harald.walser | 24. Okt, 14:39
Ich gestehe: Bislang habe ich nichts gewusst über die finnische Stadt Jyväskylä. Hier verbringe ich mit einer Studiengruppe aus Österreich eine Woche, um einen vertieften Einblick in das Bildungssystem des Pisa-Siegers zu erhalten. Jyväskylä liegt in Mittelfinnland rund 270 km nördlich von Helsinki und hat gut 130.000 Einwohnern. Unser Programm ist vielfältig und reicht vom der frühkindlichen Erziehung in der Kita und dem Vorunterricht über die Gemeinschaftsschule bis zur berufsbildenden und gymnasialen Oberstufe.
Heute hat es mit einem Überblick über das skandinavische Bildungssystem im Allgemeinen und das finnische im Besonderen begonnen:
Schlüsselindikatoren für die erfolgreichen Systeme in Skandinavien sind hoher Aufwand in der Sprachförderung (in Schweden haben Kinder ein Recht auf Zusatzunterricht in ihrer Muttersprache), individuelle Betreuung der SchülerInnen und hohe Schulautonomie.
Die Schulen sind regional verankert und Teil des Gemeinschaftslebens. Die Schulsysteme setzen auf frühe Integration und eine Gemeinsame Schule aller SchülerInnen bis zum Abschluss der Pflichtschule, danach erst erfolgt die Selektion anhand der Leistung und den Lernzielen (etwa das „lukio“ im
finnischen Schulsystem).
Es gibt nicht nur keine Schul- und Studiengebühren, sondern freie Mahlzeiten für alle. Das finnische Bildungssystem besteht aus sehr gut finanzierten Kita-Programmen für die Kleinsten und dem Kindergarten, es folgt eine neunjährige Gemeinsame Schule und die in Kurssystemen organisierten Gymnasialen Oberstufen. Diese bieten den SchülerInnen große Wahlmöglichkeiten. Die spätere Selektion und der Zugang zu Studienplätzen ist dann aber zum Teil an sehr hohe Anforderungen geknüpft. Näheres demnächst!
Eines ist hier in Finnland jedenfalls allen Verantwortlichen klar: „Kein Kind zurücklassen!“
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