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Klima und Umwelt

19. August 2009

Klimawandel - noch Beweise notwendig?

klimawandelSubjektiv glaubt es angesichts der gegenwärtigen Temperaturen wohl jeder. Objektiv sind die Beweise für den Klimawandel leider auch erdrückend. Das US-Institut für Schnee- und Eisdaten (NSIDC) ließ kürzlich aufhorchen: Derzeit schmelzen nach Angaben von Forschern in der Arktis jeden Tag durchschnittlich 106.000 Quadratkilometer Eis. Das heißt: eine deutlich größere Fläche als Österreich (83.859 km2). Oder anders ausgedrückt: Alle drei Tage verschwindet eine Eisdecke von der Größe Deutschlands. Wenn das so weitergeht, könnte das arktische Eis damit dieses Jahr so klein werden wie nie zuvor. Die Schmelze der Eisfläche dauert bis September – dem Ende des arktischen Sommers.
Im letzten Jahrhundert sind die Temperaturen weltweit im Schnitt um etwa 0,6 Grad angestiegen, in der Arktis mehr als doppelt so stark. Das im Winter neu gefrierende Eis werde – so die Experten – wohl nur noch eine dünne, schwache Schicht bilden. Die US-Behörde zur Überwachung der Ozean- und Atmosphärenqualität (NOAA) hat im April prognostiziert, dass der arktische Sommer schon binnen 30 Jahren fast gänzlich eisfrei sein könnte - nicht wie ursprünglich erwartet erst Ende des Jahrhunderts.
Langsam dämmerts es allen: Immerhin hat der Vorarlberger Landtag - ähnlich wie Dank der grünen Regierungsbeteiligung auch OÖ - auf Antrag von Johannes Rauch einstimmig beschlossen, dass unser Land bis zum Jahr 2030 energieautonom werden soll. Am 20. September kann man diese Entwicklung mit dem richtigen Kreuzerl sogar noch beschleunigen. Es ist dringend notwendig!
6. August 2009

„Wird der Berg nicht mehr bewirtschaftet, wirtschaftet der Berg im Tal“

Alpe_Steris- lautet ein altes Sprichwort. Es zeigt, dass die Bedeutung der Alpbewirtschaftung für die die Unterliegerregionen gar nicht hochgenug eingeschätzt werden kann.
DI Dr. Michael Machatschek lebt als Bauer und Wanderforscher und in einem Kärntner Bergdorf und beschäftigt sich mit alten Landnutzungsweisen, Landschafts- und Nutzpflanzenkunde, Tierhaltung, Subsistenzwirtschaft etc. Letztes Jahr zu Gast bei Hildegard und Helmut Schlatter in ihrem „Tenn“ in Nenzing und referierte über „Essen in der bäuerlichen Kultur“.
Diesmal geht es in Rankweil um die Bedeutung der Alpwirtschaft. Aus den Beobachtungen der Natur können wesentliche Aussagen für die Wasserbewirtschaftung im Bergraum abgeleitet werden. Die Art beeinflusst das Wasserverhalten auf den Alpflächen, im speichernden Berg, im Tal und im weiter abgelegenen Tiefland. Eine nachhaltige Alpwirtschaft dient demnach der Erhaltung guter Wasserqualität und der kontinuierlichen Wasserversorgung. Und je sorgsamer die Hochweiden bewirtschaftet werden, umso größer ist der Schutz vor auftretenden Naturgefahren (z. B. Hochwässer).
Mit der zunehmenden Auflassung der Alpen verändert sich daher nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch das Abflussverhalten des Wassers und der Schutzaufgaben für das Tal.
Im Bild zu sehen ist übrigens die Alpe Steris im Großen Walsertal - toller Tipp für Mountainbiker und Wanderer (Kuchen essen!).
Do 6.August: Besichtigung Laternsertal- Furkapass (Alpen Agtenwald, Neugehren, Nachmitags Alpe Hinterjoch und Bäckenwald)
Fr 7.August: Nami Seminar/Begehung mit der Agrar auf Alpe Hinterjoch und Bäckenwald
Abends: 20.00 Vortrag mit Diskussion „Wird der Berg nicht mehr bewirtschaftet, wirtschaftet der Berg im Tal“
nach der Vorbereitung am Samstag findet am Sonntag, 9.August, auf Einladung des Vorarlberger Alpwirtschaftsvereins im Faschina-Gebiet ein Ganztages-Seminar zur Alpwirtschaft statt.
1. August 2009

Grünes „Gipfeltreffen“ am Spullersee

Das hat ziemliche Symbolkraft: Weil die ÖBB eine zusätzliche Ableitung von Zuflüssen des Lech in den Spullersee planen, haben Johannes Rauch und grüne LandtagskollegInnen aus Bayern und Tirol am Spullersse demonstriert. Es ist nämlich nicht alles Öko, was so ausschaut: Unter dem Deckmantel „Ökostrom für die Bahn“ wird derzeit etwas ganz anderes betrieben. Seit einigen Jahren hat sich die Österreichische Bundesbahn vermehrt von ihrer Kernaufgabe – der Beförderung von Personen und Gütern - entfernt und sich zu einem internationalen Stromhändler entwickelt. Wie der ÖBB Geschäftsbericht stolz mitteilt, hat ein „verstärktes Engagement des ÖBB-Konzerns im internationalen Stromhandel“ stattgefunden. Die Umsätze sind hier allein zwischen 2005 und 2007 von 300 Mio. auf 432 Mio. € emporgeschnellt. Dieses Geschäft soll offenkundig weiter ausgebaut werden. Deshalb will man die letzten Wasserreserven rücksichtslos ausbeuten. Es geht auch anders. Gerade das Erneuerbare-Energie-Gesetz in Deutschland hat gezeigt, dass vernünftige Einspeisetarife für Erneuerbare Energien einen wahren Boom auch bei Arbeitsplätzen auslösen. Und was den Strommarkt betrifft: Derzeit stehen in Deutschland aus den unterschiedlichsten Grünen 7 Atomkraftwerke still. Trotzdem ist Deutschland in der Lage, Strom nach Frankreich zu exportieren! Österreich kann in Sachen Photovoltaik vom benachbarten Bayern noch sehr viel lernen.
23. Juni 2009

Wirtschaftskrise und Klimawandel

klimawandelEines ist leider festzustellen: Das Thema Klimawandel kommt in der Berichterstattung nur noch als Randnotiz vor. Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit dominieren.
Gestoppt ist die globale Erwärmung deswegen aber noch lange nicht. An der Wiener Universität für Bodenkultur (Boku) findet zu diesem Thema eine spannende Veranstaltung statt. Nächste Woche diskutierten dort Klimaforscher aus der ganzen Welt über die möglichen Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Diese betreffen natürlich auch Österreich. Obwohl gegenwärtig das Wetter anderes vermuten lässt, prognostiziert Josef Eitzinger, Meteorologe am Boku-Institut: „Wir erwarten, dass die durchschnittliche Jahres-Temperatur in Österreich bis 2050 um mindestens zwei Grad steigt.“ Das würde bedeuten: weniger Wiesen, weniger Getreide- und Kartoffelanbau, dafür mehr Mais.
Zyniker haben es leicht: Die Perspektive „Grüner Veltliner aus dem Innviertel“ lässt vielleicht in bestimmten Regionen die Herzen sogar höher schlagen, genauso wie „mehr Weinanbau statt Kühe“ oder auch mehr Rot- statt Weißwein. Solchen Perspektiven gewinnt wohl so mancher ein Lächeln ab. Zunehmende Bodenerosion, die Notwendigkeit von Bewässerungsanlagen etc. kümmert dann aber wohl auch urbane Ignoranten schon nicht mehr nur am Rande. Und zumindest die Perspektive einer Wasserknappheit wird dann wohl alle ein wenig aufschrecken lassen!
11. April 2009

Geld für eine grüne Welt!

Die Verschrottung von Altautos hilft der Umwelt nicht, diese Erkenntnis ist nicht neu. Bemerkenswert aber ist, wenn aus Kreisen der Finanzwelt Kritik an den momentanen Konjunkturprogrammen kommt, weil diese zu wenig „grün“ sind. In der „Zeit“ kann man das nachlesen: „Geld für eine grüne Welt“. Die Schulssfolgerung ist einfach: Wenn man schon Abermilliarden in die Wirtschaft pumpen muss, dann kann man das gleich auch mit einem ökologischen Mehrwert verbinden. Mehr Jobs, besserer Klimaschutz und weniger Armut lassen sich auf diese Weise nämlich gleichzeitig erreichen.
Übrigens: Interessant ist, dass die Staaten in Südostasien das auch schon wieder schneller erkennen als die wohlstandsverwöhnte Politikerkaste in Europa. Ausgerechnet Südkorea und die Volksrepublik China führen nämlich die Hitliste der grünen Investitionsprogramme mit weitem Abstand an. Natürlich, kann man einwenden, diese Staaten haben auch den größten Nachholbedarf. Immerhin aber haben sie die Zeichen der Zeit erkannt. Wir hinken leider wieder hinterher. Nur ein Zitat aus dem lesenwerten Artikel: „Ein Stromeinspeisegesetz nach deutschem Vorbild hat China schon seit gut drei Jahren; seitdem hat sich der Windenergiemarkt rasant entwickelt. Gegenüber 2007 verdoppelte sich im vergangenen Jahr die Leistung der neu installierten Windmühlen; in diesem Jahr wird erneut fast mit einer Verdopplung der Kapazitäten gerechnet, trotz Krise.“
15. März 2009

Grüner TV-Tipp: Energiemodell Güssing

Unsere Umweltsprecherin Christiane Brunner kann stolz sein: Ihre Heimatstadt Güssing ist in Energiefragen ein Vorbild. ATV hat in einer Reportage darüber berichtet.
Wir schreiben das Jahr 2011. Die Erdölreserven sind beinahe erschöpft, Erdgas ist in den Händen einiger weniger zweifelhafter Regime, die sich die Energie teuer bezahlen lassen. Ganz Europa friert. Ganz Europa? Nein, in einer kleinen Gemeinde im Südburgenland sitzt man vor wohlig warmen Heizkörpern und erzählt die Geschichte, wie es zu dem Energiewandel kam ...
In Güssing begann man Ende der 1990er-Jahre, sich mit Energie selbst zu versorgen. Innerhalb von zehn Jahren entstanden dort Technologien, die heute weltweit gesucht sind und genutzt werden. Mittels einer so genannten Holzvergasungs-Anlage wird hier Strom und Wärme produziert, die Gemeinde ist von Energieriesen gänzlich unabhängig. Und wenn es nach den Betreibern des Technologiezentrums geht, dann soll schon in naher Zukunft ganz Österreich diesem Beispiel folgen. Doch paradoxer Weise wird der Prophet im eigenen Lande am wenigsten gehört und so stößt man hierzulande immer wieder auf skeptische Meinungen, und das, obwohl die Anlage in Güssing zeigt, dass es funktioniert.
Verdienen nicht zu viele Leute gutes Geld mit dem jetzigen System und werden derartige Innovationen vielleicht sogar absichtlich behindert, um sich zu bereichern? Mehr dazu gab es in einer Reportag auf ATV zu sehen. Die Sendung wird heute (15.3.) um 14.45 Uhr wiederholt.
11. Januar 2009

Energieumstieg? Wann, wenn nicht jetzt?

Die jetzige Krise macht es überdeutlich sichtbar: Östrreichs ist im Energiebereich von Importen abhängig und jederzeit leicht erpressbar. Etwa eine Million und somit ein Drittel aller Haushalte heizen mit Gas, es folgen Fernwärme, Heizöl und Holz.
Die Forderung nach einer Umstellung der Heizsysteme liegt angesichts der Krise auf der Hand. Was seitens der Politik diskutiert wird, ist aber leider der Bau neuer Pipelines (etwa der Nabucco-Pipeline vom Kaspischen Meer nach Europa). Damit lösen wir unser Versorgungsproblem aber nicht, sondern verlagern es nur. Oder, um es mit Werner Kogler zu sagen, "'Tausche Putin gegen Ahmadinejad' – "Na, Gratulation!". Wer garantiert, dass nicht in einigen Jahren in der Türkei oder einem anderen Staat, durch den diese Pipeline führt, ebenfalls Probleme auftauchen?
Wir müssen die fossilen Energieträger reduzieren und stärker auf erneuerbare Energie setzen. Der Biomasse-Verband glaubt, dass bei entsprechender Unterstützung durch die Regierung in zehn Jahren etwa eine Million Heizsysteme umgestellt werden könnten. Das soll zudem etwa 80.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Das WIFO entgegnet, nur die Hälfte sei realistisch machbar. Wäre doch auch schon etwas!
Es gibt nämlich noch andere Alternativen: Die IG Windkraft hält eine Verdreifachung der Windenergie bis 2020 für machbar. Das sei durch Effizienzsteigerungen schon mit zusätzlichen 500 zu den bestehenden 600 Anlagen möglich und würde etwa zehn Prozent des Strombedarfs decken. Insgesamt könnten bis zu 90 Prozent des heimischen Strombedarf durch erneuerbare Energie gedeckt werden, meint die IG Windkraft. Die EU-Kommission wiederum spricht von bestenfalls 60 Prozent. Schlichter Vorschlag: nicht über Zahlen streiten, sondern die Potenziale auch wirklich ausschöpfen!
Derzeit steigt nämlich der Gasanteil noch immer weiter!
7. Januar 2009

Droht nun die Eiszeit?

Die heutigen Schlagzeilen in den diversen Medien („Gazprom will Transit in Westen ganz einstellen“, „OMV mit 90-prozentigem Ausfall“, „Krisenstab der E-Control in Wien“ etc.) zeigen wieder einmal überdeutlich, was eigentlich schon lange jeder wissen müsste: Wir sind extrem abhängig von Öl- und Gaslieferungen.
Laut OMV liegt der Erdgasverbrauch in Österreich bei rund acht Milliarden Kubikmetern im Jahr. Etwas mehr als die Hälfte der Gaslieferungen stammt aus Russland, 31 Prozent aus Norwegen und anderen Staaten, 18 Prozent aus österreichischer Gasförderung. Das Tochterunternehmen OMV Gas & Power verfügt über Erdgasspeicher mit einer Maximalkapazität von 2,1 Milliarden Kubikmetern, was immerhin einer Versorgungsgarantie bis April entsprechen sollte. Die EU-Reservespeicher seien zwischen 70 und 90 Prozent gefüllt. In gut 20 Jahren liegt die Abhängigkeit der EU von Gas und Öl bei etwa 90 Prozent. Wenn nichts geschieht!
78 Prozent der russischen Gasexporte in die EU und den westlichen Balkan kommen über ein Transitland –die Ukraine. Dafür bekommt die Ukraine 1,6 Dollar pro 1000 m3 und 100 km. Rechtswidrig erklärt die Ukraine jetzt diesen Vertrag schlicht für ungültig. Dieses Sicherheitsrisiko haben die Verantwortlichen in Europa bislang negiert. Pläne zur Diversifizierung von Gasversorgungsrouten wurden nicht energisch vorangetrieben, die mittel- und langfristig notwendigen Ausstiegsszenarien nicht einmal entwickelt. Das rächt sich nun.
Österreich ist im Energiebereich wie fast ganz Europa somit extrem verwundbar. Dämmert es nicht bald allen Verantwortlichen? Wir müssen endlich die Weichen in Richtung erneuerbare Energiequellen stellen, damit wir nicht jeden Winter wieder vor demselben Problem stehen: Liefern sie oder liefern sie nicht?
Eva Glawischnig hat schon mehrfach darauf hingewiesen, dass dieser Umstieg nicht nur die Abhängigkeit beseitigt oder zumindest vermindert, sondern auch neue Arbeitsplätze schafft und die Umwelt schont. Und dann wären da ja auch noch die Klimaziele!
21. November 2008

Weitergabe des Feuers!

Tradition ist bekanntlich nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers! So beschloss heute ein Referent seinen Vortrag beim ganztägigen Symposium „Zukünftige Mobilität im Unteren Rheintal“.
In einem waren sich alle Referenten (es waren ausschließlich Männer) einig: In Vorarlberg gab und gibt es wie überall auf der Welt ein zentrales Problem: Das Auto fördert(e) die Zersiedelung der Landschaft! Während sich Vertreter des Landes selbst lobten und auf die Leistungen des Verkehrsverbundes hinwiesen (die es tatsächlich gibt), verwiesen die vielen kritischen Stimmen auf einen einfachen Sachverhalt: Wir können das Verkehrsproblem nicht kurzfristig lösen, sondern müssen aus dem vorhandenen Leidensdruck langfristig denken und in Sachen Verkehr vor allem umdenken. Wenn wir beispielsweise die S 18 gebaut hätten, wäre zwar die Zerstörung unserer Landschaft weiter vorangeschritten und wir hätten Budgetmittel auf Dauer zementiert, eine zukunftsweisende Politik aber wäre dadurch noch schwieriger geworden, weil dafür kein Geld vorhanden wäre. Die Politik muss endlich Farbe bekennen: Ja zum öffentlichen Verkehr - und zwar ohne Wenn und Aber! So ein Bekenntnis hat nämlich Konsequenzen: Wenn wir uns vor Jahren dafür entschieden hätten, das bereits 1995 in einer Diplomarbeit vorgeschlagene Projekt „Ringstraßenbahn“ im Dreieck zwischen Bregenz, Lustenau und Dornbirn zu verwirklichen, hätten wir für die Gegenwart und vor allem für die nachfolgenden Generationen die Grundlage für eine nachhaltige gesunde wirtschaftliche Entwicklung gelegt. Das Lauteracher Ried könnte bewusst zum „Central Park“ der Rheintalstadt und ein ideales Naherholungsgebiet entwickelt werden. Geschätzter Kostenpunkt damals 200 Mio €, heute schätzen das Experten auf 300 Mio und die von mir befragten Beamten der Landesregierung meinten heute, es wäre noch teurer. Wie auch immer: Was haben unsere schwarzen Landesgranden mit ihrem blauen Anhängsel in den letzten Jahren wirklich gemacht? 400 Millionen in Tunnelprojekte wie der 2. Pfänderröhre und den Achrain gesteckt. Damit beseitigen sie bestenfalls Symptome einer verkehrten Verkehrspolitik.
Dabei gibt es Anzeichen eines Umdenkens, es tut sich durchaus etwas im Land. Die „Vision Rheintal“ ist ein zukunftsweisendes und somit begrüßenswertes Projekt des Landes Vorarlberg und der Vorarlberger Rheintalgemeinden. Es gibt Vorschläge und Vernetzungen. Im zentralen Bereich der Mobilität aber bleibt es derzeit bei frommen Wünschen. Wenn etwa die „Vision mobiles Rheintal“ mehr sein soll als nur ein PR-Gag, müssen wir uns endlich an die Umsetzung heranwagen: Nicht die Asche anbeten, sondern das Feuer weitergeben!
13. Oktober 2008

Lokaler Gaspreis und globale Finanzkrise

Wie sollen das die BezieherInnen niedriger Einkommen bezahlen? Letzte Woche und somit natürlich nicht zufällig kurz nach den Wahlen wurde bekannt, dass in Niederösterreich ab 1. November um 28%, in Wien ab 15. November um 21% mehr für Gas bezahlt werden muss. Strom wird in Wien um acht Prozent, in Niederösterreich um 10% teurer. Vorarlberg wird von dieser Entwicklung nicht verschont: Eine Entscheidung über die Preiserhöhung soll bei einer Aufsichtsratssitzung der Vorarlberger Erdgas Gesellschaft VEG am 28. Oktober fallen.
Zu kritisieren ist zweierlei: Einerseits erscheint das Ausmaß der Preiserhöhungen übertrieben. Der Chef der Regulierungsbehörde E-Control, Walter Boltz, hält das Ausmaß wörtlich für "sicher nicht gerechtfertigt", zumal der Großteil der Energieversorger im Vorjahr gut verdient habe.
Andererseits gibt es soziale Probleme, denn Heizen muss jeder und betroffen von solchen Preiserhöhungen sind natürlich vor allem untere Einkommensschichten. Un da sind wir bei der gegenwärtigen Finanzkrise. Im Privatisierungs- und Entstaatlichungswahn der letzten Jahre hat die öffentliche Hand viele Instrumente zur Einflussnahme aus der Hand gegeben. Die Arbeiterkammer verlangt jetzt zurecht Kontrollmechanismen, um die Preisgestaltung der Konzerne überprüfen zu können.
Das Problem muss für untere Einkommensbezieher kurzfristig entschärft, kann aber nur mittel- und langfristig gelöst werden. Jährlich kosten uns Öl- und Gasimporte 12 Milliarden Euro – Geld, das sinnvoller im Land investiert werden könnte: in eine Althaussanierungsoffensive, in den Ausbau von Biomasseheizkraftwerken, in den Ausbau von Ökostromanlagen.
Jeder Euro, der hier investiert wird, kommt zu hundert Prozent der heimischen Wirtschaft zugute. Das Beispiel Deutschland zeigt: Wer auf Erneuerbare Energien setzt, bekommt nicht nur saubere Energie, sondern schafft auch Arbeitsplätze und reduziert die Abhängigkeit.

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