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29. August 2008

Wir brauchen mehr „grüne Spinner“!

Sehr lange ist es nicht her, dass es allenfalls ein müdes Lächeln gab, wenn auf die riesigen Chancen hingewiesen wurde, die ein ökologischer Strukturwandel in der Industrie hervorrufen kann. Heute grinsen nur noch die größten Ignoranten!
Immerhin haben die „grünen Spinner“ während ihrer Regierungsbeteiligung in Deutschland das „Erneuerbare-Energien-Gesetz“ (EEG) durchgebracht. Das Resultat? Inzwischen wurden etwa 240.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, der volkswirtschaftliche Nutzen wird auf etwa 6 Milliarden Euro geschätzt.
Deutschland hat Dank des EEG seine Klimaziele schon jetzt übererfüllt und spart sich dadurch Milliarden - die Österreich bezahlen muss, weil es die vertraglich festgelegten Ziele wohl nicht erreichen wird. Der Nutzen für unseren nördlichen Nachbarn ist ein vielfacher: keine Strafzahlungen, weltweit inzwischen führende Position bei umweltfreundlichen Technologien, viele neue Jobs und die Umwelt wird geschützt.
Auch in der Schweizer Nachbarschaft tut sich einiges. Der Konzern „Oerlikon Solar“ produziert modernste Dünnschicht-Solarmodule und ist speziell in der Forschung aktiv. An unserer Grenze in Trübbach sollen bis Ende nächsten Jahres 1.000 neue Hightech-Arbeitsplätze entstehen, wofür dringend qualifizierte Arbeitskräfte auch aus Vorarlberg gesucht werden.
Österreich hätte zwar die klugen Köpfe und innovative Unternehmen, aber Schwarz-Blau-Orange und Rot-Schwarz haben die Entwicklung verschlafen. Ein Beispiel: Der oberösterreichische Technologiekonzern Fronius International ist weltweit der zweitgrößte Hersteller von Wechselrichtern für Solarstromanlagen und auch in anderen Sparten führend (Schweißtechnik, Batterieladesysteme ...). Das Unternehmen hat derzeit über 2000 Mitarbeiter. Über ein Viertel des Umsatzes wird mit innovativen Produkten zur Stromgewinnung aus Sonnenenergie erzielt, aber nur 1% wird in Österreich abgesetzt. Die Ursache? Das derzeitige Ökostromgesetz!
Wir benötigen dringend ein Gesetz wie in Deutschland, um auch bei uns den Job-Motor anzuwerfen und alle anderen positiven Effekte zu erreichen – etwa, den Klimazielen endlich ein Stück näher zu kommen. Dazu braucht es dringend die „grünen Spinner“ in der Regierung!

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https://haraldwalser.twoday.net/stories/5154936/modTrackback

Kommentare
Aurelius (Gast) - 29. Aug, 11:36

Photovoltaik versus Solarenergie

Man sollte nicht vergessen, dass 1m² Photovoltaik etwa 80-100 kWh pro Jahr bringen, 1m² thermischer Kollektor aber 300-400 kWh. Es erscheint daher sinnvoll, erst dann Photovoltaik auf's Dach zu packen, wenn es schon eine Solaranlage mit entsprechendem Deckungsgrad zur Warmwasserbereitung und ev. Heizungsunterstützung gibt.

Strom lässt sich (zumindest derzeit) nicht speichern. Warmwasser in einem oder mehreren Pufferspeichern aber schon.

Zuchristian Elmar (Gast) - 29. Aug, 13:40

Genau so ist es. Am eigenen Dach rentiert sich nur die Solarthermie

julian (Gast) - 29. Aug, 13:54

Strom lässt sich sehr wohl speichern, wenn auch am besten in einem anderen Medium. Ein Grund für den Bau von Kops2 (Pumpspeicher-KW) ist, die 'unsteuerbare' Energieerzeugung mit Windkraftwerken zu Puffern. Deshalb wurde auch auf kurze Umschaltzeiten zwischen generatorischem und motorischen Betrieb Wert gelegt.

Photovoltaikanlagen haben jedoch noch einen nicht erwähnten Vorteil: durch die dezentrale Energieerzeugung werden das Stromnetz und die damit verbundenen Umspannwerke entlastet, es entstehen weniger Verluste.

Dennoch sollte, wie Sie sagten, die solarthermische Wassererhitzung stärker gefördert/verpflichtet werden.
Bernd Fischer (Gast) - 29. Aug, 20:22

Ich finde so kann nur rechnen wer an Neubauten denkt. Nur ist es wirklich sinnvoll neue Häuser zu bauen (und seien sie noch so sparsam) und statt dessen bestehende Häuser nicht zu nutzen? Was ist mit der grauen Energie die für den Neubau verbraucht wird. Was mache ich aber, wenn ich in einem alten Haus lebe mit Heizkörpern, bei denen ich keine Solarthermie verwenden kann? Und 95 % aller Häuser sind in diesem Sinne Althäuser.
Da denke ich ist Photovoltaik besser, als die Sonne gar nicht zu nutzen. Und warum nicht beides??
In Kombination mit Solarer Mobilität und im Winter Stromerzeugung per KWK im eigenen Keller mit einem Stirlingmotor zur Pelletsheizung ist die Speicherung der Energie auch ideal zu lösen.
Geniales Konzept findet sich unter:
www.dgs.de/sgvs.0.html
tom (Gast) - 29. Aug, 17:53

'Hochquailifizierte Arbeitskräfte'

klingt schon mal gut. Jedoch woher sollen wir die Techniker denn nehmen? Schon heute tun sich die Vorarlberger Firmen sehr schwer, welche zu bekommen. Und die Fachhochschule in Dornbirn - die ja künftig hauptsächlich Bachelors 'produzieren' möchte - ist wohl nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Folglich und dass haben die Grünen glücklicherweise auch schon immer Vertreten braucht es eine wirkliche Bildungsoffensive.

Sebastian (Gast) - 1. Sep, 01:03

Grüner Super-GAU

VERNUNFTBEGABTE WÄHLER, schickts den Walser und seine Grünen am 28. in die politische Wüste!!
Ein EEG nach deutschem Vorbild für Österreich wäre ein sozial-/verteilungspolitischer Super-GAU ("größter anzunehmender Unsinn", frei nach VdB) - es würde den Strompreis für den Endkunden um mindestens 50% erhöhen, da der wirtschaftlich nicht konkurrenzfähige Ökostrom vom Strom-Endverbraucher zu subventionieren wäre. Grasser und andere Windpark- und Solarhaie würden sich mit von der Politik nach kommunistischem Vorbild garantierten Strompreisen (auf 30-50 Jahre) eine goldene Nase verdienen und der Stromkunde wäre (wieder einmal) der zahlende Vollidiot. Soviel zum Thema grünes Verständnis von Sozialpolitik!!!
Freundschaft!
Ein NICHT-spinnender SOZIALdemokrat

harald.walser - 1. Sep, 06:28

Du greifst ganz tief in die Tasten,

leider aber stimmt das natürlich nicht. Im Gegenteil: Durch den Handel des Stroms an der Börse wird sogar der gegenteilige Effekt erwartet. Übrigens: Wo blieb denn die Verdoppelung in Deutschland, wo das Gesetz seit 2000 inkraft ist? Du kannst dich gerne sachkundig machen:
http://www.wind-energie.de/fileadmin/dokumente/Themen_A-Z/Kosten/HWWA_EEG_drueckt_Strompreis.pdf
Sebastian (Gast) - 2. Sep, 16:07

Zur Aufklärung!

Sie haben die Studie, die Sie als vermeintlichen Zeugen Ihres Unsinns aufrufen, offensichtlich selbst nicht ganz genau gelesen oder aber nicht ausreichend verstanden, denn da wird die Auswirkung des Strompreises durch das EEG auf den (privaten) Endkunden in einem "VOLLKOMMENEN MARKT" analysiert und beschrieben - und von diesem "vollkommenen Markt" auf dem Energiesektor sind wir in Anbetracht der amoralisch-maßlosen Profitgier von Grasser, Verbund & Co Lichtjahre entfernt! Seien es nun 30%, seien es 50% - tatsächlich wird der Strompreis durch subventionierten Ökostrom steigen - das läßt sich ja rein logisch gar nicht anders darstellen. Auch Sie und Ihre grünen Realitätsverweigerer können die Mechanismen eines monopolistisch strukturierten Energiemarktes nicht außer Kraft setzten - träumen von einem "vollkommenen Energiemarkt" können wir aber weiterhin beide!
Freundschaft!
Manfred (Gast) - 4. Sep, 12:35

Ökostrom hilft mittlerweile den Strompreis halten

Lieber Herr Sebastian, ich muss sie korrigieren, mit ihrer Annahme sind Sie eben "am Holzweg". Mittlerweile ist der gemittelte Quartalspreis für Grundstrom (gehandelt an der Leipziger Börse) bei rund 85 EUR/MWh angelangt (im Jahr 2003 noch 23 EUR/MWh). Und interessanterweise vergütet unser "ach so gutes" Ökostromgesetz zb für Strom aus Kleinwasserkraft sage und schreibe 6,24 ct/KWh (= 62,4 EUR/MWH). Wir brauchen den Ökostrom alleine schon deswegen, um auch die Verbrauchssteigerungen abzudecken und ein explodieren der Strompreise aufgrund mangelnden Angebotes zu verhindern.
Nähere Infos z.b. auf www.oekonews.at oder www.e-control.at

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