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Bildung

26. Februar 2014

Schlamperei oder mehr? Datenleck beim BIFIE!

BIFIEÜber die politische Einflussnahme auf das BIFIE habe ich auf diesem Blog schon mehrfach berichtet („Das BIFIE und die "österreichische Krankheit"“). So hat etwa Günter Haider, der früherer Leiter des BIFIE, nach seinem Ausscheiden gemeint: „Die Ministerin hat massiv versucht, Einfluss zu nehmen, weit über das BIFIE-Gesetz hinaus. Bis hin zu Aussagen wie: "Diese Tabelle wird nicht publiziert" und "Im Wahljahr wird das nicht veröffentlicht".“
Der nun von der „Presse“ aufgedeckte Skandal (Datenleck: 400.000 vertrauliche Schülertests im Internet aufgetaucht) macht grundsätzliche Überlegungen notwendig: 400.000 vertrauliche Schülertests vom BIFIE sind auf einem rumänischen Server gelandet, wo sie unverschlüsselt und somit völlig ungeschützt öffentlich zugänglich sind. Weiters muss aufgeklärt werden, warum das BIFIE und das Unterrichtsministerium, obwohl sie seit Dezember vom Datenleck informiert sind, nichts unternommen haben, um die sensiblen Daten vom Netz entfernen zu lassen. Das werden wir auf parlamentarischer Ebene besprechen. Ebenfalls auf die Tagesordnung setzen möchte ich die Frage der organisatorischen Struktur des BIFIE: Warum braucht es eine ausgelagerte Einrichtung, um eine zentrale Aufgabe des Ministeriums wahrzunehmen?
Es ist jedenfalls zu befürchten, dass durch dieses Datenleck das Vertrauen von Eltern, LehrerInnen und SchülerInnen beeinträchtigt wird und nur mehr schwer wieder hergestellt werden kann. Umso wichtiger ist die lückenlose und schonungslose Aufklärung.
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
15. Februar 2014

Schulnoten sind ungerecht!

Gruene-Schule1Kann man diese Behauptung wirklich so plakativ aufstellen? Ja, leider, man kann. Dazu habe ich heute im Ö1-Morgenjournal Stellung genommen (Gymnasium: Grüne gegen Auslese über Noten)
Die Zeitschrift „Erziehung und Unterricht“ hat jüngst eine Studie zu den Ziffernnoten in der Volksschule präsentiert („Schlechte Zensuren für Ziffernnoten“). Das erschütternde Ergebnis: Was in der einen Klasse noch zu einem Sehr gut reicht, kann in einer anderen zu einem Genügend führen. Das eine Kind kann in die AHS, das andere ...
Auch das BIFIE (Notengerechtigkeit bei der Risiko- und Spitzengruppe) warnt: In der Volksschule gibt es in vielen Klassen nur Sehr gut und Gut, die meisten Lehrkräfte geben auch Befriedigend und fast niemand nutzt die gesamte Notenskala von 1 bis 5. Kommen SpitzenschülerInnen in eine Klassen mit einem hohen Leistungsniveau haben sie Pech gehabt, denn die Wahrscheinlichkeit die sehr gute Leistung auch mit Sehr gut benotet zu bekommen, sinkt dort um zehn Prozent.
Die Neue Mittelschule - so wurde versprochen - werde den Kindern und ihren Eltern viel Druck nehmen. Und wie schaut es heute aus? Der Koordinator für die Neue Mittelschule in Vorarlberg sagt, „das Ziel des Schulversuchs Neue Mittelschule, den Selektionsdruck auf die Volksschulen zu senken“, sei nicht erreicht worden: „Der Notendruck in den Volksschulen ist nicht gesunken.“
Ungerecht und verwirrend geht es mit dem Notensystem in der Neuen Mittelschule weiter: Die Notenskala in der „vertieften Bildung“ in der NMS mit dem Bildungsziel der AHS-Unterstufe reicht von 1 bis 4, denn ein Fünfer entspricht einem Dreier nach „grundlegender Bildung“ mit gleichen Inhalten (!). Daraus ergibt sich eine Beurteilungsskala mit den sieben Noten 1, 2, 3, 4, 3g, 4g, 5g. Verstanden? Macht nichts: Das geht den meisten so.
Warum das ungerecht ist? Ein Genügend in der „vertieften Bildung“ entspricht einem Gut im grundlegenden Bereich - oder anders ausgedrückt: Man kann sich von einem Befriedigend auf ein Genügend verbessern! Während man aber mit einem „Befriedigend“ in „grundlegenden Bereich“ keine Chance auf eine weiterführende Schule hat und die Note unveränderlich feststeht, kann der AHS-Schüler mit einem gleichwertigen (!) Nicht genügend eine Wiederholungsprüfung machen. Ob das alle Lehrherren und -frauen auch wissen?
Und schon vor dieser komplizierten „Reform“ waren die Noten ungerecht. Ich zitiere aus der BIFIE-Studie:
• „Mehr als 70 % der Schüler/innen mit der Note Befriedigend haben bei PIRLS eine Leseleistung erzielt, wie sie auch bei Schülerinnen und Schülern mit der Note Gut vorkommen. Etwa 50 % der Schüler/innen mit Befriedigend haben sogar Testwerte, die auch bei Schülerinnen und Schülern mit der Note Sehr Gut zu finden sind.“
• „Die 20 % schlechtesten Schüler/innen mit der Deutschnote Sehr Gut haben dieselbe Testleistung erzielt wie die besten Schüler/innen mit einem Nicht Genügend.“
Ein Mutter hat mir nach einem harten Kampf um einen Schulplatz für ihre Tochter geschrieben: „Mir fiel auf, dass es ein 2-Klassen Schulsystem gibt, das schon am Ende der Volksschule beginnt.“
Was wollen die Grünen? Ein Ende des Ziffernnotensystems bis zur Sekundarstufe. Das aber ist nur in einer Gemeinsamen Schule bis zum 14. Lebensjahr möglich.
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
13. Februar 2014

Neue Mittelschule: Blindflug beenden!

Gruene-Schule1Mit welchen Hoffnungen haben engagierte Lehrerinnen und Lehrer sowie die Eltern und vor allem die Kinder das Projekt „Neue Mittelschule“ (NMS) begonnen! Die SPÖ hat zu Beginn im Jahr 2007 versprochen, es handle sich um „Modellversuche zur gemeinsamen Schule der 10-14-Jährigen“. So noch heute nachlesbar auf der Homepage des Bildungsministeriums. Und natürlich - so hieß es - werde nach vier Jahren und somit im Jahr 2013 zuerst einmal evaluiert: „Die Modellprojekte werden auf Basis der bundesweiten Kriterien des Bundesinstituts für Bildungsforschung, Innovation und Entwicklung des Bildungswesens (Bifie) wissenschaftlich begleitet und evaluiert.“
Die Realität war anders: Schon vor (!) Abschluss der ersten Modellversuche wurde die NMS im Frühjahr 2012 zur Regelschule - gegen den Widerstand von uns Grünen. Die ernüchternden Ergebnisse der Standards-Testungen und die Rückmeldungen engagierter Lehrkräfte aus der NMS bestätigen nun leider meine damaligen Befürchtungen. In einer Pressekonferenz habe ich heute daher ein Ende des bildungspolitischen Blindflugs und die sofortige Evaluierung der NMS gefordert.
Ministerin Heinisch-Hosek hingegen sieht die Sache weniger dramatisch, spricht nur von „Kinderkrankheiten“ und kündigt die Evaluierung erst für Mai 2015 an.
Ich erinnere an das Ergebnis der Rechnungshof-Überprüfung, der ein vernichtendes Urteil über NMS gefällt hat. Die NMS sei „entgegen der gesetzlichen Vorgabe zur verpflichtenden wissenschaftlichen Begleitung und Evaluation der NMS-Modellversuche“ im Regelschulwesen eingeführt worden. „Eine zentrale Entscheidungsgrundlage für diese wichtige bildungspolitische Maßnahme mit weitreichenden finanziellen Auswirkungen lag nicht vor.“
Laut Rechnungshof belaufen sich die Kosten für Lehrkräfte pro SchülerIn in Österreich in der NMS auf 7.180 €, in der Hauptschule auf 6.557 € und in der AHS auf 4.698 €.
„Wo verschwindet denn das Geld?“, werden sich da die Lehrkräfte an den Pflichtschulen fragen: An ihrem Gehalt kann es nicht liegen!
Der Rechnungshof gibt eine Vielzahl von Antworten, die allesamt auf eines hinauslaufen: überbordende Bürokratie, nutzlose Propaganda etc.!
Reicht das? Mir schon. Der bildungspolitische Blindflug muss beendet werden!
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
8. Februar 2014

Politische Bildung, Dollfuß und die Demokratie

Bundeskanzler Werner Faymann hat heute gemeint, das Bild von Engelbert Dollfuß gehöre nicht ins Parlament. Richtig! Das Bild des austrofaschistischen Führers hängt bekanntlich noch immer im ÖVP-Klub. Da wäre ein bisschen Politische Bildung und Geschichtsunterricht nicht schlecht.
Dazu passt eine andere Meldung: Der Vorarlberger Zeithistoriker Werner Bundschuh hat heute in einem Interview mit dem ORF zurecht gefordert, Politische Bildung zum Pflichtfach zu machen. Aus seiner Sicht wäre das ein wichtiger Beitrag zu Schutz der österreichischen Demokratie vor autoritären Tendenzen (Politische Bildung als Schutz für die Demokratie).
Im Wahlkampf waren bei sämtlichen Diskussionen alle Parteien dafür - jetzt schaut die Sache leider schon wieder anders aus. Mehrfach habe ich mich auf diesem Blog dafür ausgesprochen, endlich Nägel mit Köpfen zu machen und die Versprechungen einzulösen. Der damalige Staatssekretär und heutige Außenminister Sebastian Kurz hat damals groß verkündet, er sehe einen „großen Bedarf an Wertevermittlung“ an unseren Schulen und er wolle deshalb ein zusätzliches Pflichtfach „Staatskunde“ ab der fünften Schulstufe: „Viele, die hier geboren sind, haben dennoch wenig Bezug zu diesem Land.“ Ich möchte nur ganz bescheiden darauf hinweisen, dass das nicht nur für Kinder und Jugendliche mit migrantischem Hintergrund gilt! Schon mal was von rechtsextremen Jugendlichen gehört? Von Gewaltbereitschaft? Ist der Uraltbegriff „Staatskunde“ statt „Politische Bildung“ ein Signal? Wir wollen es nicht hoffen!
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
2. Februar 2014

Duale Ausbildung Thema im Nationalrat!

LehrlingeDiese Woche haben wir im Nationalrat in einer „Aktuelle Europastunde“ über das Thema „Duales Ausbildungssystem, Ausbildungsgarantie - Österreich als Beispiel für Europa“ diskutiert: Ich war nach Josef Cap, Werner Faymann, Christine Muttonen, Reinhold Lopatka und Walter Rosenkranz an der Reihe. Von meinen Vorrednern ist ausschließlich der Freiheitliche zumindest teilweise auf das Thema eingegangen. Das finde ich bemerkenswert!
Auf die von mir genannten alarmierenden Fakten gingen die VertreterInnen der Regierungsparteien lieber nicht ein:
• 13.220 weniger betriebliche Lehrlinge seit 2008
• 6.051 weniger betriebliche Erstlehrlinge seit 2008
• 5.000 weniger Ausbildungsbetriebe seit 2008
• Jeder 5. Lehrling schafft die Abschlussprüfung nicht
• Bis zu 24% geben die Lehre vor dem Ende auf
Hier die Debatte zum Nachschauen.
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
30. Januar 2014

Kindergarten - Volksschule: Übergang statt Schnittstelle

Gruene-Schule1Unter diesem Titel habe ich heuite gemeinsam mit unserer Familiensprecherin Daniela Musiol unsere Grünen Vorschläge für einen kindgerechten Übergang vom
Kindgarten in die Schule vorgestellt.
Hier der APA-Bericht:
Wien (APA) - Grünen-Bildungssprecher Harald Walser will im Bildungssystem „weg von starren Strukturen, auch beim Kindergarten und den Volksschulen“. Möglich werden soll das durch mehr Flexibilität in den ersten Schuljahren. Familiensprecherin Daniela Musiol forderte bei einer Pressekonferenz außerdem mehr Kooperation der Pädagogen beim Übergang vom Kindergarten in die Volksschule.
In einem Entschließungsantrag fordert Walser die Einführung einer flexiblen Schuleingangsphase, bei der Vorschulstufe sowie 1. und 2. Klasse (Grundstufe I) gemeinsam geführt werden, in ganz Österreich. Dabei können begabtere Kinder bei Zustimmung der Eltern schneller in das nächste Jahr aufsteigen, Kinder, die länger brauchen, haben bis zu drei Jahre Zeit für die Grundstufe I. Dieses Modell gibt es zwar schon jetzt, allerdings ist es genehmigungspflichtig. „Wir wollen, dass diese Entscheidungen am Standort fallen“, so Walser.
Er sieht dabei nur Vorteile: Derzeit liegen Kinder beim Schulstart in ihrem Entwicklungsstand bis zu zwei Lernjahre auseinander. Bei einer flexiblen Schuleingangsphase bekomme jedes Kind die Zeit, dies es brauche. Außerdem würde damit das „sehr ungerechte“ System der Vorschulklassen aufgelöst: Derzeit ist die Wahrscheinlichkeit, dass man in einer solchen Klasse landet, stark vom jeweiligen Bundesland abhängig; Kinder mit Migrationshintergrund sind stark überrepräsentiert. „Diese stigmatisierende Erfahrung müssen wir vermeiden.“ Außerdem drohe bei einer flexiblen Schuleingangsphase Kleinschulen bei einem geburtenschwachen Jahrgang nicht mehr gleich die Schließung.
Zwei Lehrer pro Klasse
Geht es nach den Grünen, sollen in diesem Modell außerdem langfristig zwei Volksschullehrer pro Klasse eingesetzt werden, um die Kinder individuell zu fördern. Das würde zwar im Endausbau 300 bis 400 Mio. zusätzlich pro Jahr kosten. Langfristig glaubt Walser aber sogar an Einsparungen, da etwa allein Klassenwiederholungen Mehrkosten von 300 Mio. Euro pro Jahr erzeugen würden.
Die Grünen pochen außerdem auf einen „sanften Übergang“ vom Kindergarten in die Volksschule, wie er im Regierungsprogramm angekündigt wird. Dieser soll sich nicht nur architektonisch ausdrücken, indem im Idealfall Kindergartenkinder bis Maturanten gemeinsam einen Campus besuchen. Musiol wünscht sich pädagogisch mehr Durchlässigkeit: Derzeit gebe es keine standardisierten Verfahren, wie Kindergartenpädagogen die Informationen über den Entwicklungsstand der Kinder an die Volksschulen weitergeben. Rechtlich sei dieser Austausch wegen der unterschiedlichen Kompetenzen (Kindergärten sind Gemeinde-, Volksschulen Länderkompetenz) sogar untersagt, die Schulen müssten beim Einschulungstest daher bei Null beginnen. „Aber nur der Austausch ermöglicht einen guten Übergang“, so Musiol. Vorstellbar wäre dieser etwa in Form eines Portfolios, in dem steht, wie es um die sozialen Kompetenzen und motorische Entwicklung des Kindes bestellt ist, wo es Begabungen oder Defizite hat und wie es in Konfliktsituationen reagiert.
Verpflichtendes zweites Kindergartenjahr gefordert
In einem Entschließungsantrag fordern die Grünen außerdem für alle Kinder - und nicht wie im Regierungsprogramm vorgesehen nur jene mit Förderbedarf - ein verpflichtendes zweites Kindergartenjahr. Die Kosten: Wie beim schon verpflichtenden Kindergartenjahr für Fünfjährige 70 Mio. Euro pro Jahr. Im Antrag verweisen die Grünen darauf, dass schon jetzt 94 Prozent der Vierjährigen den Kindergarten besuchen. Da davon auszugehen sei, dass die fehlenden sechs Prozent aus sozioökonomisch benachteiligten Familien kommen, erhoffen sie sich von dieser Maßnahme „positive Auswirkungen auf ihren weiteren Bildungsweg“. Auch bei diesem Antrag müsste zumindest die SPÖ zustimmen, „wenn sie ihr Abstimmungsverhalten an das anpasst, was sie immer sagt“, meinte Musiol.
Weitere Forderung: Eine gemeinsame Ausbildung für Kindergarten-und andere Pädagogen, die ja bei der Reform der Lehrerausbildung nur bedingt umgesetzt wird. Durch einen Abbau der Statusunterschiede und mehr Kontakt zwischen den Gruppen könnte die Kooperation verbessert werden.
Und abschließend zum APA-Bericht: Für die „Grüne Schule“ gilt „Kein Kind zurücklassen!“
27. Januar 2014

Gemeinsame Schule für ÖVP „kein Werk des Teufels“?

Gruene-Schule1Ist die Gemeinsame Schule inzwischen für die ÖVP „kein Werk des Teufels“ mehr? Zumindest für größere Teile der ÖVP dürfte das inzwischen so sein. In einem längeren Interview mit dem „Standard“ hatte ich Gelegenheit, zu dieser und zu anderen bildungspolitisch relevanten Fragen Stellung zu beziehen: „Aus der ÖVP mutigere Bekenntnisse als aus der SPÖ
Für viele mag die „Standard“-Überschrift irritierend sein, aber in der ÖVP wird inzwischen wenigstens diskutiert: Aus Vorarlberg, Tirol, Steiermark, Salzburg, ja sogar aus Wien gibt es positive Stellungnahmen - vom Wirtschaftsbund und der ÖVP-nahen Industriellenvereinigung gar nicht zu reden. Was aber passiert eigentlich bei den Sozialdemokraten? Hat jemand in Sachen Modellregion Gemeinsame Schule Konkretes aus der SPÖ gehört?
Ich halte daher fest: „Es gibt aus der ÖVP mutigere Bekenntnisse zu einer Bildungsreform als aus der SPÖ. In der SPÖ zieht man sich immer wieder zurück auf Parteiprogramme, aber es folgt kein einziger konkreter Schritt. In keinem SPÖ-Bundesland gibt es Bewegung.“
Es bleibt uns noch eine Menge Arbeit, bis wir unsere Idee einer modernen, gerechten und kinderorientierten Schule umgesetzt haben. Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
22. Januar 2014

Neue Mittelschule: „Notendruck in den Volksschulen nicht gesunken“

Gruene-Schule1Das sind bemerkenswert ehrliche Aussagen des zuständigen Koordinators für die Neuen Mittelschulen in Vorarlberg! Christian Kompatscher gibt zu, dass das Ziel des Schulversuchs, den Selektionsruck auf die Volksschulen zu senken, nicht erreicht worden sei: „Der Notendruck in den Volksschulen ist nicht gesunken!
überraschend ist die Ehrlichkeit der Behörden, nicht das Ergebnis. Denn genau auf diese Problematik und die schlechteren Chancen der NMS-AbsolventInnen habe ich bei der Einführung der NMS hingewiesen und letztes Jahr noch einmal eine Anfrage dazu an Ministerin Claudia Schmied geschickt: „Schlechte Chancen für PflichtschulabsolventInnen beim Eintritt in gymnasiale Oberstufen
Damals fasste eine Mutter mir gegenüber ihre Erfahrungen bei der Anmeldung ihres Kindes so zusammen: „Mir fiel auf, dass es ein 2-Klassen Schulsystem gibt, das schon am Ende der Volksschule beginnt.“
Ich füge hinzu: Die „Zweiklassengesellschaft“ ist extrem ungerecht. Die Fachzeitschrift „Erziehung und Unterricht“ berichtet von einer Studie über die Gerechtigkeit von Noten in der Volksschule. Die Ergebnisse sind zum Teil sehr „erstaunlich“: SchülerInnen, die in „Deutsch, Lesen, Schreiben“ ein Sehr gut im Semesterzeugnis hatten, verfügten beim Test über die unterschiedlichsten Kompetenzen: 17 Prozent der „Sehr Gut“-Schüler machten im Rechtschreibtest keinen Fehler, praktisch gleich viele aber gleich sechs Fehler oder mehr. Was in der einen Klasse noch zu einem Sehr gut reicht, kann in einer anderen zu einem Genügend führen.
Das Zeugnis der 4. Klasse Volksschule - bzw. sogar das „Semesterzeugnis“ - entscheidet aber über die Bildungschancen der Betroffenen! Nur mit einer leistungsfähigen und modernen Gemeinsamen Schule bis zum 14. Lebensjahr können wir diese Ungerechtigkeit beseitigen!
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
21. Januar 2014

Steiermark: heute schulpolitischer Lackmustest für SPÖVP!

Gruene-Schule1Heute ist Lostag in Sachen Modellregion Gemeinsame Schule: Die steirischen Grünen bringen im Landtag eine Dringliche Anfrage ein und zwingen ÖVP - aber auch SPÖ - dazu, Farbe zu bekennen: Meinen sie die positiven Äußerungen für eine Modellregion zur Gemeinsamen Schule ernst oder nicht? Ausreden gelten jetzt nicht mehr: „Modellregionen zu Gesamtschule: Grüne drängen ÖVP zu Zusage“.
Neben Tirol, Salzburg, Vorarlberg und Wien haben sich in der ÖVP ja vor allem die Steirer weit hinausgelehnt: „Unmut in Steirer-ÖVP: "Gebe Spindelegger noch sechs Monate"“.
Die logische Folge ist die Zustimmung! Oder? Unsere steirische Bildungssprecherin Abg. Ingrid Lechner-Sonnek fasst zusammen: „Parteiübergreifender Initiative steht nichts mehr im Wege, es gibt keinen Grund mehr zuzuwarten! In den letzten Tagen hat die steirische ÖVP sich öffentlich für eine Modellregion für die gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen in der Steiermark ausgesprochen. Nachdem auch die SPÖ als Partei die Einführung dieser Schulform vertritt, ist im Landtag Steiermark eine große Mehrheit von BefürworterInnen zumindest einer Modellregion gegeben.“ Mehr dazu hier.
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
15. Januar 2014

Gemeinsame Schule: SPÖVP mit Angst vor der eigenen Courage!

Gruene-Schule1 Ist es „nur“ die Angst vor der eigenen Courage? Gehorcht man dem Befehl Michael Spindeleggers? Faktum ist jedenfalls, dass jene VertreterInnen von SPÖVP, die noch vor Wochenfrist für die Einrichtung von Modellregionen zur Gemeinsamen Schule gesprochen haben, jetzt - nach der ÖVP „Nicht-Krisen-Sitzung“ am Sonntag allesamt den Mut verloren haben und Rückzugsgefechte liefern.
Im Mittagsjournal gestern („ÖVP: Gesamtschule bleibt Zündstoff“, hier das Audiofile) und heute in den Vorarlberger Nachrichten („Kaum Hilfe für Walser“) rudern sie zurück: „Gesamtschule: ÖVP-, SPÖ- und FPÖ-Abgeordnete unterstützen Antrag nicht.“
Wen es genauer interessiert, hier sind die zustimmenden Zitate führender ÖVP-PolitikerInnen nachzulesen: „ÖVP auf bildungspolitischer Geisterfahrt!“. Ähnlich argumentierten SPÖ und FPÖ.
Gestern im Mittagsjournal und heute in den Vorarlberger Nachrichten (und somit kurz nach der Nicht-Krisen-Sitzung) klang das leider ganz anders:
• Michael Spindelegger auf Ö1: „Das Gymnasium ist unverzichtbar. Das sagen alle in der Volkspartei.“ Alle?! Jedenfalls gilt das offensichtlich für die Vorarlberger ÖVP. Oder doch nur für die Vorarlberger ÖVP-Abgeordneten im Nationalrat? Gibt es da irgendwann eine Klärung durch Landeshauptmann Markus Wallner?
• Ehrlich argumentiert mein sozialdemokratischer Kollege Elmar Mayer: „Gestern winkte auch der ehemalige SPÖ-Bildungssprecher Elmar Mayer ab: Walsers Antrag sei "begründet und richtig", so der 60-jährige Abgeordnete. Allerdings verbiete ihm eine Koalitionsvereinbarung eine Unterstützung.“
• Auch in der FPÖ gibt es Turbulenzen. Noch im Dezember haben die Freiheitlichen dem Antrag für eine Modellregion im Vorarlberger Landtag zugestimmt, heute ist alles anders: „Keine Freude damit, dass Walser schon jetzt einen Entschließungsantrag vorgelegt hat, hat auch FPÖ-Nationalrat Bernhard Themessl: Beim derzeitigen Zustand der ÖVP sei es "absolut kontraproduktiv, durch überzogene Forderungen eine gute Idee endgültig sterben zu lassen".“
Doch es kommt weiteres Ungemach auf SPÖVP zu: Die Grünen werden am nächsten Dienstag im steirischen Landtag einen eine Dringliche Anfrage einbringen. Das wird eine auch bundespolitisch spannende Landtagssitzung, denn auch in der Grünen Mark haben sich führende SPÖVP-PolitikerInnen für eine Modellregion ausgesprochen und müssen jetzt Farbe bekennen: Wollen sie das umsetzen, was sie angekündigt haben. Die Frage an die Landesregierung lautet schlicht und einfach: „Werden Sie an die Bundesregierung herantreten, um die Genehmigung für eine Modellregion für eine Gesamtschule der 10- bis 14-Jährigen zu erlangen?“
Wobei es Hoffnung gibt, denn gestern hat ÖVP-Generalsekretär Blümel offiziell das parteiinterne Nachdenken erlaubt. Halt nur - so wörtlich „im Einzelfall intern“, aber immerhin: „Über Schulversuche darf im Einzelfall intern diskutiert werden“.
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“

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