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7. November 2012
Ganztagsschule: Maßnahmen statt ewig gleicher Versprechungen!
harald.walser | 7. Nov, 14:29
Und schon wieder steigt ein bildungspolitischer Regierungsluftballon (Ganztagsschule: Regierungsstreit vor Klausur).
Am Freitag kommt es in Laxenburg zur Regierungsklausur. SPÖ und ÖVP wollen den Stillstand - nein, nicht beenden - , sie wollen ihn kaschieren. Das gegenteilige Ergebnis: Die Koalition schlittert in einen Streit um den rascheren Ausbau der Ganztagsschule. Der kostet nämlich etwas: 160 Millionen statt 80 Millionen pro Jahr. Das müsse sein, argumentiert die SPÖ. Die bildungspolitische Retro-ÖVP lehnt natürlich umgehend ab.
SPÖ und ÖVP streiten, und die Bedürfnisse der Kinder und Eltern bleiben auf der Strecke.
Dabei ist die bildungspolitische Notwendigkeit unbestritten: Die gesellschaftliche Realität erfordert ebenso wie die Pädagogik seit langem ganztägige Schul- und Betreuungsformen. Während in Deutschland die CDU am Elternrecht (!) auf eine ganztägige Betreuung sogar im vorschulischen Bereich festhält, verhindert die ÖVP mit ihren bildungspolitischen Uralt-Vorstellungen aus dem 19. Jahrhundert die notwendigen Schritte zu einem modernen Kindergarten- und Schulwesen. Die SPÖ schaut zu und verbreitet seit Jahren nur heiße Luft.
Der schleppende Ausbau ganztägiger Schulformen ist nur eine der Großbaustellen im Bildungsbereich. Auch bei anderen lautstark avisierten Projekten wie einem modernen Dienst- und Besoldungsrecht, der LehrerInnen-Ausbildung neu oder der Gemeinsamen Schule ist abgesehen von Ankündigungen seit Jahren nichts Konkretes passiert. Hier gilt als Regierungsmotto „Täglich grüßt das Murmeltier“. Österreich kann es sich aber nicht leisten, im Bildungsbereich auf die Befindlichkeiten der Parteistrategen in SPÖ und ÖVP Rücksicht zu nehmen.
Mit dem Ausbau dieser Ganztagsschulen wird auf die sich seit vielen Jahren abzeichnende veränderte Familiensituation - etwa der Berufstätigkeit beider Eltern - reagiert. Familien werden vom täglichen Lern- und Hausübungsstress befreit.
Vor allem aber brauchen wir ganztägige Schulformen aus pädagogischen Gründen. SchülerInnen werden in ihrer persönlichen Entwicklung durch den altersgemäßen Wechsel von Lern- und Ruhephasen sowie Spiel-, Essens- und Förderzeiten optimal gefördert. Hausübungen können entfallen. Kinder haben eine Vielzahl von Sozialkontakten und knüpfen Freundschaften weit über den Klassenverbund hinaus.
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
Am Freitag kommt es in Laxenburg zur Regierungsklausur. SPÖ und ÖVP wollen den Stillstand - nein, nicht beenden - , sie wollen ihn kaschieren. Das gegenteilige Ergebnis: Die Koalition schlittert in einen Streit um den rascheren Ausbau der Ganztagsschule. Der kostet nämlich etwas: 160 Millionen statt 80 Millionen pro Jahr. Das müsse sein, argumentiert die SPÖ. Die bildungspolitische Retro-ÖVP lehnt natürlich umgehend ab.
SPÖ und ÖVP streiten, und die Bedürfnisse der Kinder und Eltern bleiben auf der Strecke.
Dabei ist die bildungspolitische Notwendigkeit unbestritten: Die gesellschaftliche Realität erfordert ebenso wie die Pädagogik seit langem ganztägige Schul- und Betreuungsformen. Während in Deutschland die CDU am Elternrecht (!) auf eine ganztägige Betreuung sogar im vorschulischen Bereich festhält, verhindert die ÖVP mit ihren bildungspolitischen Uralt-Vorstellungen aus dem 19. Jahrhundert die notwendigen Schritte zu einem modernen Kindergarten- und Schulwesen. Die SPÖ schaut zu und verbreitet seit Jahren nur heiße Luft.
Der schleppende Ausbau ganztägiger Schulformen ist nur eine der Großbaustellen im Bildungsbereich. Auch bei anderen lautstark avisierten Projekten wie einem modernen Dienst- und Besoldungsrecht, der LehrerInnen-Ausbildung neu oder der Gemeinsamen Schule ist abgesehen von Ankündigungen seit Jahren nichts Konkretes passiert. Hier gilt als Regierungsmotto „Täglich grüßt das Murmeltier“. Österreich kann es sich aber nicht leisten, im Bildungsbereich auf die Befindlichkeiten der Parteistrategen in SPÖ und ÖVP Rücksicht zu nehmen.
Mit dem Ausbau dieser Ganztagsschulen wird auf die sich seit vielen Jahren abzeichnende veränderte Familiensituation - etwa der Berufstätigkeit beider Eltern - reagiert. Familien werden vom täglichen Lern- und Hausübungsstress befreit.
Vor allem aber brauchen wir ganztägige Schulformen aus pädagogischen Gründen. SchülerInnen werden in ihrer persönlichen Entwicklung durch den altersgemäßen Wechsel von Lern- und Ruhephasen sowie Spiel-, Essens- und Förderzeiten optimal gefördert. Hausübungen können entfallen. Kinder haben eine Vielzahl von Sozialkontakten und knüpfen Freundschaften weit über den Klassenverbund hinaus.
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
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