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3. November 2008

Who's Nailin' Paylin?

Wir wollen ja nicht schwarzmalen und den morgigen Wahlen in den USA mit einer positiven Grundstimmung entgegensehen. Dabei ist natürlich zu hoffen, dass uns und der Welt ein alter kalter Krieger wie John McCain erspart bleibt. Der Unterhaltungswert seiner potentiellen "Vicepresident" hätte es aber natürlich in sich.
Man traut sich ja nicht, das zu übersetzen, sehenswert aber ist es allemal: "Who's Nailin' Paylin"?
Die hoffentlich nicht US-Vize gilt schon als "Fettnäpfchen-Palin":
  • Sie hat ihr Amt missbraucht und den Polizeichef von Alaska, Walter Monegan, entlassen. Sein Vergehen: Er wollte ein Verfahren gegen Michael Wooten, den Ex-Mann von Palins Schwester, nicht wieder aufnehmen. Die Scheidung war eine Schlammschlacht. Palin wollte dem Ex-Schwager offensichtlich ein´s auswischen.
  • Was in Zeiten wie diesen besonders schlecht ankommt: Die Gouverneurin von Alaska verbrauchte allein im September etwa 150.000 Dollar für Luxuskleidung, Friseur, Make-up und ähnliches. Daraufhin forderten einige Wahlkampfspender ihr Geld zurück.
  • Jüngstes Missgeschick: Die franko-kanadischen Komiker von "Justiciers masqués" gaben sich als Nicolas Sarkozy aus. Trotz deftigster Aussagen ("Sarkozy" meinte, seine Frau sei "heiß im Bett") und offenkundigem Unsinn merkte Palin bis zum Schluss nichts und war sicher, mit dem französischen Präsidenten gesprochen zu haben.
    Die tollpatschige Gouverneurin hat also durchaus Unterhaltsames in den Wahlkampf eingebracht. In der jetzigen Situation allerdings vergeht einem der Spaß, wenn man daran denkt, das Duo McCain/Palin könnte die USA regieren. Es schaut aber so aus, als sei Obama uneinholbar in Front und ein Politikwechsel garantiert, denn die Demokraten stehen den letzten Umfragen zufolge auch in den parallel stattfindenden Kongresswahlen vor einem Erdrutschsieg. Zu groß ist die Unzufriedenheit mit dem scheidenden republikanischen Präsidenten George W. Bush.
    God bless America! Zumindest aber die WählerInnen könnten das morgen bewerkstelligen!

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    Kommentare
    Elmar Zuchristian (Gast) - 3. Nov, 07:53

    Wer auch immer Präsident der Vereinigten Staaten wird,

    er erbt ein finanzielles Desaster. Doch das Sagen hat nicht der Präsident, sondern jene, welche von dem Desaster, welches sie weltweit angerichtet haben, am meisten profitieren.

    Das gilt auch für jene Schulden welche wir in Österreich machen. Die Zinsen zahlen wir denen, welche uns praktisch in der Hand haben und von unserer „Not“ profitieren.

    Doch wer sind diese Leute? Nicht einmal die Grünen sind bereit, das heraus zu finden. Auch sie empfehlen, zumindest in der derzeitigen Situation, Schulden, Schulden und nichts als Schulden machen. Und kommt keine Regierung zustande, für die Grünen kein Problem. Sie sehnen sich förmlich nach dem „freien Spiel der Kräfte“ um, Sie haben es erraten, ungestört Schulden machen zu können.

    harald.walser - 3. Nov, 09:40

    Sehr geehrter Herr Zuchristian!

    Ansonsten differenzieren Sie wesentlich stärker: Wir wollen nicht einfach Schulden machen, sondern ein gezieltes Konjunkturprogramm, das gleichzeitig in die Zukunft weist (Bildung, Klimaschutz). Dafür nehmen wir kurzfristig höhere Schulden in Kauf, weil das eine Investition in unsere Zukunft ist. Und wer, wenn nicht wir, weist auf die Verursacher hin: Spekulanten an den Börsen und in den Banken.
    dieter (Gast) - 3. Nov, 12:03

    Wir zahlen uns die Schulden selber, oder zumindestens jenen, die ein Sparbuch haben. Und profitiert haben von der Finanzkrise die Amerikaner, denen wir mit unserem Konsumverzicht Millionen von überflüssigen Häusern gebaut und den Kauf von überdimensionierten SUVs ermöglicht haben. In den USA leben die armen Schichten in größeren Häusern als der Durchschnittseuropäer. Ein durchschnittliches Haus hat in den USA 220m² Grundfläche.

    Schulden für Klimaschutz rechnet sich durch die Senkung von Heizkosten, nicht weil man das Klima tatsächlich schützen könnte.

    Ob sich Schulden für Bildung in bahrer Münze zum zukünftigen Abbau der Schulden auszahlt, wage ich zu bezweifeln. In Europa haben wir stark unterschiedliche Akademikerquoten, wobei Österreich zu den Schlusslichern gehört. Beim BIP/Pro Kopf liegt Österreich aber gleichauf mit den USA, GB oder Finnland, wo praktisch jeder Akademiker ist.
    Hier findet lediglich ein unnötiges Titel-Wettrüsten statt. Sekretärinnen-Jobs gibt es dann nur mehr mit BWL-Abschluss.

    Vernünftig erscheint mir das dänische Flexicurity-Modell. Die Dänen geben viel für Bildung aus und setzen dabei stark auf Umschulung.
    Zuchristian Elmar (Gast) - 3. Nov, 14:16

    Sie haben Recht, Herr Dr. Walser

    Ich habe diesmal stark polemisiert. Aber immerhin hat meine Polemik eine differenzierte Stellungnahme ihrerseits "provoziert".

    Bezüglich Sarah Palin erübrigt sich doch jede weitere Ironie. Diese "Tussi" ist einfach nicht ernst zu nehmen. Es ist auch schwer zu verstehen, dass es in der "Neuen Welt" so viele Menschen gibt, welche tatsächlich glauben, die Welt sei vor etwa Sechstausend Jahren innerhalb von 7 Tagen erschaffen worden. Und es könnte wahlentscheidend sein, mit Hilfe von Sarah Palin diese "Gläubigen" zu bedienen.
    Elmar Zuchristian (Gast) - 3. Nov, 14:23

    Diese Paylin ist für mich so uninteressant,

    dass ich nicht einmal ihren Namen richtig schreiben konnte...
    harald.walser - 3. Nov, 15:55

    @ Zuchristian

    Sie haben den Namen zuerst durchaus richtig geschrieben (ich übrigens im Text auch). Die Schreibweise in der Überschrift und beim Link ist auf den Porno-Filmemacher Larry Flint zurückzuführen. Der hat einen Porno mit einem Sarah Palin-Double drehen lassen und nennt die Dame wohl aus rechtlichen Gründen (deshalb habe ich das übernommen) Serra Paylin.

    unabasta (Gast) - 3. Nov, 20:05

    Ihr Parteikollege, Mario Lechner, ist bezüglich Obama, weniger optimistisch

    http://mariolechner.twoday.net/

    Aber, dass drei mutige Frauen und ein Mann mit Rückgrat dafür gesorgt haben, dass diese unsägliche Ypsilanti in Hessen, ihr Ziel vorerst nicht erreicht hat, ist nicht nur bemerkenswert, sondern beweist, dass es in allen Lagern Politiker, nicht nur mit Herz, sondern auch mit Verstand gibt. Bravo!

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