Kommentare
Gsi (Gast) - 27. Jan, 16:11
MEINE Meinung
Mir scheint der derzeitige Mix aus Akademikern (es gibt bereits eine Akademikerarbeitslosigkeit!!) - Maturanten - Facharbeitern und mehr oder weniger Ungelernten nicht ganz so schlecht zu sein, wie Sie hier immer vermitteln (übrigens hat Bildung nur begrenzt mit Intelligenz zu tun, d.h. es kann es durchaus auch ein/e "Ungebildete(r)" zu "etwas bringen"). Es muß schließlich auch die einfache Handarbeit in unseren Fabriken, Krankenhäusern etc. gemacht werden und eine Gesellschaft aus lauter Hochgebildeten (die adäquate, gut bezahlte Jobs brauchen) funktioniert definitiv nicht!
Gonger (Gast) - 27. Jan, 18:48
Eine Akademikerarbeitslosigkeit gab es schon immer, und wird es auch immer geben... ein "es gibt bereits" ist doch unnötig.
Und es geht bei diesen Diskussionen doch nicht um das "brauchen wir Akademiker?" sondern um die Unmöglichkeit für jemanden aus einer Arbeiterfamilie, eben ein Akademiker zu werden. Die Gläserne Bildungsdecke in Österreich fängt 5 cm über dem Boden an, das ist nicht akzeptabel...
Und es geht bei diesen Diskussionen doch nicht um das "brauchen wir Akademiker?" sondern um die Unmöglichkeit für jemanden aus einer Arbeiterfamilie, eben ein Akademiker zu werden. Die Gläserne Bildungsdecke in Österreich fängt 5 cm über dem Boden an, das ist nicht akzeptabel...
Ein Gast (Gast) - 9. Jan, 11:08
Lüge der Hochbegabten-Rhetoriken
Zum Gruße,
im Unterschied zu meinem Vorredner denke ich, dass die Akademikerarbeitslosigkeit (und -flucht) enorm ansteigt, Zahlen von 35-40% erscheinen aber selbst mir noch übertrieben. Anderen erscheinen sie untertrieben. Letztlich ist es auch gleichgültig. Das, was wütend macht, ist die einerseits fortlaufende Feier der Bildung, die wir nicht haben, indem wir uns wiederholt über Pisa aufregen oder unsere schlechten Rankings bedauern, andererseits gibt es kaum Arbeitsstellen, die adäquat auch nur einen Bruchteil der Fähigkeiten der Leute beanspruchen. Und die Unis werden totgespart, was die Reformen nur mehr steigern. Doch davon erzählen ja schon die Proteste der Studenten. Deren Forderungen bleiben aber einseitig, schließlich würden Verbesserungen in den Akademien auch nur dort eventuell Jobs für solche "Hochbegabten" produzieren. Bei Wikipedia findet man dafür unter "Rezeption" im entsprechenden Artikel "Hochbegabung", dass es vielen als psychische Störung gelte (der Artikel mag dies erst als widerlegt darstellen, nimmt aber später im Grunde wieder alternative Modelle entsprechender Art auf). Stattdessen wird momentan ein kurzhaltiges Projekte-Programm gefördert, das gewisse Modethemen mit besonderen Geldern überschwemmt, die oft selbst aber von null anfangen, da zuvor auch ihr Gebiet in allgemeiner Grundlagenhinsicht totgespart wurde. Und es sind nur kleine an den Fingern abzählbare Bereiche innerhalb mancher Naturwissenschaft. Bzw. die Indologen hoffen vielleicht jetzt auf Terrorangriffe durch Hindus, um mehr Forschungsgelder zu bekommen?
Sind anders nicht die Blockade-Haltungen jugendlicher Subkulturen ein entsprechender Hinweis? Und zwar nicht nur dort, wo bereits die Schule abgebrochen wird? Nur weil wir "Bildung" zu brauchen glauben, aus zweifelhaften Gründen internationaler Zahlenspiele heraus und in einer nahezu religiösen Hoffnung auf Innovationen im z.B. Technologie-Sektor, und um unserer Kinder willen tun wir noch so, als wäre Hochbegabung zu etwas anderem da, als sich extravagante Hobbies zuzulegen. Einmal abgesehen davon, daß von den Nicht-Arbeitslosen unter den Akademikern nur ein Bruchteil in einem Nicht-Billiglohn-Verhältnis arbeitet (und das kann einem auch an der Uni blühen), was noch mehr zeigt, dass intelligible Arbeiten nur mehr was für erfahrene Praktikanten sind.
Ob wir ungelernte Fachkräfte brauchen bzw. ob es im Handwerk mangelt, ist natürlich eine andere Frage. Im letzteren Bereich gewinnt man immer mehr den Eindruck, dass zwar die Bewerber weniger und schlechter werden, zugleich aber auch allgemein dieser ehemalige Wirtschaftssektor zu einem Luxussegment wird, gerade weil z.B. vielfach Reparaturarbeiten bzw. sogenannte echte Handarbeit nicht mehr lohnen. Auch ein Grund als qualifizierter potentieller Bewerber sich dagegen zu entscheiden. Und die Ungelernten? Davon werden wir wohl wieder mehr bekommen. Ob wir sie für geeignet für was auch immer befinden, ist eine andere Frage. Sie werden nur eben heutzutage vornehmlich Abgestürzte sein, die hätten mehr aus sich machen können.
im Unterschied zu meinem Vorredner denke ich, dass die Akademikerarbeitslosigkeit (und -flucht) enorm ansteigt, Zahlen von 35-40% erscheinen aber selbst mir noch übertrieben. Anderen erscheinen sie untertrieben. Letztlich ist es auch gleichgültig. Das, was wütend macht, ist die einerseits fortlaufende Feier der Bildung, die wir nicht haben, indem wir uns wiederholt über Pisa aufregen oder unsere schlechten Rankings bedauern, andererseits gibt es kaum Arbeitsstellen, die adäquat auch nur einen Bruchteil der Fähigkeiten der Leute beanspruchen. Und die Unis werden totgespart, was die Reformen nur mehr steigern. Doch davon erzählen ja schon die Proteste der Studenten. Deren Forderungen bleiben aber einseitig, schließlich würden Verbesserungen in den Akademien auch nur dort eventuell Jobs für solche "Hochbegabten" produzieren. Bei Wikipedia findet man dafür unter "Rezeption" im entsprechenden Artikel "Hochbegabung", dass es vielen als psychische Störung gelte (der Artikel mag dies erst als widerlegt darstellen, nimmt aber später im Grunde wieder alternative Modelle entsprechender Art auf). Stattdessen wird momentan ein kurzhaltiges Projekte-Programm gefördert, das gewisse Modethemen mit besonderen Geldern überschwemmt, die oft selbst aber von null anfangen, da zuvor auch ihr Gebiet in allgemeiner Grundlagenhinsicht totgespart wurde. Und es sind nur kleine an den Fingern abzählbare Bereiche innerhalb mancher Naturwissenschaft. Bzw. die Indologen hoffen vielleicht jetzt auf Terrorangriffe durch Hindus, um mehr Forschungsgelder zu bekommen?
Sind anders nicht die Blockade-Haltungen jugendlicher Subkulturen ein entsprechender Hinweis? Und zwar nicht nur dort, wo bereits die Schule abgebrochen wird? Nur weil wir "Bildung" zu brauchen glauben, aus zweifelhaften Gründen internationaler Zahlenspiele heraus und in einer nahezu religiösen Hoffnung auf Innovationen im z.B. Technologie-Sektor, und um unserer Kinder willen tun wir noch so, als wäre Hochbegabung zu etwas anderem da, als sich extravagante Hobbies zuzulegen. Einmal abgesehen davon, daß von den Nicht-Arbeitslosen unter den Akademikern nur ein Bruchteil in einem Nicht-Billiglohn-Verhältnis arbeitet (und das kann einem auch an der Uni blühen), was noch mehr zeigt, dass intelligible Arbeiten nur mehr was für erfahrene Praktikanten sind.
Ob wir ungelernte Fachkräfte brauchen bzw. ob es im Handwerk mangelt, ist natürlich eine andere Frage. Im letzteren Bereich gewinnt man immer mehr den Eindruck, dass zwar die Bewerber weniger und schlechter werden, zugleich aber auch allgemein dieser ehemalige Wirtschaftssektor zu einem Luxussegment wird, gerade weil z.B. vielfach Reparaturarbeiten bzw. sogenannte echte Handarbeit nicht mehr lohnen. Auch ein Grund als qualifizierter potentieller Bewerber sich dagegen zu entscheiden. Und die Ungelernten? Davon werden wir wohl wieder mehr bekommen. Ob wir sie für geeignet für was auch immer befinden, ist eine andere Frage. Sie werden nur eben heutzutage vornehmlich Abgestürzte sein, die hätten mehr aus sich machen können.
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