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30. Januar 2014

Kindergarten - Volksschule: Übergang statt Schnittstelle

Gruene-Schule1Unter diesem Titel habe ich heuite gemeinsam mit unserer Familiensprecherin Daniela Musiol unsere Grünen Vorschläge für einen kindgerechten Übergang vom
Kindgarten in die Schule vorgestellt.
Hier der APA-Bericht:
Wien (APA) - Grünen-Bildungssprecher Harald Walser will im Bildungssystem „weg von starren Strukturen, auch beim Kindergarten und den Volksschulen“. Möglich werden soll das durch mehr Flexibilität in den ersten Schuljahren. Familiensprecherin Daniela Musiol forderte bei einer Pressekonferenz außerdem mehr Kooperation der Pädagogen beim Übergang vom Kindergarten in die Volksschule.
In einem Entschließungsantrag fordert Walser die Einführung einer flexiblen Schuleingangsphase, bei der Vorschulstufe sowie 1. und 2. Klasse (Grundstufe I) gemeinsam geführt werden, in ganz Österreich. Dabei können begabtere Kinder bei Zustimmung der Eltern schneller in das nächste Jahr aufsteigen, Kinder, die länger brauchen, haben bis zu drei Jahre Zeit für die Grundstufe I. Dieses Modell gibt es zwar schon jetzt, allerdings ist es genehmigungspflichtig. „Wir wollen, dass diese Entscheidungen am Standort fallen“, so Walser.
Er sieht dabei nur Vorteile: Derzeit liegen Kinder beim Schulstart in ihrem Entwicklungsstand bis zu zwei Lernjahre auseinander. Bei einer flexiblen Schuleingangsphase bekomme jedes Kind die Zeit, dies es brauche. Außerdem würde damit das „sehr ungerechte“ System der Vorschulklassen aufgelöst: Derzeit ist die Wahrscheinlichkeit, dass man in einer solchen Klasse landet, stark vom jeweiligen Bundesland abhängig; Kinder mit Migrationshintergrund sind stark überrepräsentiert. „Diese stigmatisierende Erfahrung müssen wir vermeiden.“ Außerdem drohe bei einer flexiblen Schuleingangsphase Kleinschulen bei einem geburtenschwachen Jahrgang nicht mehr gleich die Schließung.
Zwei Lehrer pro Klasse
Geht es nach den Grünen, sollen in diesem Modell außerdem langfristig zwei Volksschullehrer pro Klasse eingesetzt werden, um die Kinder individuell zu fördern. Das würde zwar im Endausbau 300 bis 400 Mio. zusätzlich pro Jahr kosten. Langfristig glaubt Walser aber sogar an Einsparungen, da etwa allein Klassenwiederholungen Mehrkosten von 300 Mio. Euro pro Jahr erzeugen würden.
Die Grünen pochen außerdem auf einen „sanften Übergang“ vom Kindergarten in die Volksschule, wie er im Regierungsprogramm angekündigt wird. Dieser soll sich nicht nur architektonisch ausdrücken, indem im Idealfall Kindergartenkinder bis Maturanten gemeinsam einen Campus besuchen. Musiol wünscht sich pädagogisch mehr Durchlässigkeit: Derzeit gebe es keine standardisierten Verfahren, wie Kindergartenpädagogen die Informationen über den Entwicklungsstand der Kinder an die Volksschulen weitergeben. Rechtlich sei dieser Austausch wegen der unterschiedlichen Kompetenzen (Kindergärten sind Gemeinde-, Volksschulen Länderkompetenz) sogar untersagt, die Schulen müssten beim Einschulungstest daher bei Null beginnen. „Aber nur der Austausch ermöglicht einen guten Übergang“, so Musiol. Vorstellbar wäre dieser etwa in Form eines Portfolios, in dem steht, wie es um die sozialen Kompetenzen und motorische Entwicklung des Kindes bestellt ist, wo es Begabungen oder Defizite hat und wie es in Konfliktsituationen reagiert.
Verpflichtendes zweites Kindergartenjahr gefordert
In einem Entschließungsantrag fordern die Grünen außerdem für alle Kinder - und nicht wie im Regierungsprogramm vorgesehen nur jene mit Förderbedarf - ein verpflichtendes zweites Kindergartenjahr. Die Kosten: Wie beim schon verpflichtenden Kindergartenjahr für Fünfjährige 70 Mio. Euro pro Jahr. Im Antrag verweisen die Grünen darauf, dass schon jetzt 94 Prozent der Vierjährigen den Kindergarten besuchen. Da davon auszugehen sei, dass die fehlenden sechs Prozent aus sozioökonomisch benachteiligten Familien kommen, erhoffen sie sich von dieser Maßnahme „positive Auswirkungen auf ihren weiteren Bildungsweg“. Auch bei diesem Antrag müsste zumindest die SPÖ zustimmen, „wenn sie ihr Abstimmungsverhalten an das anpasst, was sie immer sagt“, meinte Musiol.
Weitere Forderung: Eine gemeinsame Ausbildung für Kindergarten-und andere Pädagogen, die ja bei der Reform der Lehrerausbildung nur bedingt umgesetzt wird. Durch einen Abbau der Statusunterschiede und mehr Kontakt zwischen den Gruppen könnte die Kooperation verbessert werden.
Und abschließend zum APA-Bericht: Für die „Grüne Schule“ gilt „Kein Kind zurücklassen!“

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