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30. April 2012

Österreich betreibt eine Wehrmachtsgedenkstätte!

Burschenschafter_HeldenplatzAm kommenden Montag wollen sie wieder die Niederlage Hitler-Deutschlands betrauern: Burschenschafter unter Polizeischutz vor der Krypta am Heldenplatz.
Die Rechtsextremen haben den Ort für ihre ewiggestrige Veranstaltung gut gewählt, denn am Heldenplatz leistet sich das staatsoffizielle Österreich gleich mehrere Peinlichkeiten und weist in Staatsakten dann auch gleich mehrmals jährlich auch noch darauf hin: Obwohl es offiziell verboten (!!) ist, stellt sich Österreichs Bundesheer in der offiziellen Gedenkstätte - der Krypta am Heldenplatz - in die Tradition der Wehrmacht und gedenkt hier der gefallenen Soldaten von Wehrmacht und SS - die ja seit den Nürnberger Prozessen nach internationalem Recht als verbrecherische Organisation gilt. In einem Kommentar in der „Presse“ habe ich heute dazu ausführlich Stellung bezogen: „Die Krypta am Heldenplatz – ein Ort staatlicher Peinlichkeit“.
Die Krypta am Heldenplatz ein guter Ort für Ewiggestrige, ein guter Ort zum Feiern für Rechtsextreme, für alte und neue Nazis. Und was tut das demokratische Österreich?
Einige Fragen, auf die ich gerne eine Antwort hätte: Warum wird in einer staatsoffiziellen Broschüre behauptet, die Angehörigen der Deutschen Wehrmacht und der Waffen-SS seien „für Österreich“ gefallen? Und gedenkt Österreich wirklich bewusst auch jener SS-Männer, die in den Vernichtungslagern „ihren Auftrag“ erfüllt haben? Ein starkes Stück!
So aber sieht das offizielle Österreich anscheinend seine militärische Tradition: Laut Begleitbroschüre der Bundesregierung sollen die Soldaten von SS, Waffen-SS und Wehrmacht „symbolisch nie vergessen werden“. Das lässt auf geradezu zynische Weise jenes mahnende „Niemals vergessen“ nach 1945 anklingen, mit dem die Erinnerung an das Leid der Verfolgten wachgehalten werden sollte. Für diese Erinnerung aber brauchen wir am Heldenplatz keine Ewiggestrigen und keine Burschenschafter. Und kein Gedenken von Bundesregierung, Staatsgästen, österreichischen oder anderen Soldaten an diesem an staatlicher Peinlichkeit nicht zu überbietenden Ort.

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