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9. Oktober 2011
Finanzprokuratur mit grenzwertigem Frauenbild!
harald.walser | 9. Okt, 18:35
„Beschwerden oder gar Aufbegehren dagegen ist nicht vorgesehen und wird prompt geahndet“, heißt es heute im „profil“ über den „Fall Mayer-Ronniger“.
Zur Erinnerung: Dr. Evelyn Mayer ist Direktorin der HLW Biedermannsdorf. Seit Jahren ist sie im Konflikt mit der zuständigen Landesschulinspektorin Ronniger, von der sie schriftlich und mündlich vor anderen Personen als Lügnerin bezeichnet wurde, deren Anwesenheit und Arbeitsleistung sie durch deren Sekretärin (!!) kontrollieren hat lassen etc. Ich habe dazu im Juli eine parlamentarische Anfrage gemacht und auf diesem Blog darüber berichtet.
Es gibt in diesem Fall neue Entwicklungen sowie eine weitere parlamentarische Anfrage („Mobbing an den Schulen“), um auch auf parlamentarischem Weg Druck zu machen und zur Aufklärung beizutragen.
Frau Mayer hat mittlerweile Klage eingebracht und es gibt dazu eine Klagebeantwortung und Streitverkündung der Finanzprokuratur. Die hat es in sich. Die Klage wird bestritten und man unterstellt Frau Mayer, selbst Mobbingtäterin gewesen zu sein. Man versucht auf fragwürdige Weise, einen Keil zwischen Frau und Herrn Mayer (den bekannten Verfassungsrechtler) zu treiben: er der gute, erfolgreiche Verfassungsjurist, sie, die wenig erfolgreiche und daher frustrierte Gattin eines Genies. Originalzitat: „Zudem heißt es allgemein auch, dass es in Beziehungen, in welchen ein Ehegatte besonders beruflich erfolgreich ist, dies den anderen Ehegatten in eine schwierige Lage bringt, da er dann Genie und Genialität des Ehegatten zur Kenntnis nehmen muss und nicht gewisser Maßen gleichziehen kann.“
An der Finanzprokuratur scheinen die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte wenn nicht gar Jahrhunderte vorüber gegangen zu sein. Aus der Argumentation der Finanzprokuratur spricht das patriarchale Frauenbild des 19. Jahrhunderts. Ich empfehle der Finanzministerin dringend, das Frauenbild ihrer BeamtInnen zu reparieren um sie in der Genderthematik auf den Stand des 21. Jahrhunderts zu bringen.
Die Vorkommnisse in Niederösterreich erinnern an Franz Kafka und einen Untertanenstaat, in dem Willkür und Machtmissbrauch gang und gäbe sind und in dem nicht einmal die handelnden Personen die bürokratischen Abläufe durchschauen.
Eines aber wäre klar gewesen: Bei Vorwürfen von systematischem Mobbing bis hin zu Amtsmissbrauch müsste man eine schnelle und ordentliche Untersuchung erwarten. Das Gegenteil ist der Fall: Es wird vertuscht, abgewiegelt, verharmlost. Dem Opfer wird als Schweigegeld sogar eine Beförderung in Aussicht gestellt. Der Fall beweist einmal mehr die Ineffizienz der österreichischen Schulverwaltung: ein aufgeblähter Apparat und niemand, der sich zuständig fühlt.
Zur Erinnerung: Dr. Evelyn Mayer ist Direktorin der HLW Biedermannsdorf. Seit Jahren ist sie im Konflikt mit der zuständigen Landesschulinspektorin Ronniger, von der sie schriftlich und mündlich vor anderen Personen als Lügnerin bezeichnet wurde, deren Anwesenheit und Arbeitsleistung sie durch deren Sekretärin (!!) kontrollieren hat lassen etc. Ich habe dazu im Juli eine parlamentarische Anfrage gemacht und auf diesem Blog darüber berichtet.
Es gibt in diesem Fall neue Entwicklungen sowie eine weitere parlamentarische Anfrage („Mobbing an den Schulen“), um auch auf parlamentarischem Weg Druck zu machen und zur Aufklärung beizutragen.
Frau Mayer hat mittlerweile Klage eingebracht und es gibt dazu eine Klagebeantwortung und Streitverkündung der Finanzprokuratur. Die hat es in sich. Die Klage wird bestritten und man unterstellt Frau Mayer, selbst Mobbingtäterin gewesen zu sein. Man versucht auf fragwürdige Weise, einen Keil zwischen Frau und Herrn Mayer (den bekannten Verfassungsrechtler) zu treiben: er der gute, erfolgreiche Verfassungsjurist, sie, die wenig erfolgreiche und daher frustrierte Gattin eines Genies. Originalzitat: „Zudem heißt es allgemein auch, dass es in Beziehungen, in welchen ein Ehegatte besonders beruflich erfolgreich ist, dies den anderen Ehegatten in eine schwierige Lage bringt, da er dann Genie und Genialität des Ehegatten zur Kenntnis nehmen muss und nicht gewisser Maßen gleichziehen kann.“
An der Finanzprokuratur scheinen die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte wenn nicht gar Jahrhunderte vorüber gegangen zu sein. Aus der Argumentation der Finanzprokuratur spricht das patriarchale Frauenbild des 19. Jahrhunderts. Ich empfehle der Finanzministerin dringend, das Frauenbild ihrer BeamtInnen zu reparieren um sie in der Genderthematik auf den Stand des 21. Jahrhunderts zu bringen.
Die Vorkommnisse in Niederösterreich erinnern an Franz Kafka und einen Untertanenstaat, in dem Willkür und Machtmissbrauch gang und gäbe sind und in dem nicht einmal die handelnden Personen die bürokratischen Abläufe durchschauen.
Eines aber wäre klar gewesen: Bei Vorwürfen von systematischem Mobbing bis hin zu Amtsmissbrauch müsste man eine schnelle und ordentliche Untersuchung erwarten. Das Gegenteil ist der Fall: Es wird vertuscht, abgewiegelt, verharmlost. Dem Opfer wird als Schweigegeld sogar eine Beförderung in Aussicht gestellt. Der Fall beweist einmal mehr die Ineffizienz der österreichischen Schulverwaltung: ein aufgeblähter Apparat und niemand, der sich zuständig fühlt.
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