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15. September 2008

Kampf der Atomlobby!

Sie lassen nicht locker! Geht es nach der Stromwirtschaft, sollen in der Schweiz drei neue Atomkraftwerke gebaut werden. Das Rahmenbewilligungsgesuch ist letzte Woche eingereicht worden. Die Schweiz steht strompolitisch vor einem Scheideweg und die Stromwirtschaft vor einer richtungsweisenden Investitionsentscheidung. Auf einer Fachtagung der Schweizerische Energie-Stiftung haben etwa 300 ExpertInnen am Wochenende darüber diskutiert. Natürlich gab es sehr kontroversielle Meinungen: Die Stromwirtschaft argumentierte vor allem mit Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz. Internationale Experten haben aber deutlich gemacht, dass neben dem Risiko einer atomaren Katastrophe und der ungelösten Frage der Endlagerung des hunderttausende von Jahren strahlenden Atommülls auch die energiewirtschaftliche Vernunft gegen den Neubau von Atomkraftwerken spricht (ein guter Überblick ist hier abrufbar). Amory B. Lovins, Träger des Alternativen Nobelpreises brachte es auf den Punkt: „Eine Kilowattstunde aus einem neuen Kernkraftwerk kostet mindestens dreimal, oft auch zehnmal so viel wie die Effizienzmassnahmen zur Einsparung einer Kilowattstunde. Investitionen in Effizienz sparen folglich ein Vielfaches an Emissionen und können sofort umgesetzt werden, während vor 2020 in der Schweiz sicher kein neues AKW in Betrieb gehen wird. Zur Lösung der Klimakrise wird die Kernkraft also keinen Beitrag leisten“, stellte Lovins fest.
Und Vorarlberg? Wir müssen viel konsequenter als bisher auf Energieeffizienzmaßnahmen setzen. Es ist zutiefst widersprüchlich, wenn die Landesregierung - binnen Wochenfrist! - eine Studie über die gewaltigen Energieeinsparpotentiale präsentiert und gleichzeitig die bundesweite Vereinheitlichung hoher Energiespar- und Klimaschutzziele blockiert.
Wir sollten Vorreiter werden: Sowohl beim Heizwärmebedarf wie auch beim Gesamtenergieverbrauch dürfen nur die höchsten Standards gelten.

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https://haraldwalser.twoday.net/stories/5190959/modTrackback

Kommentare
Manuela Brunner (Gast) - 15. Sep, 01:39

Ergänzung zu gestern

In Ergänzung zu gestern, darf ich, den "spannenden"* Verein "mimosa" (= heller Stern...) betreffend, auch noch darauf hinweisen, dass dort laut Homepage (http://www.okay-line.at/php/ausgabe/index.php?urlid=6&ebene2_aktiv=7&ebene3_aktiv=1269&menue_themensort=1&okayportal=d3805cb8013cb599d7828994aca171a2) angeboten wird:

Erziehungsseminare: Einmal im Monat findet ein Seminar für Eltern statt. Das Seminar wird von ausgebildeten Fachleuten auf Türkisch abgehalten.

Was unter ERZIEHUNG von Mädchen (noch dazu von "ausgebildeten Fachleuten") - und das alles empörenderweise auf türkisch!!! - zu verstehen ist, können wohl auch Sie sich ausmalen. Sollte es nicht auch in solchen Seminaren - wie es selbst die Grünen bei Predigten in den Moscheen fordern - üblich sein, dass in der LANDESSPRACHE (also deutsch) gesprochen wird, damit sich auch Außenstehende einen Eindruck verschaffen können, was denn dort so alles an "Erziehung" den Eltern nahegelegt wird - der Verein will ja offiziell auch für Nicht-MigrantInnen zugänglich sein?! Sie sehen: Fragen über Fragen wirft "Ihr" "spannender Verein" auf...

* es wäre tatsächlich spannend zu erfahren, was dort wirklich noch alles unter diesem und jenem Deckmantel - gegen unsere Werteordnung gerichtetes - vor sich geht!!

harald.walser - 15. Sep, 08:05

Sehr geehrte Frau Brunner!

Da haben Sie wohl den falschen Eintrag erwischt - hier geht es um die Atomlobby!
Zu Ihren Aussagen: Mit einigen Initiatorinnen von Mimosa habe ich selbst gesprochen - sie sprechen perfekt deutsch. Dass Elternseminare auf Türkisch gehalten werden, ist wohl - leider - notwendig, da viele Frauen nicht Deutsch können. Wo wir uns einig sind: Das Erlernen der deutschen Sprache ist eine Grundvoraussetzung für Integration. Daher bieten in Vorarlberg viele Gemeinden verstärkt Sprachkurse an, die - entgegen landläufiger Vorurteile - regelrecht gestürmt werden. Also: Am Dialog mit MigrantInnen führt nicht nur kein Weg vorbei, er ist die Grundvoraussetzung für Integration!
Ihr letzter Absatz ist schlicht eine Unterstellung: Ein Agieren gegen "unsere Wertordnung" gerade bei Mimosa ist für mich schwer vorstellbar, für Sie halt nicht (das nehme ich zur Kenntnis). Wir sollten uns als Gesellschaft eher auf jene fundamentalistisch ausgerichteten Vereine und Organisationen konzentrieren, die ihre Aktivitäten nicht auf Deutsch ankündigen.
M. Brunner (Gast) - 16. Sep, 23:33

Zur "Aufklärung"

Ich weiß von türkischen Frauen, dass auf solchen Seminaren den Müttern z.B. nahegelgt wird, ihre Töchter nicht zum gemeinsamen Schwimmunterricht gehen zu lassen, dass dort den Müttern eindringlich nahegelegt wird, den Töchern das Tragen des Kopftuches und "züchtiger Kleidung" "vorzuschreiben" u.ä.m., was sich nun wirklich nicht mit unserer "Werteordnung" (im näheren und
weiteren Sinne) vereinbaren lässt!! "Rückständige" Musliminnen (und das sind die allermeisten "Mütter") sind in solchen Fragen sehr "obrigkeitshörig" und befolgen solche "Ratschläge" zumeist, da auch nicht selten religiöse "Führer" bei solchen Seminaren auftreten - alles in allem eine Mischung mit hoher Sprengkraft für unsere offene Gesellschaft emanzipierter BürgerInnen
Wehret den Anfängen sollte auch hier gelten!
harald.walser - 17. Sep, 08:57

Sehr geehrte Frau Brunner!

Schön, dass Sie so enge Kontakte zu Musliminnen haben. Ich habe den Verein Mimosa und die führenden Frauen als freundlich und offen kennengelernt. Gegen "züchtige Kleidung" kann man schlecht argumentieren, wenn gegen die Einhaltung von Vorschriften, Gesetzen oder Erlässen (Schwimmunterricht) des Staates Werbung gemacht werden sollte, würde ich das mit Entschiedenheit ablehnen. Bringen Sie mir bitte ein Beispiel bzw. ein Mädchen/eine Frau, die Ihre Behauptung bestätigt!
Elmar Zuchristian (Gast) - 15. Sep, 13:45

Die "bundesweite Vereinheitlichung hoher Energiespar- und Klimaschutzziele"

würde für Vorarlberg eine Nivellierung nach unten bedeuten. Zum einen ist der Begriff "Klimaschutz", ebenso wie das "Nulldefizit", ein Nonsenswort. Zum anderen: Warum sollte gerade in Bereichen Energiesparen, und in der gesamten alternativen Energie- und Umwelttechnologie nicht ein gesunder Wettbewerb zwischen den einzelnen Bundesländern stattfinden? Kritik am derzeitigen Ökostromgesetz ist aber durchaus angebracht. Wenngleich sich auf Dächern von Einfamilienhäusern derzeit nur die kalorische Nutzung der Sonnenenergie rentiert und deshalb besonders gefördert werden sollte. Auf öffentlichen Gebäuden, zu Forschungszwecken und vor allem Auf Schulhäusern (Bewusstseinsbildung) erachte ich die Photovoltaik heute schon für sinnvoll.

Ich war schon 1965 gegen das geplante kalorische Kraftwerk Rüthi und desgleichen demonstrierte ich in den frühen 70er-Jahren mit meiner ganzen Familie gegen das AKW Rüthi. Gegen Zwentendorf haben wir tagelang Kuverts adressiert, um den Menschen in "Innerösterreich" mit den Risiken welche mit der Nutzung der Atomtechnologie verbunden sind vertraut zu machen. Das Anliegen der Grünen, die vernünftigen Menschen, welche in der Schweiz gegen weitere Atomkraftwerke eintreten zu unterstützen, ist auch in meinem Sinne.

Zuchristian Elmar (Gast) - 15. Sep, 15:41

Berichtigung:

Es sollte natürlich lauten: --- um die Menschen ... vertraut zu machen...

Aber sonst bleibe ich dabei: Bei den Grünen stört mich, dass sie alles einheitlich gesetzlich geregelt haben wollen. Da sollten die Mittel bedarfsgerecht eingesetzt werden. (Kinderbetreuung)
Was aber einheitlich verordnet gehört, sind Rauchverbote in allen öffentlichen Räumen, in Schulen generell. Rauchende Lehrer haben auch auf dem Pausenhof nichts verloren. Kinderpädagoginnen habe ich sogar mehrmals, umgeben von Kindern, rauchend angetroffen, wenn sie sich gerade im Freien aufgehalten haben.
harald.walser - 15. Sep, 23:04

Leider kann ich Ihnen nicht zustimmen,

denn zuletzt blockierte Vorarlberg mit seinem Veto sogar eine bundesweite Vereinbarung über Energiespar- und Klimaschutzstandards in der Wohnbauförderung!
Die bundesweite Umsetzung der Energiespar-, Klimaschutz - und Kyotoziele in der Wohnbauförderung ist somit an der Landes-ÖVP gescheitert. Um diese Ziele zu erreichen, sollten mit den Bundesländern klare Normen für die Vergabe von Wohnbaumitteln beschlossen werden. Bei der Wohnbauförderung ist diese freiwillige Vereinbarung vorletzte Woche am Veto Vorarlbergs gescheitert.
Damit gibt es keine österreichweite Energiesparpolitik. Johannes Rauch hat das auf den Punkt gebracht und gemeint, das vermeintliche Musterland Vorarlberg sei zum Verhinderer geworden. Das ist traurig, aber leider wahr! Außer Selbstlob gibt es diesbezüglich wenig aus dem Musterländle.
Elmar Zuchristian (Gast) - 16. Sep, 08:46

Da gab es sicher wichtige Gründe

für die Vorarlberger Landesregierung, die 15a- Vereinbarung bezüglich Wohnbauförderung nicht zu unterzeichnen. Wahrscheinlich hätte dies zu einer qualitativen Abwertung der Förderrichtlinien in Vorarlberg geführt.

Wie ich Johannes Rauch kenne, wird er diesbezüglich ohnehin eine Anfrage im Landtag einbringen. Die Antwort darauf würde auch mich interessieren.

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