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17. Juni 2013
Grüne Reformvorschläge für die Lehrlingsausbildung!
harald.walser | 17. Jun, 12:28
Insgesamt stehen in Österreich derzeit in knapp 35.000 Lehrbetrieben rund 115.000 Lehrlinge in Ausbildung - Tendenz leider sinkend, sowohl bei den Lehrlingen als auch bei den Lehrbetrieben. Gewerkschaften und andere Interessenvertretungen schlagen Alarm. Kürzlich habe ich auf diesem Blog darauf hingewiesen („Lehrlingsausbildung in der Krise!“) und heute dazu eine Pressekonferenz gegeben.
Dabei habe ich auf drei Problembereiche hingewiesen, die miteinander eng verwoben sind:
• Unser Schulsystem entlässt zu wenig Jugendliche, die ausbildungsfähig sind.
• Zu viele Lehrlinge schaffen keinen positiven Abschluss.
• Die Zahl der Lehrbetriebe sinkt dramatisch.
Seit 1980 ist die Zahl der Lehrstellen in Industrie, Handel, Gewerbe und im Öffentlichen Sektor stetig zurückgegangen. 1993 gab es das letzte Mal mehr offene Lehrstellen als Lehrstellen-Suchende. Der Trend verschärft sich: 2011 begannen in Vorarlberg 2.700 Jugendliche eine Lehre, 2012 nur noch 2.500 und heuer rechnet die WK mit einem Minus von 5-6% Prozent. Seit 2008 gibt es in Österreich 5.000 Ausbildungsbetriebe weniger.
Gleichzeitig gibt es trotz Wirtschaftskrise einen Facharbeitermangel. 7 von 10 österreichischen Arbeitgebern haben laut Market-Studie von Anfang Juni Probleme, geeignete MitarbeiterInnen zu finden. Viele Unternehmen orientieren sich bei der Suche in Ländern wie Spanien, Italien oder auch Griechenland.
Die Arbeitslosenquote liegt in Österreich im Mai bei 4,9 Prozent und ist damit weiterhin die niedrigste in der EU. Im Bereich der Jugendarbeitslosigkeit zwar ebenfalls relativ gering, beträgt aber immerhin 8,0 Prozent. Die Zahl der gemeldeten offenen Lehrstellen ist aktuell um 12,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau, die Zahl der Lehrstellensuchenden stieg um 2,7 Prozent.
Was wollen wir?
• Grundlegende Schulreform ab dem Kindergarten und eine moderne gemeinsame Schule bis zum 14. Lebensjahr.
• Ausbildungsgarantie für alle Lehrlinge unter 18 Jahren.
• Dafür braucht es mehr überbetriebliche Ausbildungszentren (ÜAZs)
• Lehrlings-Empowerment durch mehr lehrlingsspezifische Beratung und Anlaufstellen für Probleme, mobile Lehrlingsberatung für ländliche Gebiete, bessere Aufklärung über die eigenen Rechte und Möglichkeiten in der Berufsschule, Arbeitsrecht und Mitbestimmung.
• Ausbau der Modularisierung in den Berufsschulen und den BMHS.
Die Jugendlichen sind die Hauptleidtragenden am Reformstau im Bildungsbereich, Unternehmen, Lehrkräfte und Eltern sind unzufrieden. Proteste wurden bislang nicht ernst genommen. Vielleicht führen die Probleme dazu, dass die Wirtschaftskammer in Sachen Schulreform „ihre“ ÖVP zur Räson bringt. Unterstützen könnte sie das mit einer Werbeoffensive: „Geht´s der Schule gut, geht’s der Wirtschaft gut!“
Heute darf ich mein Motto für die „Grüne Schule“ daher etwas erweitern: „Kein Kind (und keinen Jugendlichen) zurücklassen!“
Dabei habe ich auf drei Problembereiche hingewiesen, die miteinander eng verwoben sind:
• Unser Schulsystem entlässt zu wenig Jugendliche, die ausbildungsfähig sind.
• Zu viele Lehrlinge schaffen keinen positiven Abschluss.
• Die Zahl der Lehrbetriebe sinkt dramatisch.
Seit 1980 ist die Zahl der Lehrstellen in Industrie, Handel, Gewerbe und im Öffentlichen Sektor stetig zurückgegangen. 1993 gab es das letzte Mal mehr offene Lehrstellen als Lehrstellen-Suchende. Der Trend verschärft sich: 2011 begannen in Vorarlberg 2.700 Jugendliche eine Lehre, 2012 nur noch 2.500 und heuer rechnet die WK mit einem Minus von 5-6% Prozent. Seit 2008 gibt es in Österreich 5.000 Ausbildungsbetriebe weniger.
Gleichzeitig gibt es trotz Wirtschaftskrise einen Facharbeitermangel. 7 von 10 österreichischen Arbeitgebern haben laut Market-Studie von Anfang Juni Probleme, geeignete MitarbeiterInnen zu finden. Viele Unternehmen orientieren sich bei der Suche in Ländern wie Spanien, Italien oder auch Griechenland.
Die Arbeitslosenquote liegt in Österreich im Mai bei 4,9 Prozent und ist damit weiterhin die niedrigste in der EU. Im Bereich der Jugendarbeitslosigkeit zwar ebenfalls relativ gering, beträgt aber immerhin 8,0 Prozent. Die Zahl der gemeldeten offenen Lehrstellen ist aktuell um 12,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau, die Zahl der Lehrstellensuchenden stieg um 2,7 Prozent.
Was wollen wir?
• Grundlegende Schulreform ab dem Kindergarten und eine moderne gemeinsame Schule bis zum 14. Lebensjahr.
• Ausbildungsgarantie für alle Lehrlinge unter 18 Jahren.
• Dafür braucht es mehr überbetriebliche Ausbildungszentren (ÜAZs)
• Lehrlings-Empowerment durch mehr lehrlingsspezifische Beratung und Anlaufstellen für Probleme, mobile Lehrlingsberatung für ländliche Gebiete, bessere Aufklärung über die eigenen Rechte und Möglichkeiten in der Berufsschule, Arbeitsrecht und Mitbestimmung.
• Ausbau der Modularisierung in den Berufsschulen und den BMHS.
Die Jugendlichen sind die Hauptleidtragenden am Reformstau im Bildungsbereich, Unternehmen, Lehrkräfte und Eltern sind unzufrieden. Proteste wurden bislang nicht ernst genommen. Vielleicht führen die Probleme dazu, dass die Wirtschaftskammer in Sachen Schulreform „ihre“ ÖVP zur Räson bringt. Unterstützen könnte sie das mit einer Werbeoffensive: „Geht´s der Schule gut, geht’s der Wirtschaft gut!“
Heute darf ich mein Motto für die „Grüne Schule“ daher etwas erweitern: „Kein Kind (und keinen Jugendlichen) zurücklassen!“
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