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Bildung

18. November 2012

Modellregionen zur Gemeinsamen Schule!

Bla_bla-blaIn Tirol und Vorarlberg mehren sich die Zeichen, dass es in Sachen Gemeinsame Schule ein Umdenken gibt. Zeichen sind das eine, Taten das andere. Ich werde im Unterrichtsausschuss am Dienstag daher mit ausdrücklichem Verweis auf diese beiden Bundesländer einen Entschließungsantrag (Grundlagen-Gemeinsame-Schule (docx, 43 KB)) einbringen, damit die rechtliche Grundlage zur Einführung von Modellregionen geschaffen werden.
Die viel zu frühe Trennung der Kinder mit neuneinhalb Jahren fürht zu Ungerechtigkeiten und der Benachteiligung ländlicher Regionen. Jedes Jahr bekommen viele Kinder keinen Platz in einer AHS. Anders in den größeren Städten: In Wien bspw. gibt es Bezirke mit über 90% Übertritten in die AHS-Unterstufe, in den Bundesländern Bezirke und Regionen mit weniger als 1%.
Im März habe ich auf einen Skandal in Tirol hingewiesen (Gute Schüler von AHS abgewiesen): Jedes Jahr bekommen viele Kinder keinen Platz in einer AHS, obwohl sogar genügend Platz vorhanden wäre. Die Ursache: Es gibt Vereinbarungen über die Zahl der Unterstufenangebote zwischen den Gemeinden mit einer Hauptschule bzw. Neuen Mittelschule und dem Landesschulrat Vereinbarungen. Oder mit anderen Worten: Der jeweilige Bürgermeister (!) bestimmt, wie viele Kinder in die AHS dürfen und welche in die Hauptschule kommen.
Das ist ebenso ungesetzlich wie skandalös. Landesschulrats-Präsident Hans Lintner kennt und deckt diese Praxis, die in Telfs mit einem Standortvertrag sogar schriftlich fixiert wurde, an anderen Standorten mündlich.
Natürlich werden auch in Vorarlberg Jahr für Jahr Kinder abgewiesen. Besonders betroffen sind Kinder mit migrantischem Hintergrund, die im Fach Deutsch „nur“ ein oder zwei Gut haben und deshalb keinen Platz in einem Gymnasium bekommen. Das ist extrem ungerecht, weil diese Kinder ja meist eine andere Muttersprache haben und zudem aus einer bildungsfernen Schicht stammen. Wie in Tirol sind auch in Vorarlberg die AHS-Plätze limitiert.
Diesem Unfug muss ein Ende bereitet werden: Ich möchte, dass beide Bundesländer ganz oder zumindest teilweise zu Modellregionen für eine Gemeinsame Schule werden. Führende ÖVP-Politiker sprechen sich inzwischen dafür aus: In Tirol sind das Landeshauptmann Günther Platter und der Arbeiterkammerpräsident, in Vorarlberg zuletzt der Wirtschaftskammerpräsident Manfred Rein. Auch Landeshauptmann Markus Wallner gibt die bisherige Blockadepolitik auf und sagt, er gebe der Schullandesrätin in dieser Frage „freie Hand“. Jetzt muss es Nägel mit Köpfen geben!
Ich bin schon gespannt, wie die Abgeordneten aus Tirol und Vorarlberg mit diesem Antrag umgehen werden. Ablehen? Oder wie meist „vertagen“ und somit auf den St. Nimmerleinstag verschieben? Oder gar das tun, was immer mehr ÖVP-Politiker in ihren Bundesländern sagen, und sich somit gegen Werner Amon und Fritz Neugebauer stellen? Es wird wieder einmal eine Nagelprobe.
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
16. November 2012

„Schulreform gibt´s nicht zum Nulltarif!“



Im Rahmen der Budgetdebatte bin ich in meiner gestrigen Rede auf das Kapitel Unterricht eingegangen. Einen Schwerpunkt habe ich dem Thema Ganztagsschule gewidmet und auf die Gefahr hingewiesen, die eine Einführung ohne Ausbau der Infrastruktur an den Schulen und als reines „Betreuungsangebot“ mit sich bringen würde. Genau das will ja die ÖVP.
Mit meiner Meinung stehe ich nicht allein. Martina Salamon hat in einem Kommentar im „Kurier“ in drastischen Worten auf die Gefahr der Entstehung von „Kindergefängnissen“ gesprochen („Moderne Schule statt Kindergefängnis“).
Der Kampf für eine moderne kindergerechte Schule geht weiter. Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
13. November 2012

Ganztagsschule: Keine Verschiebung auf den St. Nimmerleinstag!

Gruene-SchuleDie Diskussion um den Ausbau ganztägiger Schulformen treibt seltsame Blüten.
Nach einer mehrtägigen Schrecksekunde angesichts der letzte Woche entflammten Diskussion (Ganztagsschule: Maßnahmen statt ewig gleicher Versprechungen!) will nun auch die ÖVP den langjährigen Widerstand gegen den notwendigen Ausbau ganztägiger Schulformendem aufgeben. Das ist natürlich zu begrüßen. Wir - vor allem die Kinder - brauchen die Ganztagsschule mit einer Kernzeit von 9.00 bis 15.00 Uhr, mit einem Betreuungsangebot davor und danach. Das lässt auch am Nachmittag genügend Raum für die Familie, sodass die konservativen Befürchtung, der Staat entreiße in einer Ganztagsschule den Familien ihre Kinder, nicht wirklich nachvollziehbar sind. Soviel zum Elternrecht!
Für mich ist wichtig: Es muss gewährleistet sein, dass jedes Kind in Österreich in zumutbarer Entfernung zum Wohnsitz eine Schule mit verschränktem Unterricht Kind besuchen kann. Auch dieses Elternrecht muss garantiert werden. Und noch eines an die Adresse der ÖVP: Wer im Zusammenhang mit Ganztagsschulen ständig nur von einem Betreuungsangebot spricht, hat deren pädagogischen Wert noch nicht erkannt.
Die SPÖ ist ja angeblich auch dafür. Woran also hakt es? Oder handelt es sich bei dieser Auseinandersetzung vielleicht nur um ein Scheingefecht?
Derzeit wird an sich nur noch über die Finanzierung diskutiert. Daher auch dazu ein Wort: Die für den Ausbau der Ganztagsschulen zusätzlich benötigten Mittel sind nämlich schon da. Immerhin sind dem Staat allein heuer 130 Millionen Euro übrig geblieben, die für die Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten reserviert waren. Ein Einsatz dieser Mittel für den Ausbau der Ganztagsschule drängt sich ja geradezu auf, denn das würde der ursprünglichen Widmung entsprechen.
Wer aber die Finanzierung der benötigte zusätzlichen Mittel von der Einführung einer Erbschaftssteuer (SPÖ) oder künftigen Privatisierungen (ÖVP) abhängig macht, verschiebt in Wirklichkeit die Beschlussfassung auf den St. Nimmerleinstag. Beides ist nämlich kurzfristig nicht realisierbar. In beiden Parteien wird die Justamenthaltung seit heute offiziell dementiert (Ganztagsschule: SPÖ will jetzt "schnell sein").
Wie immer ist es dringend an der Zeit, wieder einmal an mein Motto für die „Grüne Schule“ zu erinnern: „Kein Kind zurücklassen!“
12. November 2012

Gemeinsam lernt es sich besser!

Gruene-SchuleDa sind wir schon sehr nahe dran an unserem Konzept der „Grünen Schule“: die IGS Göttingen. Über die Erfolge dieser Schule habe ich auf diesem Blog bereits berichtet: Von den Besten lernen: Integrierte Gesamtschule Göttingen!
Vor einem halben Jahr habe ich mit dem Direktor der Schule in Wien eine gemeinsame Pressekonferenz gegeben, immerhin hat die Schule letztes Jahr den mit 100.000,- € dotierten „Deutsche Schulpreis“ erhalten und darf sich offiziell als „beste Schule Deutschlands“ bezeichnen.
Den Kern des Schulkonzepts erläutert Wolfgang Vogelsaenger, Direktor der Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule (so der offizielle Name der IGS), heute in einem Interview mit der „Kleinen Zeitung“ („Keiner ist in allen Fächern schlecht“).
Immerhin lebt man in Göttingen das, was auch bei uns überfällig ist: Seit 40 Jahren lernen hochbegabte SchülerInnen gemeinsam mit leistungsschwächeren. Und die wesentliche Erkenntnis: beide profitieren davon!
Im Interview bringt es Vogelsaenger auf den Punkt: „Das klassische deutsche Denken ist, dass man mit zehn Jahren erkennen kann, welche Begabungen ein Kind hat. Wir nehmen Kinder, die sonst an einer Förderschule (Sonderschule, Anm.) wären, an der Hauptschule, an der Realschule und auf dem Gymnasium. Die Kinder lernen von der fünften bis zum Ende der zehnten Klasse immer gemeinsam. Ein Drittel bis zur Hälfte der Kinder, die mit einer Hauptschulempfehlung zu uns kommen, machen Abitur bei uns. Und es gibt kein Kind, das sich verschlechtert. Wir verzichten auch aufs Sitzenbleiben.“
Dass das „klassische österreichische Denken“ dem „klassichen deutschen Denken“ sehr nahe kommt, muss nicht unbedingt erwähnt werden.
Auf die Frage, ob das gemeinsame Lernen nicht auf zulasten der Leistungsstarken gehe, gibt es eine klare Antwort: „Nein, die profitieren, weil sie erklären. Durch Erklären lernt man am meisten. So profitieren beide. Und kein Kind ist in allen Fächern schlecht. Wir haben auch Werken, Zirkus, Orchester, Autoschweißen und so weiter, wo sich andere Kinder hervortun können.“
Heute gastiert Vogelsaenger auf Einladung der Grünen Akademie in Graz zum Thema „Wie wird aus . . . die beste Schulstadt der Welt“.
Mit am Podium: Bernd Schilcher, Klaus Tasch, Christian Wabl.
Heute, 12. November, 19.30 Uhr
Pädagogische Hochschule Steiermark (Aula), Hasnerplatz 12, Graz
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
7. November 2012

Ganztagsschule: Maßnahmen statt ewig gleicher Versprechungen!

LuftballonUnd schon wieder steigt ein bildungspolitischer Regierungsluftballon (Ganztagsschule: Regierungsstreit vor Klausur).
Am Freitag kommt es in Laxenburg zur Regierungsklausur. SPÖ und ÖVP wollen den Stillstand - nein, nicht beenden - , sie wollen ihn kaschieren. Das gegenteilige Ergebnis: Die Koalition schlittert in einen Streit um den rascheren Ausbau der Ganztagsschule. Der kostet nämlich etwas: 160 Millionen statt 80 Millionen pro Jahr. Das müsse sein, argumentiert die SPÖ. Die bildungspolitische Retro-ÖVP lehnt natürlich umgehend ab.
SPÖ und ÖVP streiten, und die Bedürfnisse der Kinder und Eltern bleiben auf der Strecke.
Dabei ist die bildungspolitische Notwendigkeit unbestritten: Die gesellschaftliche Realität erfordert ebenso wie die Pädagogik seit langem ganztägige Schul- und Betreuungsformen. Während in Deutschland die CDU am Elternrecht (!) auf eine ganztägige Betreuung sogar im vorschulischen Bereich festhält, verhindert die ÖVP mit ihren bildungspolitischen Uralt-Vorstellungen aus dem 19. Jahrhundert die notwendigen Schritte zu einem modernen Kindergarten- und Schulwesen. Die SPÖ schaut zu und verbreitet seit Jahren nur heiße Luft.
Der schleppende Ausbau ganztägiger Schulformen ist nur eine der Großbaustellen im Bildungsbereich. Auch bei anderen lautstark avisierten Projekten wie einem modernen Dienst- und Besoldungsrecht, der LehrerInnen-Ausbildung neu oder der Gemeinsamen Schule ist abgesehen von Ankündigungen seit Jahren nichts Konkretes passiert. Hier gilt als Regierungsmotto „Täglich grüßt das Murmeltier“. Österreich kann es sich aber nicht leisten, im Bildungsbereich auf die Befindlichkeiten der Parteistrategen in SPÖ und ÖVP Rücksicht zu nehmen.
Mit dem Ausbau dieser Ganztagsschulen wird auf die sich seit vielen Jahren abzeichnende veränderte Familiensituation - etwa der Berufstätigkeit beider Eltern - reagiert. Familien werden vom täglichen Lern- und Hausübungsstress befreit.
Vor allem aber brauchen wir ganztägige Schulformen aus pädagogischen Gründen. SchülerInnen werden in ihrer persönlichen Entwicklung durch den altersgemäßen Wechsel von Lern- und Ruhephasen sowie Spiel-, Essens- und Förderzeiten optimal gefördert. Hausübungen können entfallen. Kinder haben eine Vielzahl von Sozialkontakten und knüpfen Freundschaften weit über den Klassenverbund hinaus.
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
6. November 2012

Ein „Bewegungstausender“ für die Schulen!

Gruene-SchuleBewegung wirkt bei Kindern wie Kraftfutter. Sie bringt Energie und hilft beim Lernen, ja generell bei der Intelligenz-Entwicklung.
Bereits Bewegungen mit geringer Intensität - also gehen, aufstehen und setzen - reichen aus, um die Sauerstoff- und Zuckerversorgung des Gehirns zu verbessern und dadurch die Informationsverarbeitung zu optimieren. Das sind auch die Ergebnisse von Untersuchungen durch die Universitäten Leipzig und Dresden im deutschen Bundesland Sachsen.
Für den deutschen Hirnforscher Gerald Hüther ist klar, dass die Pädagogik zur Kenntnis nehmen muss: „Körperliche Betätigung, Sport und Bewegung Doping sind für Kindergehirne, denn: Sich zu bewegen lernen, heißt fürs Leben Lernen!“
Aber: Nur mehr 28 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Österreich Sport, 28 Prozent der Burschen und 25 Prozent der Mädchen zwischen sechs und 18 Jahren sind übergewichtig oder fettleibig. Die Diskussion der letzten Wochen wurde in Österreich nicht unter pädagogischen Gesichtspunkten geführt, die Frage lautete: Wie bekommt Österreich mehr OlympiasiegerInnen? Die wirkliche Herausforderung ist aber, wie wir den Unterricht kinderfreundlicher, leistungsfördernder und attraktiver gestalten!
Die derzeitigen Vorschläge nach mehr Turnstunden sorgen zurecht für Ärger an den Schulen, weil tägliches Turnen schlicht unrealisierbar ist: Es gibt zu wenig Turnsäle, zu wenig TurnlehrerInnen …
Zudem kostet eine tägliche Turnstunde laut BMUKK etwa 200 Millionen Euro jährlich, plus einmalig 100 Mio. Euro für die Aus- und Weiterbildung der PädagogInnen.
Es gibt viel effizientere und weniger aufwändige Möglichkeiten - auf den „Walking Bus“ habe ich kürzlich auf diesem Blog schon hingewiesen: „Zu Fuß in die Schule und den Kindergarten!
Der „Bewegte Pausenhof“, offene Lernformen etc. sind weitere. Und eines ist klar: Für eine moderne Schule ist die Ganztagsschule nicht nur sinnvoll, sondern Voraussetzung!
In einer Pressekonferenz habe ich heute daher den „Bewegungstausender“ gefordert: Jede Schule in Österreich erhält bis zu 1.000 €, wenn sie Initiativen wie die vorgestellten umsetzt. Im Sinne unseres Konzepts der Grünen Schule können die Schulen dieses Geld autonom - und trotzdem zweckgebunden - einsetzen.
Die Kosten halten sich in Grenzen: Bei derzeit 6.178 Schulen in Österreich wären das maximal 6,178 Mio.
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
5. November 2012

Bewegung in der Schule - Bewegung in die Schule!



Wer erinnert sich nicht mehr an Ilse Buck? Auf Ö3 hat sie jeden Morgen Bewegungstipps abgegeben und wurde so zur „Vorturnerin der Nation“. Die - nicht ganz ernstgemeinten - positiven Auswirkungen wurden in einer legendären Kottan-Folge thematisiert.
Doch zurück zur Schule: Unsere Kinder brauchen mehr Bewegung in der Schule! Der deutsche Hirnforscher Gerald Hüther meint beispielsweise: „Jonglieren macht schlau!“ Hüther kann auf etliche wissenschaftliche Studien verweisen. Er fordert zurecht, dass auch die Pädagogik zur Kenntnis nimmt, „dass körperliche Betätigung, Sport und Bewegung Doping für Kindergehirne sind, denn: Sich zu bewegen lernen, heißt fürs Leben Lernen!“ („Sich bewegen ...“)
In Österreich hinken wir diesbezüglich leider hinterher. Dabei sind die Probleme seit langem bekannt: 28 Prozent der Burschen und 25 Prozent der Mädchen zwischen sechs und 18 Jahren sind übergewichtig oder fettleibig, nur mehr 28 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Österreich betreiben Sport.
Wir sind gefordert und das kostet natürlich etwas („Ministerium: Tägliche Turnstunde wird teuer“), mit etwas Hirnschmalz aber lässt sich auch ohne viel Geld einiges verbessern. Dazu werde ich morgen in einer Pressekonferenz ein paar Grüne Vorschläge präsentieren - etwas ernsthafter als im Filmausschnitt von Kottan.
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
27. Oktober 2012

„Ausgebremst“ – Bildungschancen als Erbrecht?

Gruene-SchuleUnter diesem Titel veranstalten „Bildung Grenzenlos“, die Hauptbücherei Wien und „arbeiter-kind.at“ einen Podiums- und Publikumsdiskussion. Unter anderem nehmen SPÖ- und ÖVP-PolitikerInnen Stellung zu einem Problem, das ihre Parteien in den letzten Jahren verursacht haben: „Ausgebremst“ – Bildungschancen als Erbrecht oder als Menschenrecht?
In Österreich ist Bildungserfolg weitgehend eine Frage der sozialen und - aufgrund der österreichischen Zuwanderungsgeschichte oftmals damit verbunden - der ethnischen Herkunft. Als Ursachen für strukturelle Nachteile im Bildungserfolg nennt die Bildungsforschung u.a. zu frühe Laufbahnentscheidungen, die Differenzierung des Schulsystems, die zu kurze Pflichtschuldauer, sowie eine unzureichende Ausbildung der LehrerInnen im Hinblick auf kulturelle Sensibilität.
In Deutschland ist die Situation ähnlich. Um dies in ihrem Heimatland zu ändern, indem Schülerinnen und Schüler aus nicht-akademischen Familien zum Studium ermutigt und auf dem Weg zum erfolgreichen Studienabschluss unterstützt werden, startete die deutsche Doktorandin Katja Urbatsch im Mai 2008 mit MitstreiterInnen die Initiative ArbeiterKind.de. Diese ist mittlerweile mit mehr als 5000 ehrenamtlichen MitarbeiterInnen an 80 Standorten eine echte Erfolgsgeschichte.
Was kann Österreich von dieser vielfach ausgezeichneten Initiative lernen? Wie haben ÖsterreicherInnen aus nicht-akademischen Familien ihre Ausbildungszeit erlebt?
Als Ausgangspunkt für die Diskussion wird Katja Urbatsch in einem Impulsreferat die Geschichte von ArbeiterKind.de erzählen und berichten, wie und warum sie ihre Initiative nunmehr nach Österreich importiert.
Folgende Personen werden das Thema auf dem Podium und mit dem Publikum diskutieren:
• Barbara Prammer, Erste Präsidentin des Nationalrats
• Gabriele Schmid, Leiterin der Bildungsabteilung der Arbeiterkammer Wien
• Katharina Cortolezis-Schlager, Nationalratsabgeordnete und Wissenschaftssprecherin ÖVP
• Martin Schenk, Diakonie
• Katja Urbatsch, Gründerin von arbeiterkind.de
Moderation: Ani Gülgün-Mayr, ORF
Zeit: Dienstag, 30. Oktober 2012, 19 – 21 Uhr
Ort: Hauptbücherei Wien,
Urban Loritz-Platz 2a, 1150 Wien
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
22. Oktober 2012

Diskussion zum Thema Bildung mit ÖAAB-Obmann!

OeVP_geht_unterDie ÖVP und das Thema Bildung - das ist eine unendliche Geschichte.
Am 20. September 2012 hat Wolfgang Türtscher, der Obmann der ÖAAB-Lehrer Vorarlbergs, vorgeschlagen, vor allem die JunglehrerInnen in Österreich – nach dem Muster der Vorarlberger Ärzte – deutlich besser zu bezahlen, weil die Belastungen in diesem Beruf deutlich gewachsen sind und es aktiver Maßnahmen gegen den Lehrermangel bedürfe. Das kann man nur unterschreiben.
Allerdings habe ich ihm entgegnet, dass der ÖAAB-Vorarlberg hier aber etwas vorschlägt, was der ÖAAB auf Bundesebene blockiert und das als „unerträgliches und verlogenes Doppelspiel“ bezeichnet (LehrerInnen: ÖAAB fordert in Ländern, was er im Bund verhindert!).
Über diese Meinungsverschiedenheiten – und auch über andere Themen im Bereich Bildung - diskutiere ich am Mittwochabend mit Wolfgang Türtscher:
  • KONTROVERSE Thema: Bildung
    Wann: Mittwoch, 24. Oktober 2012 19.00 Uhr
    Wo: Hotel Freschen, Rankweil
Und bei alle den politischen Auseinandersetzungen dürfen wir nicht vergessen - es geht um unsere Kinder. Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
20. Oktober 2012

Die Schule beginnt zu früh!

Gruene-SchuleKann eine Stunde die Welt verändern? Nicht wenige ExpertInnen sind überzeugt davon. Das Thema heißt Schulbeginn! Würde die Schule doch erst um 9 Uhr beginnen, lautet der Traum vieler Kinder und Jugendlicher.
Vor allem Kinder zwischen sechs und zehn Jahren sind ab 9 Uhr leistungsfähiger als am frühen Morgen. Deshalb klingelt die Schulglocke in vielen Ländern deutlich später als bei uns: In Großbritannien, Schweden, Finnland, Japan ... läutet es erst um neun Uhr zum ersten Mal.
Für viele Eltern wäre das natürlich ein Problem, weil sie schon früher zur Arbeit müssen. Deshalb - und damit die Kinder auch Zeit haben, sich auszutauschen - muss es natürlich schon deutlich früher ein Betreuungsangebot an den Schulen geben.
Viele Kinder quälen sich in aller Herrgottsfrühe aus dem Bett, um zur Schule zu gehen. Schlechte Laune, permanenter Schlafmangel, miese Stimmung, Streit sind die Folgen. Jugendliche haben einen anderen Rhythmus, sie sind abends lange aktiv und würden morgens länger schlafen.
Die Süddeutsche Zeitung titelt „Wie eine Stunde die Welt verändern könnte“ und zitiert Kurt Tucholsky, der in der Weltbühne schon 1930 fragte: „Warum müssen eigentlich fast alle Leute, die in einer Anstalt untergebracht sind, früh aufstehen? Warum werden sie so früh geweckt?" Er gab selbst die Antwort: "Gesund ist es deshalb nicht, weil kein Mensch mehr mit den Hühnern zu Bett geht." Er nannte es das "Stigma aller Unterdrückten: früh aufstehen zu müssen".“
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
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