kostenloser Counter

A A A
HOME / /
FOLLOW

Bildung

19. Juli 2013

Neues Dienstrecht mit Gehaltsverlusten?

Lehrer_ZimmerGestern habe ich an dieser Stelle davor gewarnt, dem „Durchbruch“ und angeblichen „Befreiungsschlag“ in Sachen LehrerInnen-Dienst- und Besoldungsrecht Glauben zu schenken und darauf hingewiesen, dass es nicht angeht, den AHS-LehrerInnen zuzumuten, dass sie eine Verschlechterung ihrer gegenwärtigen Situation hinnehmen.
Heute hat nun Josef Gary Fuchsbauer von den Unabhängigen Lehrergewerkschaftern (ÖLI-UG) präzise Zahlen nachgeliefert: „Lehrerdienstrecht: Gewerkschaft befürchtet Lohnverluste“. Die wesentlichen Ergebnisse:
• Während Finanzministerin Maria Fekter von einem jährlichen Plus von durchschnittlich über 2.000 € ausgeht, droht laut ÖLI-UG ein Minus von bis zu 900-1.200 € monatlich.
• Beispiel: Eine Lehrkraft in einem besonders betreuungsintensiven Fach verliert durch die geplante Unterrichtsverpflichtung von 22 Stunden (zuzüglich zwei Stunden als Klassenvorstand/Mentor sowie durch Beratungsstunden) knapp 900 €.
• Und die Zulagen? Zitat Fuchsbauer: „Es gibt keinen Fall, bei dem das Zulagensystem Zugewinne bringt.“
• Beispiel: Eine Lehrkraft, die schon bisher Klassenvorstand war und dafür Zulagen erhalten hat, verliert rund 290 € - ohne Klassenvorstandszulage sind es 235 €.
Und für PflichtschullehrerInnen, bei denen Zulagen eine wesentlich geringere Rolle spielen, und für fachpraktische LehrerInnen an den BMHS bringt der Regierungsvorschlag nicht jene Gewinne, die angesichts der künftigen gleichwertigen Ausbildung aller Lehrer auf Masterniveau angemessen wären.
• Unterschied zwischen BundeslehrerInnen (Magisterabschluss nach neun Semestern) und LandeslehrerInnen (Bachelor nach sechs Semestern) knapp 200 bis mehr als 600 €/Monat. Künftig müssen alle Lehrer einen Masterabschluss machen und damit zehn bis elf Semester studieren. Die für Pflichtschullehrer zwei Jahre längere Ausbildung bringe diesen allerdings im Schnitt nur 140 Euro mehr, im Vergleich zu Lehrern mit Klassenvorstand-Zulage 90 Euro mehr als derzeit.
Auch die Behauptung der Regierung, wonach der Lehrerberuf durch die Anrechnung von bis zu zwölf Berufsjahren für Quereinsteiger wesentlich attraktiver werde, wies Fuchsberger zurück. Das ist schon bisher im Rahmen von Sonderverträgen der Fall gewesen, anders hätte man Praktiker gar nicht für den Unterricht bekommen.
Das kann es nicht sein! Es braucht eine angemessene und gerechte Entlohnung für alle Lehrkräfte. Und wir sollten vor allem daran denken, worum es im Bildungsbereich eigentlich geht - für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
17. Juli 2013

„Neues Lehrer-Dienstrecht“ - Unwort des Jahres!

Lehrer_ZimmerDer Begriff hat gute Chancen im Bewerb Unwort des Jahres: neues LehrerInnen Dienstrecht.
Gestern war von einem „Durchbruch“ und einem angeblichen „Befreiungsschlag“ die Rede („Schmied: "Vielleicht schon in der Zielgeraden"“), heute nun gibt man es wieder ein bisschen bescheidener. Es war der gefühlt 25. Durchbruch in der 31. Verhandlungsrunde, denn diese Verhandlungen ziehen sich wie ein langer Kaugummi durch die letzten zehn Jahre („Hintergrund: Was die Regierung den Lehrern anbietet“).
Das sollte in die Köpfe der Verantwortlichen in Regierung und Gewerkschaft: Es muss für alle Lehrerinnen und Lehrern klare Verbesserungen geben – man kann ja wohl den AHS-LehrerInnen nicht zumuten, dass sie einer Verschlechterung ihrer gegenwärtigen Situation (zumindest in der Unterstufe) zustimmen. Keine Gruppe darf auf der Strecke bleiben. Was wir brauchen ist ein eigenes Dienstrecht für die Sekundarstufe 1. Gleiche Arbeit bei künftig gleicher Ausbildung in der Gemeinsamen Schule der 10- bis 14-Jährigen muss gleich entlohnt werden. Eigentlich selbstverständlich – sollte man meinen, wenn man nicht in Österreich wäre und die Irrungen und Wirrungen der Verantwortlichen in der GÖD (Gewerkschaft Öffentlicher Dienst) und Regierung kennen würde. Unsere Forderungen sind seit langem bekannt: Grüne Vorschläge für ein Dienst- und Besoldungsrecht
Es bleibt noch viel zu tun. Und wir sollten vor allem daran denken, worum es im Bildungsbereich eigentlich geht - für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
3. Juli 2013

Bezirksschulräte werden abgeschafft!

Schulverwaltung
Rechnungshof (RH), Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) und Institut für Höhere Studien (IHS) haben mehrfach vernichtende Analysen über die ineffiziente österreichische Schulverwaltung abgegeben. Umgehend gab es dann Vorschläge zur Reformen in der Schulverwaltung. Passiert ist jeweils nichts.
Vor drei Jahren hat die Regierung (!) ein Papier vorgelegt, das konkrete Vorschläge von ExpertInnen des WIFO, des IHS, des RH und des KDZ zur Verwaltungsreform im Schulbereich zum Inhalt hatte. Ich habe umgehend zugestimmt. Leider hat SPÖVP dann der Mut verlassen: Trotz eindeutiger Mehrheit (es ist ein Verfassungsgesetz) kam nie eine entsprechende Vorlage ins Parlament.
Was nun – nicht zuletzt wegen des Drucks durch das Bildungsvolksbegehren – vorgelegt wird, ist eine Mini-Mini-Reform: die Abschaffung der Bezirksschulräte. Wir Grüne stimmen dennoch zu, werden morgen die Tagesordnung ändern und die Abschaffung der Bezirksschulräte mit 2/3-Mehrheit beschließen.
Technisch und inhaltlich gesehen, gibt es folgende Veränderungen und somit Grüne Erfolge: einen Schritt in Richtung Entpolitisierung der Landesschulräte und einen Schritt in Richtung Demokratisierung.
• Entpolitisierung: Es gibt einen gemeinsamen Abänderungsantrag von Grünen und SPÖVP, der die verpflichtende Beiziehung von gewählten (das war bislang nicht der Fall) Eltern-, SchülerInnen- und LehrerInnenvertretern in die Landesschulräte vorsieht.
• Demokratisierung: Grüne und SPÖVP fordern die Regierung in einem Entschließungsantrag auf, „mit den Schulpartnern und Ländern in Gespräche einzutreten und dem Nationalrat Vorschläge vorzulegen, die eine Stärkung der Mitbestimmungsmöglichkeiten der Schulpartner vorsehen“.
Es ist nicht jene Reform, die wir wollen und die wichtig wäre, um den Bildungsbereich zu entpolitisieren und zu entbürokratisieren. Aber es ist – im Gegensatz zu anderen „Reformen“ im Unterrichtsbereich – zumindest ein Trippelschrittchen in die richtige Richtung. Keine riesiger, aber doch ein politischer Erfolg!
Welche Herkulesarbeit aber noch auf uns wartet, zeigt die Abbildung oben!
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
1. Juli 2013

„Staatskunde“, Politische Bildung oder Ethikunterricht?

EthikunterrichtDer Herr Staatssekretär Kurz sieht also „Handlungsbedarf“. Gut so. Den sehe ich auch. Sebastian Kurz hat gestern verkündet, er sehe einen „großen Bedarf an Wertevermittlung“ an unseren Schulen und er wolle deshalb ein zusätzliches Pflichtfach „Staatskunde“ ab der fünften Schulstufe: „Viele, die hier geboren sind, haben dennoch wenig Bezug zu diesem Land.“
Das wirft zuerst einmal einige Fragen auf: Warum sieht Kurz „Handlungsbedarf“ erneut ausschließlich bei Kindern und Jugendlichen mit migrantischem Hintergrund? Schon einmal etwas von rechtsextremen Jugendlichen gehört? Von Gewaltbereitschaft? Ist das Ganze nur ein subtiles Schüren von Vorurteilen gegen MigrantInnen durch den Herrn Integrationsstaatssekretär? Und warum verwendet er den Uraltbegriff „Staatskunde“ und nicht „Politische Bildung“? Immerhin wäre Letzteres sogar auf der ÖVP-Homepage als Forderung nachlesbar. Will er zudem erneut nur sein Spezialgebiet „Ankündigungspolitik“ betreiben und hat gar nicht daran gedacht, die Forderung auch umzusetzen? Mit der Unterrichtsministerin hat er jedenfalls noch nicht einmal darüber gesprochen. Soweit so unernst.
Ich unterstütze die Forderung nach einem zusätzlichen politischen Pflichtfach an Schulen. Allerdings darf das nicht auf „Staatskunde“ beschränkt sein, sondern muss umfassende politische Bildung im Auge haben.
Die von Kurz ins Treffen geführte „Wertevermittlung“ wäre besser in einem verbindlichen Ethikunterricht (Ethikunterricht für alle Kinder!) aufgehoben - und das wird von wem blockiert? Erraten: die ÖVP! Wertehaltung gehen weit über das Politische hinaus. In unserer multireligiösen beziehungsweise nichtreligiösen Welt sollen Jugendliche in der Schule mit oft unterschiedlichen Wertvorstellungen konfrontiert werden und darüber unter sachkundiger Anleitung diskutieren. Am besten geeignet ist dafür ein verbindlicher Ethikunterricht!
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
28. Juni 2013

„Neue Mittelschule – Projekt am Scheitern?“

Bildung_Kind_ChancengerechtigkeitUnter dem Titel „Neue Mittelschule – Projekt am Scheitern?“ habe ich heute gemeinsam mit DDr. Günter Haider, dem ehemaligen Direktor des BIFIE und „Mr. Pisa“, in einer Pressekonferenz einige Fakten vorgestellt, die eines belegen: Die zu Beginn des Projekts gemachten Versprechungen sind sämtliche nicht eingehalten worden! Die Neue Mittelschule (NMS) hat kaum etwas von den versprochenen zusätzlichen Ressourcen erhalten, es verwundert daher nicht, dass trotz des Engagements vieler LehrerInnen bislang keine positiven Resultate gezeitigt werden konnte, eine Weichenstellung in Richtung Gemeinsame Schule ist sie zudem ganz sicher nicht. Im Gegenteil.
Hier Propaganda und Wirklichkeit:
• „Die Neue Mittelschule ist die gemeinsame Schule aller 10- bis 14-Jährigen.“ (BMUKK Homepage 2013)
• „Zusammen ist es gelungen, auf breiter und rechtlich gesicherter Basis eine gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen zu schaffen.“ (Folder Neue Mittelschule, BMUKK)
Die Wirklichkeit schaut anders aus.
In der Abbildung unten wird deutlich, dass sich die Kluft zwischen AHS und NMS im Gegenteil zu den Versprechungen noch verschärft: Die AHS gewinnt, die NMS verliert – eine Abstimmung mit den Füßen gegen das Schmied-Projekt. In Zahlen: Die NMS verliert bis 2030 laut Schulbesuchsprognose (Quelle Statistik Austria) 1.600 Klassen und 34.000 SchülerInnen (29.000 an die AHS, 5.000 geringere Geburtenrate).
An den Fakten ändern auch die Aktivitäten der ministeriellen Propagandaabteilung nichts!

Schuelerzahlen_AHS_NMS_bis-2030-jpegFür die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
26. Juni 2013

ÖVP und AHS-Aufnahmeprüfung: Vergangenheit als Zukunft?



Jeder weiß, was ein Déjà-vu-Erlebnis ist. Das habe ich doch schon einmal ...
Blicken wir zurück in das Jahr 1960: Helmut Qualtinger wusste vor über einem halben Jahrhundert, was SPÖVP in Sachen Bildung heute predigen: Wir brauchen die Mittelschule! Heute als Worthülse für eine angebliche Schulreform, damals als gängiger Begriff für die gymnasiale Unterstufe.
Und heute? Die ÖVP will allen Ernstes Aufnahmeprüfungen an die AHS wieder einführen! Sie wurden 1971 mit guten Gründen abgeschafft, weil sie nicht aussagekräftig sind: Die Bildungslaufbahn für Kinder mit zehn Jahren kann nicht durch eine punktuelle Prüfung bestimmt werden!
Der Spindelegger-Vorschlag ist auch deshalb unverantwortlich, weil er noch mehr Stress in die Familien von Volksschulkindern bringen würde: Punktuelle Prüfungen sind ungerecht, das eine Kind ist sehr nervös, das andere hat gerade eine Krankheit überstanden, das dritte den Prüfungsstoff in der Volksschule gar nicht durchgenommen. Soll jetzt dieses Kind dafür bestraft werden, weil die Lehrkraft in der 4. Klasse einen anderen Schwerpunkt gewählt hat?
Die einzigen Profiteure wären übrigens die Nachhilfeinstitute. Man stelle sich das vor: VolksschülerInnen als neuer Geschäftszweig für Nachhilfeinstitute!
Die ÖVP will auf Biegen und Brechen eine Zweiklassengesellschaft im Bildungsbereich vertiefen, wir wollen das Gegenteil - ebenso wie die Schwesterparteien der ÖVP in Skandinavien oder Südtirol.
Es geht also auch anders. Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
25. Juni 2013

ÖVP: Faseln statt motzen?

OeVP_faseln_motzen_CremerEin Bild sagt mehr als tausend Worte: Matthias Cremer hat es wieder einmal bildlich perfekt auf den Punkt gebracht.
Für die ÖVP gilt beides - es wird „gefaselt“ und „gemotzt“.
Bundesposition gestern laut Klubobmann zum Thema Gesamtschule: „Wenn manche Bundesländer den Druck sogenannter Bildungsexperten, die sagen, eine Gesamtschule sei notwendig, nicht aushalten, dann kann ich das nicht verhindern. Aber im Interesse der Bundespartei ist das nicht.“
• Dazu heute der Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner: „Wir haben uns in der Frage geöffnet und wollen uns im Sinne eines ergebnisoffenen Prozesses damit auseinandersetzen. Davon werden wir keinen Millimeter abrücken.“ Nachsatz an die Adresse der Bundes-ÖVP: „Wir müssen Leistungs- und Chancengerechtigkeit schaffen. Da bringen uns einzementierte Positionen nichts.“
Bundesposition der ÖVP gestern zum Thema Einkommensverteilung: „Österreich hat eine der egalitärsten Einkommensverteilungen weltweit. Daher gibt es keine Notwendigkeit, Einkommen noch stärker umzuverteilen.“
• Dazu heute der Vorarlberger AK-Präsident Hubert Hämmerle (ÖVP): In Österreich gebe es 200.000 „Working poor“. „Da so zu tun, als seien die Einkommen gleich verteilt, ist schon ein starkes Stück“.
Was gilt nun? In Vorarlberg, Tirol und Salzburg zeigt sich die ÖVP gegenüber der Gesamtschule offen, im Bund betoniert sie wie selten zuvor. Ähnliches gilt für mehr Gerechtigkeit bei Einkommen oder Steuern. Die Bundes-ÖVP bereitet sichtlich eine Neuauflage von Schwarz-Blau mit einer Prise Stronach vor.
Besonders ärgerlich ist das im Bildungsbereich: Unser derzeitiges Schulsystem ist ungerecht und ineffizient. Wer es verteidigt und Reformen blockiert, ist leistungsfeindlich und gefährdet den Wirtschaftsstandort Österreich.
Kein Wunder, dass die ÖVP in Sachen Kompetenzzuschreibung im Bereich Bildung immer weiter zurückfällt. Und für uns Grüne erfreulich: Laut einer Market-Umfrage für den „Standard“ haben wir beim Thema Bildung die höchsten Kompetenz und liegen vor allen anderen Parteien („28 Prozent wollen Grüne in der Regierung“).
Wer Fakten nicht zur Kenntnis nimmt, kann schlecht die Zukunft gestalten: Um es klar und deutlich zu sagen: Für uns Grüne sind eine grundlegende Schulreform und ein gerechteres Steuersystem Bedingungen für die Zusammenarbeit nach den nächsten Wahlen.
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
22. Juni 2013

LehrerInnen-Dienstrecht: Jetzt ist Norwegen das Vorbild!

NorwegenDer von der ÖVP im Zuge der Verhandlungen über ein neues Dienst- und Besoldungsrecht für Lehrerinnen ins Spiel gebrachte Begriff einer „Präsenzverpflichtung“ (Lehrer: ÖVP stellt Konzept vor) hat zu einiger Verwirrung geführt. Inzwischen hagelt es Vorschläge und Interpretation inklusive schwarzer Rückzugsgefechte. Die SPÖ schaut - wie meist bei bildungspolitischen Auseinandersetzungen - entgeistert zu. Noch immer besteht die Möglichkeit, auf der von einer überparteilichen Plattform initiierten Plattform gegen die schwarze Zweiklassen-PädagogInnen zu unterschreiben: www.zweiklassenpaedagogik.at.
Nach langwierigen Verhandlungen - insgesamt gab es bislang 28 (!) Verhandlungsrunden - hat die ÖVP am Freitag wieder ein völlig neues Modell präsentiert, das zwar an der Ernsthaftigkeit der bislang geführten Verhandlungen Zweifel aufkommen lässt, aber nach (!) der Abwahl der SPÖVP-Regierung im Herbst immerhin Grundlage für ein zukunftsweisendes Modell sein könnte („Lehrerdienstrecht: Töchterle sieht Norwegen als Vorbild“).
Im Kern bedeutet das:
• Gesamtarbeitszeit (1.687,5 Stunden - und somit weniger als in Österreich) unterteilt in einen Bereich, der von der Schule fixiert wird (für Unterricht, Konferenzen, Sprechstunden, Schulskikurs, Sprachwoche etc.) sowie flexible Lehrerarbeitszeit.
• Das norwegische Modell bedeutet auch weitgehende Schulautonomie und Personalhoheit der Schule.
Darüber kann man diskutieren, es erinnert aber doch ein wenig an die drei Arbeitsbereiche ( A-, B- bzw. C-Topf) der heimischen NMS-Lehrkräfte. Sie haben eine jährliche Normarbeitszeit von 1776 Stunden.
Ein Beispiel: Bei 21 Wochenstunden Unterricht ergeben sich 756 Jahresstunden im Tätigkeitsbereich A, hinzu kommen 630 Jahresstunden im Tätigkeitsbereich B (Vor- und Nachbereitung, Korrekturarbeiten). Das sind insgesamt 1386 Jahresstunden. Der Rest fällt in den 3. Arbeitsbereich. Er wird auf Vorschlag der Lehrkraft zwischen Schulleitung und Lehrkraft vereinbart (etwa für Supplierverpflichtung, lehramtliche Pflichten wie Konferenzen, Klassenvorstandschaft, Planungsgespräche, Elternsprechtage, Fortbildung ...).
Das norwegische Modell scheint etwas mehr Spielraum für die konkreten Bedürfnisse an den einzelnen Schulen zu lassen - etwa wenn nach dem Montessori- oder Waldorf-Lehrplan unterrichtet wird. Man darf gespannt sein auf die konkreten ÖVP-Vorschläge - oder kommt wieder nichts Konkretes außer heißer Luft?
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
21. Juni 2013

„Rettet die Lehre!“



Über notwendige Reformschritte in der Lehrlingsausbildung habe ich auf diesem Blog schon mehrfach hingewiesen (siehe etwa „Grüne Reformvorschläge für die Lehrlingsausbildung!“).
Auch „Lehrlingspapst“ Egon Blum warnt: „Rettet die Lehre vor dem Abgleiten in die Bedeutungslosigkeit!“
Hier einige zusätzliche Informationen:
Seit 1980 ist die Zahl der Lehrstellen in Industrie, Handel, Gewerbe und im Öffentlichen Sektor stetig zurückgegangen. 1993 gab es das letzte Mal mehr offene Lehrstellen als Lehrstellen-Suchende. Der Trend verschärft sich: 2011 begannen in Vorarlberg 2.700 Jugendliche eine Lehre, 2012 nur noch 2.500 und heuer rechnet die WK mit einem Minus von 5-6% Prozent.
Gleichzeitig gibt es trotz Wirtschaftskrise einen Facharbeitermangel. 7 von 10 österreichischen Arbeitgebern haben laut Market-Studie von Anfang Juni Probleme, geeignete MitarbeiterInnen zu finden. Viele Unternehmen orientieren sich bei der Suche in Ländern wie Spanien, Italien oder auch Griechenland.
Wir haben drei Problembereiche, die miteinander eng verwoben sind:
• Unser Schulsystem entlässt zu wenig Jugendliche, die ausbildungsfähig sind.
• Zu viele Lehrlinge schaffen keinen positiven Abschluss.
• Die Zahl der Lehrbetriebe sinkt dramatisch.
Daher nochmals mein Vorschlag für ein neues Motto der Wirtschaftskammer: „Geht´s der Schule gut, geht’s der Wirtschaft gut!“
Für die „Grüne Schule“ gilt (heute etwas erweitert): „Kein Kind (und keinen Jugendlichen) zurücklassen!“
15. Juni 2013

LehrerInnendienstrecht: böses Erwachen der Hochschulen!



Sensationell gut läuft die von mir initiierte, aber überparteiliche Plattform gegen die von einigen in der ÖVP vertretene Position, dass PflichschüllehrerInnen weniger verdienen sollen als BundeslehrerInnen, obwohl sie künftig ja gleich lang studieren werden. Hier kann man unterschreiben: www.zweiklassenpaedagogik.at
Ich stehe mit meiner Kritik übrigens nicht allein. In den Oberösterreichischen Nachrichten spricht Johannes Riedl von einem „bösen Erwachen für die Pädagogischen Hochschulen“. Riedl ist nicht irgendwer - es handelt sich um den ehemaligen Präsidenten des oberöstereichischen Landesschulrates und laut Landeshauptmann Josef Pühringer „eine starke Stimme der Bildungspolitik und der OÖVP“. Schade, dass sich die klugen Köpfe in der ÖVP immer erst nach ihrer Pensionierung deutlich zu Wort melden!
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“

Am meisten gelesen...

1 32199 05.11.08 Der Traum hat sich erfüllt! harald.walser 2 31485 11.05.11 Will Strache Brenner-Grenze verschieben? harald.walser 3 24549 01.05.08 Harald Walser - Lebenslauf harald.walser 4 22804 01.05.08 Meine Grundsätze harald.walser 5 17574 11.10.08 Jörg Haider ist tot! harald.walser 6 17361 01.05.08 Bilder harald.walser 7 16391 01.05.08 Kontaktdaten harald.walser 8 14397 01.05.08 Wahlplakate harald.walser 9 13675 11.03.11 Seminar: „Ideologie und Wirklichkeit des Nationalsozialismus“ harald.walser 10 13345 03.11.08 Who's Nailin' Paylin? harald.walser 11 13166 27.11.08 (Teil-)Zentralmatura - ein Fortschritt? harald.walser 12 13119 16.12.11 „Wehrt euch - occupy Austria!“ harald.walser 13 13023 15.01.09 Cyberangriff gegen den Aufruhrversand harald.walser 14 13012 19.01.09 Zeichen der Hoffnung! harald.walser 15 12846 21.10.08 Warum Martin Graf nicht wählbar ist! harald.walser 16 12642 08.05.09 Fernando Torres nach Altach? harald.walser 17 12624 16.11.09 Faymann und Strache als religiöse Fundis harald.walser 18 12610 14.01.13 Bundesheer laut General „megasinnlos“ harald.walser 19 12594 01.02.11 Karl Heinz Grasser - zu schön, zu jung, zu intelligent! harald.walser 20 12548 26.03.14 TTIP: No, thanks! harald.walser 21 12544 02.04.11 „Ein Denkmal für Deserteure“ harald.walser 22 12492 23.09.10 Ludwig XIV. als Vorbild für Josef Pröll? harald.walser 23 12398 23.01.10 „Reinrassig & Echt“ - blauer Stumpfsinn! harald.walser 24 12344 12.10.08 Jörg Haider - und unser Umgang mit dem Tod harald.walser 25 12237 22.02.11 Was ist mit der Dissertation von Johannes Hahn? harald.walser