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Bildung

6. Oktober 2012

So fördert man Kinder individuell!



Am besten funktioniert Schule dann, wenn man Kinder ernst nimmt und ihnen individuelles und selbstbestimmtes Lernen ermöglicht. Zudem erkennen immer mehr PädagögInnen die Möglichkeiten der „Peer Education“: SchülerInnen helfen SchülerInnen! Ganz systematisch wird dies beispielsweise an der Max-Brauer-Schule in Hamburg gemacht, wie dieser kurze Filmausschnitt von Reinhard Kahl (ab Sekunde 30) deutlich macht.
In der Zeitschrift „Pädagogik“ wurde das Thema „Schüler als Lernhelfer“ in einer Artikelserie beleuchtet, auch der Ansatz „Lernen durch Lehren“. Die Lehrkräfte werden wie in unserem Konzept der „Grüne Schule“ zu „Coaches“. Maximal drei Kinder bilden eine Lernergruppe und jede Gruppe bearbeitet einen abgegrenzten Stoffabschnitt. Zudem hat sie die Aufgabe, diese Inhalte der Gesamtgruppe zu vermitteln. SchülerInnen bereiten den Stoff didaktisch auf, überlegen sich spannende Impulse, Abwechslung in den Sozialformen usw. Bei dieser Vorbereitung, die im Unterricht stattfindet, steht die Lehrkraft den einzelnen Lernergruppen zur Seite, gibt Impulse und Ratschläge.
Hier zum Nachlesen: „Peer Education“ – Schüler helfen Schülern
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
5. Oktober 2012

Motivierte Lehrkräfte als Schlüssel zur Schulreform!

LehrerHeute ist der „Welttag der LehrerInnen“ – die UNESCO hat den 5. Oktober erstmals im Jahr 1994 proklamiert. Das ist eine ideale Möglichkeit, um der österreichischen Regierung ins Stammbuch zu schreiben: Motivierte Lehrkräfte sind ein Schlüssel zur Schulreform!
In einer Presseaussendung habe ich das gemacht und Claudia Schmied an Folgendes erinnert: Lehrkräfte müssen signifikant mehr verdienen als bisher, das gilt insbesondere für junge Lehrkräfte. Als Nullsummenspiel gibt es allerdings zumindest kurz- und mittelfristig kein modernes Dienst- und Besoldungsrecht.
Anfangsgehälter von 1.944,20 € brutto (netto sind das 1.380,65 €) für LehrerInnen an Mittelschulen, Sonderschulen und Volksschulen oder 2.172,10 € brutto (1.499,22 netto) für Lehrkräfte an AHS und BMHS sind inakzeptabel.
Eltern stöhnen, weil ganztägige Schulangebote fehlen und für ihre Kinder Nachhilfeunterricht auf der Tagesordnung steht. Schülerinnen und Schüler sind frustriert, weil sie nicht ihren Begabungen entsprechend gefördert werden. Das Ergebnis sind ständig schlechter werdende Ergebnisse bei internationalen Testungen. Österreich fällt zurück. In unserem veralteten Rollenverständnis sind Lehrkräfte noch immer RichterInnen, die durch die Notengebung über den Bildungsweg entscheiden. Das muss sich ändern. Lehrkräfte sind Lerncoaches.
Seit Jahren wird jeweils für den „kommenden“ Sommer oder Herbst eine große Reform angekündigt, nach wie vor aber hat Ministerin Claudia Schmied nicht einmal die Eckpunkte des neuen Dienstrechts fixiert und die Finanzministerin stellt sich gegenüber berechtigten Forderungen taub. Lehrkräfte werden mit den Problemen im Klassenzimmer oft allein gelassen, unterstützendes Personal wie in fortschrittlichen Staaten – von Sozialarbeitern über Fachkräfte zur Lösung von Lernblockaden bis hin zu Lehrkräften für Legasthenie oder Dyskalkulie – fehlt weitgehend.
Investitionen in die Bildung sind Investitionen in die Zukunft. Österreich braucht im Bildungsbereich eine nationale Kraftanstrengung!
Die Eckpunkte des neuen Dienst- und Besoldungsrechts müssen endlich auf den Tisch. Schluss mit Verhandlungen als „Geheimsache“ - an den Betroffenen vorbei. Das nährt das Misstrauen und führt zu einer Verunsicherung der Lehrkräfte.
Und nicht vergessen - es geht um unsere Kinder. Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
30. September 2012

Ethikunterricht für alle Kinder!

EthikunterrichtDie ÖVP schickt den Jungstar vor, um ihre Uraltposition zu vertreten: ÖVP-Staatssekretär Sebastian Kurz will, dass alle SchülerInnen weiterhin den Religionsunterricht besuchen. Wer ohne religiöses Bekenntnis ist oder sich partout vom Religionsunterricht abmelden will, muss einen Ethikunterricht besuchen. So schaut das Positionspapier der ÖVP aus, das heute in der „Presse am Sonntag“ vorgestellt wurde: „Kurz: Ethikunterricht für alle, die Religion meiden
Damit fällt die ÖVP wieder hinter jene Position zurück, die bei einer Enquete im Parlament von den meisten Fachleuten vertreten wurde.
Um nur die vielleicht überzeugendste Stimme zu zitieren - Anton A. Bucher, Professor für Religionspädagogik an der Universität Salzburg. Er zitiert in einer der Enquete nachfolgenden Studie meine Position: „Wäre es da in einer demokratischen Gesellschaft nicht sinnvoll, wenn sich alle Kinder gemeinsam und unter sachkundiger Anleitung möglichst vorurteilsfrei damit auseinandersetzten? Wir brauchen also statt des jetzigen konfessionellen Religionsunterrichts einen ‚Allgemeinen Ethik- und Religionen-Unterricht‘.“ Und dann meint der Theologe Bucher: „Der Verfasser schließt sich dieser Option an.“
Bucher argumentiert vor allem damit, dass faktischer Religionsunterricht schon längst nicht mehr so kirchlich-konfessionell ist, wie sich dies viele Kirchenvertreter vorstellen. Er verweist dabei auf eine von seinem Institut durchgeführte Studie: „Im Jahre 2004 erfragten wir repräsentativ die religionsdidaktischen Zielsetzungen von mehr als 700 katholischen ReligionslehrerInnen. Nicht einmal einem Viertel ist es ein starkes Anliegen, dass SchülerInnen qua Religionsunterricht „praktizierende Mitglieder der Kirche werden“. “
Nicht einmal ein Viertel der ReligionslehrerInnen macht also das, was gesetzlich eigentlich die Begründung für den Unterricht ist? Bucher schließt daraus: „Von daher stellt sich die grundsätzliche Frage, ob die geltenden legistischen Rahmenbedingungen des Religionsunterrichts den sozioreligiösen Gegebenheiten und religionspädagogischen Fakten zu Beginn des 21. Jahrhunderts noch angemessen sind.“
Dem schließe ich mich an!
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
26. September 2012

ÖAAB-Vorarlberg übt Tarnen und Täuschen!

Chicken_FPOeHeute hat ÖAAB-Obmann Wolfgang Türtscher in den „Vorarlberger Nachrichten“ auf meine gestern vorgebrachte Kritik am ÖAAB (LehrerInnen: ÖAAB fordert in Ländern, was er im Bund verhindert!) reagiert. Er meint, der ÖAAB setze sich „schon seit Jahrzehnten für eine Besoldungsreform im Öffentlichen Dienst“ ein. 2002 und 2008 seien fertige Einigungen mit der Regierung „aus politischen Gründen“ gescheitert. Das wirft eine Reihe von Fragen auf.
Ich begnüge mich hier mit „Zehn Fragen an Wolfgang Türtscher zum Doppelspiel der ÖVP “ auf Bundes- und auf Landesebene allein beim Thema Lehrerdienstrecht!
1. Was will der ÖAAB für die LehrerInnen? Im Regierungsprogramm haben uns SPÖ und ÖVP vor vier Jahren versprochen: „Ein zeitgemäßes und leistungsorientiertes Besoldungsrecht soll für alle neu eintretenden LehrerInnen eingeführt werden.“ Seit vier Jahren warten wir darauf, dass die Lehrervertretung im ÖAAB die Eckpunkte bekannt gibt. Warum wissen wir am Ende der Legislaturperiode noch immer nicht, was die schwarze Lehrervertretung eigentlich will?
2. Setzt sich der ÖAAB für ein Verschlechterungsverbot ein oder nicht? Wolfgang Türtscher hat gestern meine Forderung übernommen, für die Verhandlungen zum neuen Dienst- und Besoldungsrecht müsse es ein „Verschlechterungsverbot“ für bereits im Dienst befindliche Lehrkräfte geben. Wo findet sich diese Forderung beim ÖAAB auf Bundesebene?
3. Die „Einigung“ zwischen dem ÖAAB und der von der ÖVP geführten Regierung aus dem Jahr 2002 ist der Lehrerschaft unbekannt. Wie hat diese „Einigung“ aus dem Jahr 2002 ausgeschaut und wie kann eine „Einigung“ mit einer Regierung „aus politischen Gründen“ scheitern?
4. Die „Einigung“ zwischen dem ÖAAB und der SPÖ-ÖVP-Koalitionsregierung aus dem Jahr 2008 ist der Lehrerschaft ebenfalls unbekannt. Wie hat diese „Einigung“ aus dem Jahr 2008 ausgeschaut und wie kann eine „Einigung“ mit einer Regierung „aus politischen Gründen“ scheitern?
5. Gemeinsame Schule nur im übrigen Österreich? Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖAAB) fordert die Gesamtschule, die Salzburger ÖVP schließt sich an, ebenso die Steiermark, der Wirtschaftsbund, die Industriellenvereinigung. Laut ÖAAB Vorarlberg und Landesrat Sigi Stemer aber ist die „Zeit noch nicht reif für die Gemeinsame Schule“. Warum blockiert gerade die ÖVP Vorarlberg die überfällige Reform?
6. Sollen LehrerInnen völlig vom Leben außerhalb der Schule abgeschnitten werden? Die Expertengruppe der ÖVP fordert, dass Lehrerinnen und Lehrer „40 Stunden pro Woche in der Schule anwesend sind“. Steht der ÖAAB-Vorarlberg hinter dieser Forderung der ÖVP-Experten?
7. Weniger Ferien für LehrerInnen und SchülerInnen? Die Expertengruppe der ÖVP fordert, dass „die Ferienzeit eingeschränkt werden soll“ und Lehrkräfte über das Jahr verteilt nur noch sechs Wochen Urlaub haben sollen. Steht der ÖAAB-Vorarlberg hinter dieser Forderung der ÖVP-Experten?
8. Ganztagsangebote versus „Zwangstagsschule“: ÖVP-Parteiobmann Michael Spindelegger „spricht er sich ganz klar“ gegen „Ganztagsschulen“ aus, Landesrat Stemer hingegen meint, Ganztagsschulen seien bildungspolitisch die „richtige Richtung“. Was gilt?
9. Wo sind die Forderungen der Verhandlungsführer zum neuen LehrerInnen-Dienstrecht nachzulesen? Bislang hat die ÖAAB-Mehrheit in der Gewerkschaft verhindert, dass die Eckpunkte formuliert werden. In Vorarlberg Forderungen aufzustellen, die in Wien nicht einmal diskutiert werden, ist Wählertäuschung!
10. Warum gibt Wolfgang Türtscher namens des ÖAAB der Vorarlberger Öffentlichkeit Forderungen bekannt, die vom ÖAAB auf Bundesebene nicht vertreten werden?
Gerne diskutiere ich diese Punkte öffentlich mit Wolfgang Türtscher, damit sich alle ein Bild darüber machen können, wer hier mit offenen und wer mit verdeckten Karten spielt.
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
25. September 2012

LehrerInnen: ÖAAB fordert in Ländern, was er im Bund verhindert!

LehrerDer Chef des Vorarlberger ÖAAB fordert höhere Einstiegsgehälter für JunglehrerInnen. Prima! Niemand hindert die auch von der ÖVP gestellte Regierung daran. Niemand? Oh doch: da wäre ja der ÖAAB auf Bundesebene!
Dieses „schwarze Doppelspiel“ ist nicht auf den Bildungsbereich beschränkt, sondern begegnet mir Tag für Tag: ÖVP Vorarlberg dafür, ÖVP-Bund und die Vorarlberger Abgeordneten dagegen. So geht das seit Jahren.
Im Regierungsprogramm haben uns SPÖ und ÖVP vor vier Jahren versprochen: „Ein zeitgemäßes und leistungsorientiertes Dienst- und Besoldungsrecht soll für alle neu eintretenden LehrerInnen eingeführt werden.“ Seither warten wir darauf.
Die Realität schaut nach wie vor so aus:
• LehrerInnen an Mittelschule, Sonderschule, Volksschule: Anfangsgehalt: 1944,20 brutto = 1380,65 netto, Gehalt Stufe 3 (nach sechs Jahren): 2060 brutto =1440,90 netto, Gehalt Stufe 5 (nach 10 Jahren): 2175,50 brutto = 1500,99 netto
• LehrerInnen mit Universitätsabschluss an AHS und BMHS: Anfangsgehalt: 2172,10 brutto = 1499,22 netto, Gehalt Stufe 3 (nach sechs Jahren): 2246,60 brutto = 1537,98 netto, Gehalt Stufe 5 (nach zehn Jahren): 2426,30 brutto = 1631,47 netto
Wenn angesichts dieser Gehälter bei den jetzigen Verhandlungen allen Ernstes für einige Lehrkräfte in der Lebensverdienstsumme weniger herauskommen würde, ist klar, dass auch dieses Vorhaben der Regierung scheitern muss.
Daher fordere ich seit langem ein „Verschlechterungsverbot“ für bereits im Dienst befindliche sowie deutlich attraktive Einstiegsgehälter für neu eintretende Lehrkräfte. Auch die veränderten Aufgaben der Schule und die Anforderungen eines modernen Bildungssystems müssen berücksichtigen werden. Dazu zählen ein massiv ausgebautes Angebot an Ganztagsschulen sowie die Möglichkeit eines verschränkten Unterrichts gekoppelt mit neuen und offenen Lernformen.
Die LehrerInnen dürfen außerdem nicht mit Problemen im Klassenzimmer alleingelassen werden. Daher braucht es klare gesetzliche Regelungen für die Unterstützung durch SozialarbeiterInnen, TherapeutInnen und ErzieherInnen. Es muss geklärt sein, ab wie vielen Kindern oder Jugendlichen es entsprechendes Unterstützungspersonal geben muss oder ab wie vielen Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache entsprechend ausgebildete Lehrkräfte zusätzlich bereitgestellt werden müssen.
Diese Punkte müssen auf den Tisch. Ich halte wenig davon, dass die Verhandlungen wie derzeit als „Geheimsache“ geführt werden. Das nährt das Misstrauen und führt zu einer Verunsicherung der Lehrkräfte.
Und nicht vergessen - es geht um unsere Kinder. Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
24. September 2012

Bildung: ÖVP betreibt Ankündigungspolitik

Bla_bla-blaDas Trauerspiel, das die Regierungsparteien in Sachen Bildungspolitik seit Jahren auf offener Bühne zum Besten geben, geht in die nächste Runde. In der SPÖ schütteln die alten Granden nur noch den Kopf (gemeint ist natürlich ihr eigener) über das, was die Caps, Faymanns usw. in Sachen Schulpolitik so von sich geben (Androsch erbost über Schul-"Eiertanz" der SPÖ)
Und die ÖVP? Da jagt bildungspolitisch ein undurchdachter und unausgegorener Vorschlag den anderen. Es gilt das Motto: „Ablenken vom Stillstand, so gut es geht!“
Solange die Medien brav mitmachen, gelingt das auch. Zumindest der Anschein von Bewegung wird geweckt. In Wirklichkeit wissen die schwarzen Herrschaften, was zu tun wäre. Sie gehorchen aber den Vorgaben der Parteizentrale: „Alles, nur ja nicht die Gesamtschule!“ Günther Platter dürfte da etwas nicht ganz richtig verstanden haben.
Zur Illustrierung einige Schlagzeilen aus den letzten Monaten:
• Kurz für verpflichtenden Hauptschulabschluss
• Christoph Leitl (ÖVP): Expresslehre für Maturanten nach intensivem Praxisjahr
• Kurz für Trennung des Unterrichts von Kindern mit und ohne deutsche Muttersprache
• Kurz will höhere Strafen für Schulschwänzer
• Kurz hofft auf zweites Pflicht-Kindergartenjahr
• Kurz für "Buddies" für Migrantenkinder
• Kurz für mehr Ganztagsschulen
Müßig dazuzusagen, dass kein einziger dieser Vorschläge durchdacht war und auch nur ansatzweise weiterverfolgt wurde.
Wir halten bildungspolitisch Kurs! Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
20. September 2012

Studie belegt Vorteile der Gesamtschule!

Gruene-SchuleWer sagt das der ÖVP? Okay - ich probier´s beim nächsten Unterrichtsausschuss wieder selbst: Die Gesamtschule ist unserem gegliederten Schulsystem - auch Erbsensortieranlage genannt - deutlich überlegen! Es ist ganz einfach: Gemeinsam lernt es sich besser!
Zu diesem Ergebnis kommt jetzt auch die erste Studie, die Schüler an deutschen „Gemeinschaftsschulen“ mit ihren Altersgenossen im gegliederten Schulsystem vergleicht. Durchgeführt wurde sie von den Hamburger Erziehungswissenschaftlern Johannes Bastian und Ulrich Vieluf. Das Resultat: „Der gemeinsame Unterricht nutzt sowohl den Schwachen als auch den Starken, also jenen, von denen man gemeinhin glaubt, dass sie am schwersten gemeinsam zu unterrichten sind.“
Mehr als vier Jahre lang haben die Wissenschaftler ein Berliner Pilotprojekt Gemeinschaftsschule wissenschaftlich begleitet. Die 2008 von der rot-roten Koalition in Berlin gestarteten Gemeinschaftsschulen nehmen das gemeinsame Lernen ernster als die meisten Gesamtschulen: Auf äußere Differenzierung in Gruppen wird verzichtet. In der neunten Klasse bekommen die Schüler eine Prognose, welcher Abschluss ihnen mutmaßlich offensteht. Danach können sie den Haupt- oder Realschulabschluss oder das Abitur erwerben. Hier zum nachlesen: „Starke und Schwache lernen zusammen“.
Mein Motto für die „Grüne Schule“: „Kein Kind zurücklassen!“
16. September 2012

„Jeden Schüler für etwas begeistern!“

Gruene-SchuleDer deutsche Hirnforscher Gerald Hüther will nicht tatenlos warten, bis das Schulsystem kollabiert. Jedes Kind sei begabt, meint er, und das Schulsystem müsse reformiert werden. Im Interview mit der „taz“ erklärt er, wie das gehen kann: „Jeden Schüler für etwas begeistern“.
Der Hintergrund für dieses Interview ist besonders spannend. Seit vergangener Woche gibt es in Deutschland eine Art zivilgesellschaftlichen Dachverband für Schulentwicklung und ein anderes Lernen. Die Initiative „Schule im Aufbruch“ von Stephan Breidenbach, Margret Rasfeld und Gerald Hüther. Der Hirnforscher Hüther, der Dekan der Viadrina School of Governance Breidenbach und die Berliner Schulleiterin und Autorin Rasfeld (EduAction) wollen die vielen Schul- und Lerninitiativen mit Ideen und Best Practice helfen. Und sich umgekehrt von denen inspirieren lassen. Insgesamt 100 Schulen werden gesucht, die einen neuen, potenzialorientierten Begriff von Lernen verfolgen. Hüther, Breidenbach und Rasfeld waren Lernexperten im Bürgerdialog der deutschen Kanzlerin Angela Merkel.
Besonders erfreulich: Auch in Österreich ist eine Initiative „Schule im Aufbruch“ in Vorbereitung. Gerne werde ich auf diesem Blog darüber berichten.
Kaum je besser gepasst hat da mein Motto für die „Grüne Schule“: „Kein Kind zurücklassen!“
12. September 2012

Schule: Grüne Schwerpunkte im Herbst!

2012-09-12-Walser-Androsch1In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Hannes Adrosch, dem Initiator des Bildungsvolksbegehrens, habe ich heute die grünen Schwerpunkte meiner Arbeit in den kommenden Monaten vorgestellt. Ich finde es bemerkenswert, dass der ehemalige Vizekanzler und stellvertretende SPÖ-Vorsitzende meine Arbeit so demonstrativ unterstützt. Uns beiden ist wichtig: Die Arbeit für die Schulreform geht vor den Parteiinteressen!
Wir werden der parlamentarische Arm der engagierten Eltern, der Bildungsinitiativen und vor allem der Kinder sein, die unter dem derzeitigen Schulsystem leiden!
Und so schaut das aus:
„Enderledigt“? – nicht mit uns!
Das Bildungsvolksbegehren wurde von den Regierungsparteien „enderledigt“. Drei unverbindliche Entschließungsanträge der Regierungsparteien sind das traurige Ergebnis der umfangreichen und qualitätsvollen Ausschussberatungen mit ExpertInnen. Die Forderungen nach einer besseren Schule, mehr Chancengerechtigkeit, besserer Ausbildung und beruflicher Anerkennung für ElementarpädagogInnen, der ausreichenden Finanzierung der Universitäten und besserer Erwachsenenbildung sind aber noch längst nicht umgesetzt.
In drei Anträgen haben wir die Forderungen des Bildungsvolksbegehrens nochmals thematisch zusammengefasst und bereits vor dem Sommer eingebracht. Im nächsten Unterrichtsausschuss und Wissenschaftsausschuss wird das Bildungsvolksbegehren also wieder Thema sein.
Österreich fällt international zurück
Österreich braucht eine echte Bildungsreform. Bei internationalen Leistungsvergleichen fallen unserer SchülerInnen immer weiter zurück. Zuletzt wurde publik, dass in Österreich 28% der SchülerInnen kaum sinnerfassend lesen können. Andere Länder haben den Handlungsbedarf erkannt, investieren in ihre Bildungssysteme und trauen sich große Reformen zu. So hat Polen eine grundlegende Schulreform gemacht. Auch in Deutschland bewegen sich einige Bundesländer und zeigen außerordentliche Entwicklungen. So haben Sachsen und Thüringen im aktuellen Bildungsmonitor 2012 Bayern und Baden-Württemberg überholt. Beide Bundesländer investieren in den Ausbau ganztägiger Schulen und die Frühförderung, das mehrgliedrige Schulsystem wurde entschärft, die Gemeinsame Schule gilt als Ziel.
Parteipolitik raus aus der Schule!
Zuletzt hat es der von uns Grünen aufgedeckte Spitzelskandal im Bereich des Landesschulrates Niederösterreich belegt: In Österreichs Schulen herrscht das Diktat der jeweiligen Landeshauptleute!
Es geht vor allem darum, sämtliche Posten möglichst freihändig zu vergeben – vor allem natürlich die Führungsfunktionen. Das ist falsch verstandener Föderalismus á la Landeshauptleute. Wir brauchen endlich eine Entpolitisierung des Schulwesens. Wir werden verstärkt gegen diese Missstände auftreten und das Übel an der Wurzel anpacken und treten für die Abschaffung des Proporzes in der Schulverwaltung ein. Dazu braucht es entsprechende Schul-Budgets, Personalhoheit und Entscheidungskompetenz für die Standorte!
Inklusion statt Ausgrenzung
Wir fordern die rasche Umsetzung des Nationalen Aktionsplans für Menschen mit Beeinträchtigungen. Ihnen muss der Zugang zu Bildung, Ausbildung und zu beruflicher Kompetenz ermöglicht werden. Unser Schulsystem beruht aber auf Trennung und Aussonderung. Wir wollen daher die schrittweise Umwandlung aller Schulen in inklusive Schulen und die gesetzliche Verankerung der inklusiven Pädagogik in der Lehrerfortbildung Neu erreichen.
Bewegung statt Stillstand
Wir setzen uns für eine echte Bildungsreform ein. Im Parlament haben wir in den vergangenen Monaten etliche Anträge eingebracht, die auf eine Beschlussfassung warten. Darunter finden sich Anträge rund um das Bildungsvolksbegehren, die tägliche Bewegungseinheit an Schulen, den Rechtsanspruch auf Förderunterricht, die Abschaffung der Sonderschulen und die Einführung einer Modellregion „Neue Mittelschule“ in Vorarlberg. Insgesamt habe ich dazu 14 Anträge eingebracht und möchte sie im Herbst im Unterrichtsausschuss diskutieren lassen.
Reformunfähige Regierung hin oder her - für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
11. September 2012

Ein „ewiger Störenfried“ im Schulbereich?

Das möchte ich niemandem vorenthalten. Die „Presse“ widmet mir ein von Christoph Schwarz und Theresa Aigner gestaltetes Porträt: „Ein karenzierter Schuldirektor als ewiger Störenfried
Machen Sie sich selbst ein Bild. Man kann es immer so oder so interpretieren, was da zu lesen ist, ich nehme es als Kompliment: „Der grüne Bildungssprecher Harald Walser liebt das laute Auftreten. Er formuliert gerne scharf, Polemik ist ihm nicht fremd. Die heimische Schulpolitik hat einen wie ihn verdient.“
Ich glaube übrigens nicht, dass mir die Rolle als Oppositionspolitiker „am meisten“ liegt. Ich habe als Schuldirektor oder Obmann des SC Rheindorf Altach das Gestaltende immer bevorzugt. Aber wenn etwas falsch läuft, dann ist die durchaus laut vorgebrachte Kritik von großer Bedeutung. In einer Demokratie braucht es engagierte OppositionspolitikerInnen.
Ja, man muss „laut auftreten“, ja man muss in dieser stillstehenden Bildungslandschaft „Störenfried“ sein und die Verantwortlichen „nerven“. Schließlich geht es um nicht mehr oder weniger als die Chancen unserer Kinder und Enkel. Es geht um die Zukunft Österreichs.
Und eine kleine Korrektur sei gestattet: Meine Hauptkritik an der Neuen Mittelschule lautet nicht, dass „die Lehrer fehlen“. Das ist auch ein Problem. Die NMS hat die Situation an vielen Schulen auch durchaus verbessert. Das zentrale Problem aber – die viel zu frühe Trennung der Kinder mit neuneinhalb Jahren – bleibt bestehen. Daher ist die Neue Mittelschule ein Etikettenschwindel: Türschild „Hauptschule“ ab, Türschild „Neue Mittelschule“ rauf. Oder, wie es ÖVP-Bildungssprecher Werner Amon ausgedrückt hat: „Die Neue Mittelschule kommt, das Gymnasium bleibt.“
Und für die „Grüne Schule“ gilt daher das Motto: „Kein Kind zurücklassen!“

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