harald.walser | 22. Sep, 11:55
Aus der rechtsrechten Ecke gibt es immer wieder verzweifelte Versuche, die deutsche Sprache zu retten. Was von diesen Versuchen übrig bleibt, ist dann meist nur mehr die Verzweiflung. Vielleicht sollten es die Germanen - siehe Karikatur - mit Englisch versuchen?
Bleiben wir bei den aktuellen Problemen. So jammert der deutschnationale VdPÖ (Verband der Professoren Österreichs) in der gerade heraus gekommenen jüngsten Ausgabe seiner Verbandszeitschrift über den Niedergang der deutschen Sprache und dessen Ursachen: „Aber auch das Internet verbreitet ... Weisheiten, in vielen Fällen in einem katastrophalem (sic) deutsch (sic).“
Die Deutsch- und Rechtschreibschwäche der deutschen Recken ist kein Einzelfall. Die FPÖ hat im Parlament einen Antrag eingebracht für ein „Bundesgesetz, mit dem ein Bundesgesetz zum Schutz und Erhalt der deutschen Sprache geschaffen wird“. Neben zahlreichen Grammatik,- Rechtschreib- und Satzzeichenfehler war der Antrag auch inhaltlich kaum mehr verständlich (ich verzichte gnädig auf das vielfach notwendige „sic“): „Ein weiterer, sehr bedrohliches Gefahrenmoment ist das zum Teil mäßige Niveau des Deutsch-Unterrichts an unseren Schulen – verursacht vor allem durch den hohen Ausländeranteilen in Schulklassen.“
„Deutsch denken heißt noch nicht Deutsch sprechen“, meinte Karl Kraus einmal angesichts der Sprach- und Grammatikprobleme von damaligen Deutschnationalen und Nazis. In Hinblick auf die österreichischen Blauen passt ein zweites Zitat von ihm: „Wer schief spricht, kann nicht gerade denken.“
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