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29. Juni 2014

Schulautonomie statt ewiges Kompetenzgerangel zwischen Bund und Ländern

Gruene-Schule1Das war ein tolles und für uns alle sehr motivierendes Vernetzungstreffen: In Wien haben sich die Grünen BildungssprecherInnen aus den Bundesländern und ich zu einem Gedankenaustausch und einer politischen Schwerpunktsetzung getroffen. Die Medien wie etwa der ORF haben ausführlich berichtet, sogar im „Düsseldorfer Abendblatt“ (!) steht ein Artikel über das Treffen.
Unser Resümee: Österreich ist dabei, seine Zukunft unserer Kinder zu verspielen. Wir sind im Bildungsbereich mit vielen Baustellen konfrontiert, es besteht dringender Handlungsbedarf. Lösungsansätze sind derzeit aber nicht in Sicht! Die Grünen waren sich einig, dass die größte Verunsicherung derzeit in den angekündigten Sparmaßnahmen besteht und niemand weiß, wo es weniger Geld geben wird: Derzeit blockieren sich Bund und Ländern gegenseitig, einen sinnvollen Ausweg sehen die Grünen in einer weitgehenden Schulautonomie.
„Fast jedes Genehmigungsverfahren wird derzeit zu einem bürokratischen Spießrutenlauf, etwa für eine alternative Leistungsbeurteilung“, meinte Gottfried Hirz, Grüner Klubobmann im oberösterreichischem Landtag. Einig waren sich alle auch darin, dass die flächendeckende Einführung der Neuen Mittelschule (NMS) eine Fehlentwicklung war. Der Tiroler Abgeordnete Ahmet Demir fasst zusammen: „Teamteaching findet in der Realität bei weitem nicht flächendeckend statt und fällt zunehmend den Einsparungsmaßnahmen zum Opfer. Ein Ausweg kann nur die Gemeinsame Schule aller 6- bis 14-jährigen Kinder sein.“
Weitere Baustellen orteten die LAbg Martina Wurzer aus Wien und Simon Hofbauer aus Salzburg in der schleppenden Vorbereitungen der modularen Oberstufe: „Es drohen ähnliche Pannen wie bei der Einführung der Zentralmatura!“ Probleme orteten sie auch in der ungleichen und ungerechten Praxis bei der Förderung von Privatschulen, der Rücknahme der Versprechungen eines massiven Ausbaus ganztägiger Schulformen usw.
Diese Themenbereiche werden in den kommenden Monate ebenso Schwerpunkte der Grünen Bildungsarbeit auf Bundes- wie auf Landesebene sein wie eine Neuregelung der Ferienordnung, Initiativen zur Sprachförderung oder die Einführung von Sprachzertifikaten für Lehrkräfte mit migrantischem Hintergrund, versichert die LAbg Katharina Wiesflecker aus Vorarlberg. Emmerich Weiderbauer aus Niederösterreich betont die Bedeutung der Ausbildung für Interkulturelle MitarbeiterInnen für Volksschulen in Niederösterreich und für Regina Petrik sind im Burgenland insbesondere die Berufsschulen im Fokus der bildungspolitischen Arbeit.
Insgesamt sehen Zalka Kuchling aus Kärnten unsere Befürchtungen leider ebenso bestätigt wie Ingrid Lechner-Sonneck aus der Steiermark: Die Situation in den Ländern wird zunehmend untragbar, die Sparmaßnahmen sind schon längst in den Schulen angekommen, notwendige Maßnahmen und Reformen ließen auf sich warten. „Es herrscht ein Klima der Verunsicherung, das Kompentenzgerangel zwischen den Ländern und dem Bund verstärkt dies. Meine Schlussfolgerung: „Einen Ausweg aus dieser Sackgasse sehen wir neben dem Ausbau der Schulautonomie in einer indexbasierten Mittelzuteilung an die Schulen!“
Für alle Grünen BildungssprecherInnen und für die „Grüne Schule“ gilt das Motto: „Kein Kind zurücklassen!“

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Kommentare
Ing.Friedel Hans (Gast) - 4. Jul, 16:17

Freie selbstverwaltete Waldorfschulen kosten 1/3 weniger

und praktizieren selt Jahrzehnten erfolgreich die meisten der beschriebenen Ziele.
Gerne würde ich eine Dokumentation über eine GRÜNE SCHULE in Österreich drehen....
mit herzlichen Grünen Grüßen aus Perchtoldsdorf vom Filmemacher
Friedel Hans. ing.hans@aon.at

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