtete Weiterbildung.
Und bitte nicht vergessen, worum es im Schulbereich eigentlich geht. Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
26. Mai 2013

Auch Eltern fordern: „Rettet die Volksschule!“

Gruene-Schule1Nachdem die LehrerInnen - vor allem aus den Volksschulen - mit der Initiative „Rettet die Volksschule“ aktiv geworden sind und zumindest einen Teil der Verantwortlichen wachgerüttelt haben („Erster Erfolg für "Rettet die Volksschule"“),
reicht es nun auch den Eltern: „Volksschulinitiative holt Eltern mit ins Boot“.
Unser gesamtes Bildubgssystem ist im Umbruch, das Kaputtsparen muss ein Ende haben - die Schulen brauchen mehr statt weniger Ressourcen, sie brauchen eine bessere räumliche, personelle und finanzielle Ausstattung. In Vorarlberg machen sich jetzt daher auch der Landeselternverband, der Familienverband und die Caritas für diese Ziele stark. Sie wollen eine Aufwertung der Volksschulen.
Vor einigen Monaten habe ich das Thema ins Parlament gebracht. SPÖ und ÖVP haben mich damals in Absprache mit Ministerin Claudia Schmied mit einem eigenen Unterausschuss zum Thema Volksschule, zu dem wir externe ExpertInnen zugezogen haben, abgespeist. Nun muss es konkrete Zusicherungen geben. Nur gemeinsam verändern wir Schule zum Wohle aller Beteiligten! Bitte hier online unterstützen!
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
21. Mai 2013

LehrerInnenbildung Neu: „Auf halbem Weg und halber Tat mit halben Mitteln!“

Lehrerausbildung_IntegrationDie Regierung hat heute einen Ministerialentwurf zur „LehrerInnenbildung Neu“ vorgelegt. Ihr Vorbild dafür scheint Franz Grillparzer zu sein: „Das ist der Fluch von unserem edlen Haus (Österreich): auf halbem Wegen und zu halber Tat mit halben Mitteln zauderhaft zu streben.“
Ich verweise insbesondere auf die weitgehende Nichtberücksichtigung der KindergartenpädagogInnen sowie die künftig völlig unübersichtliche Struktur der Ausbildung.
Österreich bleibt vor allem in Sachen Elementarpädagogik europäisches Schlusslicht: Bislang bildeten wir hier gemeinsam mit Malta das Schlusslicht, künftig tragen wir die Rote Laterne allein, denn Malta hat die Zeichen der Zeit inzwischen erkannt und bildet Kindergarten-PädagogInnen künftig auch auf Hochschulniveau aus.
Statt bei den Ausbildungsstätten eine klare Struktur zu schaffen, bleibt ein überaus teurer und pädagogisch kontraproduktiver Kompetenzwirrwarr. Die Empfehlung von Fachleuten und auch des Rechnungshofes wurden in den Wind geschlagen, die Kräfte nicht gebündelt. Künftig gibt es ein unübersichtliches Nebeneinander von Hochschulen und Universitäten: Im Gerangel um Einfluss zwischen Unterrichts- und Wissenschaftsministerium blieb schließlich die Vernunft auf der Strecke. Unis und PHs sollen irgendwie kooperieren, wie sie das tun, überlässt der Staat aber ihnen. Das Ergebnis ist schon jetzt mangelnde Durchlässigkeit. Leidtragende sind die Studentinnen und Studenten sowie schlussendlich die Kinder.
Schade, dass aus Sicht der Bundesregierung die Ausbildung der PädagogInnen nicht wie viele Pleite-Banken als systemrelevant gelten, sonst hätte man wie bei den Bankenrettungsmilliarden zumindest einige Millionen in die Hand genommen.
Bei all der aggressiven Reformverweigerung in Sachen Bildung durch die Regierungsparteien gilt für die „Grüne Schule“ nach wie vor: „Kein Kind zurücklassen!“
18. Mai 2013

„Hattie-Studie“ und „Grüne Schule“

Gruene-Schule1Der Saal auf der Universität Wien war diese Woche voll – man lauschte den Ausführungen von Ulrich Steffens über die jetzt auch auf Deutsch vorliegende Studie von John Hattie („Visible Learning“ oder „Lernen sichtbar machen“). Thema war – um nur ein Detail herauszuheben – die politisch motivierten Fehlinterpretationen der Studie:
1. „In der Schule kommt es auf den Lehrer an und nicht auf das Schulsystem.“
Das hätten die Reformblockierer gerne. Die Realität schaut anders aus. Hattie verwendete für seiner Studie über die Einflussfaktoren für einen guten Unterricht über 50.000 Studien in englischer Sprache. Somit untersuchte er ausschließlich Gesamtschulmodelle. Wenn er für unterrichtsbezogene und nicht strukturelle Reformen eintritt, meint er das genaue Gegenteil dessen, was ihm von konservativer Seite untergejubelt wird: Er will die Beibehaltung des Gesamtschulmodells und keine Veränderung (etwa durch die frühe Trennung der Kinder wie in Österreich oder Deutschland).
2. „Hattie fordert die Wertschätzung des Frontalunterrichts.“
Das ist natürlich Unsinn. Hattie stellt fest: Lernen ist für SchülerInnen und LehrerInnen eine sehr individuelle Reise, es gibt aber natürlich erkennbare wiederkehrende Merkmale. Er plädiert für Lehrpersonen in einer aktiven Rolle als Unterrichtsgestalter („activator“), das ist nicht gleichzusetzen mit dem lehrerzentrierten Frontalunterricht. Im Gegenteil: ausdrücklich gefordert wird die aktive Einbeziehung der SchülerInnen in die Lernprozesse. Offene Lernformen haben zwar nur geringe Auswirkungen auf den Lernerfolg, sie sind aber für andere pädagogische Ziele wie Interessen- und Selbstständigkeitsförderung, Kooperation und soziales Lernen sowie Verantwortungsübernahme usw. wichtig.
Hier eine knappe Kurzfassung der Studie als Download.
Übrigens zwei - zumindest für mich - erstaunliche Details am Rande:
• Was auffällt, ist der geringe Effekt von Hausaufgaben, er liegt deutlich unter dem Schwellenwert für sinnvolle Maßnahmen.
• Und die ideale Schulgröße für Lernleistungen ist laut Hattie im „mittleren Bereich“: 600 bis 900 SchülerInnen. Laut Steffens bedarf das aber weiterer Forschungen.
• Als schädliche Faktoren für den Lernerfolg gelten - an erster Stelle - der Wohnortwechsel, aber auch (natürlich wenig überraschend) Krankheit, dann „Zu viel Fernsehen“, alleinerziehende Eltern und das Sitzenbleiben.
Wie liegen jedenfalls richtig mit unserem Konzept der „Grünen Schule“ und meinem Motto: „Kein Kind zurücklassen!“
15. Mai 2013

„Wir machen Schule!“

Gruene-Schule1Wie kann man mit einem Schulsystem aus dem 19. Jahrhundert Kinder auf die Zukunft vorbereiten? Wir sollten althergebrachte Vorstellungen von Schule, von Lernen und Lehren grundlegend überdenken - wir brauchen eine Lernkultur der Potenzialentfaltung.
Sehr vieles von dem, was in unserem Konzept der „Grünen Schule“ vorgesehen ist, hat die Berlin Schulleiterin Margret Rasfeld an ihrer Schule in Berlin-Mitte schon umgesetzt. Sie referiert morgen auf Einladung der Unabhängigen Bildungsgewerkschaft (UBG) und der Vorarlberger LehrerInneninitiative (VLI) sowie vieler Mitveranstalter im Funkhaus in Dornbirn: „EduAction – Wir machen Schule“
Schwerpunkte der Praktikerin? Nicht die LehrerInnen spielen die Hauptrolle, sondern die SchülerInnen, Fächer wie „Verantwortung“ und „Herausforderung“ haben einen besonderen Stellenwert, es gibt mehrwöchige „Herausforderungen“ außerhalb von Berlin, längere Aufenthalte im Ausland, aber auch die Zusammenarbeit mit Innovationsexperten und Unternehmensgründern, SchülerInnen führen auch Fortbildungen für Erwachsene selbstständig durch.
Margret Rasfeld ist eine sehr erfolgreiche Praktikerin, Schulleiterin und gefragte Referentin, sie berät Schulen, kommunale Einrichtungen und Bildungsprojekte. Ihre Vision ist eine wertschätzende Lernkultur, die zu Gemeinsinn und Verantwortung, Kreativität und Unternehmergeist inspiriert und befähigt. Sie ist Preisträgerin des Vision Award 2012 und Mitinitiatorin der Bewegung „Schule im Aufbruch“.
Zeit: Donnerstag, 16. Mai 2013, 20 Uhr
Ort: ORF Landesfunkhaus Dornbirn
Und - weil es immer passt und hier ganz besonders - für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“

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