Kommentare
Daniela Böhler (Gast) - 3. Sep, 15:15
Ich frage Sie
Aufstehen und kämpfen - was können eigentlich SIE im Anti-Atomkraft-"Kampf" vorweisen? SIE sind mir diesebezüglich noch nicht wirklich öffentlichkeitswirksam aufgefallen - lasse mich aber gerne eines Besseren belehren!!
p.s.: Mich wundert schon, welche Bedeutung ausgerechnet Sie als Grüner einem Preis zumessen, dessen Namensgeber DDr. Toni Russ meines Wissens nach Mitglied der NSDAP und der Waffen-SS war und deshalb nach dem Krieg mit 1-jährigem Berufsverbot belegt wurde... diesen Preis sollten Sie ehestbald vergessen!!
p.s.: Mich wundert schon, welche Bedeutung ausgerechnet Sie als Grüner einem Preis zumessen, dessen Namensgeber DDr. Toni Russ meines Wissens nach Mitglied der NSDAP und der Waffen-SS war und deshalb nach dem Krieg mit 1-jährigem Berufsverbot belegt wurde... diesen Preis sollten Sie ehestbald vergessen!!
harald.walser - 3. Sep, 18:04
Sehr geehrte Frau Böhler!
Ich war nie an vorderster Front in der AKW-Bewegung, immerhin aber schon seit Studententagen aktiv dabei. Zudem habe ich in den vergangenen acht Jahren in etlichen VN-Kommentaren gegen die Atomkraft Stellung bezogen. Ich glaube also schon sagen zu können, dass ich mich in dieser Diskussion klar und eindeutig und so gut es eben in meiner Macht stand, eingebracht habe.
Zu Toni Russ: Können Sie mir die Quelle für Ihre Behauptungen nennen?
Zu Toni Russ: Können Sie mir die Quelle für Ihre Behauptungen nennen?
Daniela Böhler (Gast) - 3. Sep, 20:45
Ihr Eintrag
Danke für Ihre Stellungnahme - sie ist insofern auch respektabel, als dass Sie sich nicht zum (Vor)"KÄMPFER"der Anti-AKW-Bewegung stilisieren, sondern eben auf Ihre Artikel verweisen, die zwar "wohlfeil" in der "warmen Stube" entstanden sind, nichtsdestotrotz aber einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung geleistet haben - so hoffe ich zumindest, da mir diese Artikel als VN-Leserin tatsächlich entgangen sind.
Was nun DDr. Toni Russ betrifft, so möchte ich Sie bitten, sich an den Historiker Dr. Wolfgang Weber vom Vorarlberger Landesarchiv zu wenden - der kann Ihnen das (so hoffe ich zumindest - zumindest weiß er, wo er nachzusehen hat) besser mit Quellenmaterial belegen als ich es je könnte, der mir das mit meinen 78 Jahren als Alt-Bregenzerin "nur" eben schon seit den 1950er-Jahren bekannt ist. In den 1950er,1960er-Jahren hat dieses Wissen auch noch kaum jemanden in den Medien, der Politik und der Öffentlichkeit wirklich gestört (man hatte andere, existentielle Sorgen und blickte ausschließlich nach vorn) und selbst die Betroffenen haben darüber (teilweise durchaus auch mit Stolz) mehr oder weniger offen gesprochen. Ich kann also nur sagen, dass die unrühmliche Vergangenheit von DDr. Toni Ruß zu dieser Zeit in Bregenz allgemein bekannt war - Sie müssen sich vorstellen: Bregenz war ein "Dorf", wo beinahe jeder jeden kannte und sich die Menschen im Umkreis von 500 Meter um die Kaiserstraße beinahe täglich über den Weg liefen. Toni Ruß war ein sehr geselliger, dem Alkohol auch nicht abgeneigter, redseliger Mensch und so haben sich solche Dinge eben auch verbreitet.
Ich möchte aber ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich keine (schriftlichen) Beweise für meine Behauptungen vorlegen kann und auch in meinem ersten Eintrag schrieb "...meines Wissens nach..."
Mit freundlichen Grüßen aus Bregenz
Was nun DDr. Toni Russ betrifft, so möchte ich Sie bitten, sich an den Historiker Dr. Wolfgang Weber vom Vorarlberger Landesarchiv zu wenden - der kann Ihnen das (so hoffe ich zumindest - zumindest weiß er, wo er nachzusehen hat) besser mit Quellenmaterial belegen als ich es je könnte, der mir das mit meinen 78 Jahren als Alt-Bregenzerin "nur" eben schon seit den 1950er-Jahren bekannt ist. In den 1950er,1960er-Jahren hat dieses Wissen auch noch kaum jemanden in den Medien, der Politik und der Öffentlichkeit wirklich gestört (man hatte andere, existentielle Sorgen und blickte ausschließlich nach vorn) und selbst die Betroffenen haben darüber (teilweise durchaus auch mit Stolz) mehr oder weniger offen gesprochen. Ich kann also nur sagen, dass die unrühmliche Vergangenheit von DDr. Toni Ruß zu dieser Zeit in Bregenz allgemein bekannt war - Sie müssen sich vorstellen: Bregenz war ein "Dorf", wo beinahe jeder jeden kannte und sich die Menschen im Umkreis von 500 Meter um die Kaiserstraße beinahe täglich über den Weg liefen. Toni Ruß war ein sehr geselliger, dem Alkohol auch nicht abgeneigter, redseliger Mensch und so haben sich solche Dinge eben auch verbreitet.
Ich möchte aber ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich keine (schriftlichen) Beweise für meine Behauptungen vorlegen kann und auch in meinem ersten Eintrag schrieb "...meines Wissens nach..."
Mit freundlichen Grüßen aus Bregenz
Kurt Greussing (Gast) - 5. Sep, 11:55
Bei allem Respekt vor Ihren 78 Jahren, Frau Böhler,
... aber wer öffentlich behauptet, jemand sei NSDAP-Mitglied und Mitglied der Waffen-SS gewesen, der trägt auch die Beweislast für diese Behauptung. Die Berufung aufs Hörensagen und die Empfehlung, man möge sich die fehlenden Beweise halt gefälligst selbst beschaffen, reichen in so einem Fall leider nicht aus. So sehr es zu begrüßen ist, dass Menschen wie Sie sich gegen das Verschweigen der Nazi-Vergangenheit von führenden Mitgliedern der Vorarlberger Nachkriegsgesellschaft aussprechen, so sehr muss man darauf bestehen, dass nicht bloße Behauptungen an die Stelle überprüfbarer Belege treten.
Übrigens: Wer im Umfeld der VN tatsächlich bekennender Nationalsozialist gewesen ist (gerade auch in seiner journalistischen Tätigkeit), das war der spätere, langjährige Chefradekteur Franz Ortner. Näheres dazu in der Broschüre der Malin-Gesellschaft "J. A. Malin im Widerstand" (1983).
Übrigens: Wer im Umfeld der VN tatsächlich bekennender Nationalsozialist gewesen ist (gerade auch in seiner journalistischen Tätigkeit), das war der spätere, langjährige Chefradekteur Franz Ortner. Näheres dazu in der Broschüre der Malin-Gesellschaft "J. A. Malin im Widerstand" (1983).
Mag. Wilfried Hämmerle (Gast) - 6. Sep, 20:20
Sehr geehrter Herr Dr. Greussing!
Ihr Beitrag ist respektabel und fair, ich erlaube mir nur der Frau Böhler zugute zu halten, dass sie wohl nicht (wie Sie, Herr Dr. Walser u.a.) "wissenschaftlichen Kreisen" entstammt, in denen es gänzlich verpönt ist, Behauptungen ohne entsprechende Belege aufzustellen. Nichts desto trotz kann aber auch dem "Hörensagen" grundsätzlich ein Wahrheitsgehalt nicht in jedem Fall abgesprochen werden, weshalb es tatsächlich gut wäre, es würde sich ein Historiker (der angesprochene Dr. Weber erscheint mir dazu tatsächlich sehr geeignet) dieser "Behauptung" annehmen, sie entkräftigen oder bestätigen kann, wobei aber vorweg auch gesagt werden muß, dass - außer verwerflicher Positionen in Fragen von Rassismus und Antisemitismus - bei weitem nicht jeder "Dreck am Stecken hat" (d.h. strafrechtlich relevantes Unrecht im heutigen Sinne / Verstöße gegen das Kriegsrecht der Jahre 39-45 begangen hat), der Mitglied von NSDAP und/oder Waffen-SS war - das wäre im Falle Dr. Toni Russ alles genauestens zu durchleuchten, zu gewichten und anhand der Fakten zu bewerten . . .
Herzliche Grüße und Ihnen alles Gute
Mag. Wilfried Hämmerle, Lustenau
Herzliche Grüße und Ihnen alles Gute
Mag. Wilfried Hämmerle, Lustenau
harald.walser - 6. Sep, 22:55
@ Mag. Hämmerle
Sehr geehrter Herr Kollege!
Ich sehe das wie Sie, möchte aber zudem daran erinnern, dass Dr. Russ vor 1938 Herausgeber der "Vorarlberger Landeszeitung" war und klar dem christlich-sozialen Lager zugeordnet wurde. Deshalb erhielt er von der französischen Besatzungsmacht unmittelbar nach Kriegsende auch die Lizenz zur Herausgabe der VN. Bin aber auf weitere Forschungsergebnisse gespannt.
Ich sehe das wie Sie, möchte aber zudem daran erinnern, dass Dr. Russ vor 1938 Herausgeber der "Vorarlberger Landeszeitung" war und klar dem christlich-sozialen Lager zugeordnet wurde. Deshalb erhielt er von der französischen Besatzungsmacht unmittelbar nach Kriegsende auch die Lizenz zur Herausgabe der VN. Bin aber auf weitere Forschungsergebnisse gespannt.
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