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7. November 2010
Silbertal und die NS-Zeit
harald.walser | 7. Nov, 09:16
Im kleinen Ort Silbertal im Montafon ist man vor über drei Jahren damit konfrontiert worden, dass auf dem Kriegerdenkmal der Gemeinde unter anderem auch eines NS-Massenmörders „ehrend“ gedacht wurde: Josef Vallaster war ab April 1942 im Vernichtungslager Sobibor mitverantwortlich für die Ermordung von 250.000 Juden und hat zuvor im berüchtigten Schloss Hartheim in Oberösterreich am Vergasungstod von 18.000 Behinderten mitgewirkt.
„Was tun?“, lautete die Frage. Man bildete erst mal eine Kommission. Und ich gestehe, ich habe das damals in zwei Kommentaren in den „Vorarlberger Nachrichten“ heftig kritisiert, weil ich es darin ein Ablenkungsmanöver sah. 2010 wurde das Kriegerdenkmal - begleitet von neonazistischen Drohungen - entfernt. Gestern war ich bei der eindrucksvollen Einweihung eines „Erinnerungsplatzes“ mit dabei. Es wurde nach einem Konzept von Sarah Schlatter (Künstlerin), Elisabeth Gruber (Gartenarchitektin) und Reinhold Luger (Grafiker) gestaltet. Der intensive Erinnerungsprozess wurde von Bruno Winkler (Erinnerungsplatz-Silbertal (pdf, 1,527 KB)) moderiert. Der Umgang mit dem Denkmal hat allerdings tiefe Gräben in das Dorf gerissen, der Pfarrer nahm demonstrativ nicht an der Einweihung teil - als „Frontmann“ der Gegner.
„Was tun?“, lautete die Frage. Man bildete erst mal eine Kommission. Und ich gestehe, ich habe das damals in zwei Kommentaren in den „Vorarlberger Nachrichten“ heftig kritisiert, weil ich es darin ein Ablenkungsmanöver sah. 2010 wurde das Kriegerdenkmal - begleitet von neonazistischen Drohungen - entfernt. Gestern war ich bei der eindrucksvollen Einweihung eines „Erinnerungsplatzes“ mit dabei. Es wurde nach einem Konzept von Sarah Schlatter (Künstlerin), Elisabeth Gruber (Gartenarchitektin) und Reinhold Luger (Grafiker) gestaltet. Der intensive Erinnerungsprozess wurde von Bruno Winkler (Erinnerungsplatz-Silbertal (pdf, 1,527 KB)) moderiert. Der Umgang mit dem Denkmal hat allerdings tiefe Gräben in das Dorf gerissen, der Pfarrer nahm demonstrativ nicht an der Einweihung teil - als „Frontmann“ der Gegner.
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