Kommentare
30. Dezember 2010
Wiener Philharmoniker - „Es klang wunderbar. Ganz judenrein!“
harald.walser | 30. Dez, 10:03
Zu Neujahr wird Österreichs Ansehen als Kulturnation wieder in der ganze Welt gestärkt. Wie jedes Jahr. Verantwortlich dafür sind die Wiener Philharmoniker mit ihrem Neujahrskonzert. Nicht das Konzert, sehr wohl aber die Philharmoniker als Institution kann und muss man kritisch hinterfragen. Denn gerade die Geschichte der Philharmoniker ist eine des Verschweigens, Verdrängens und Vergessens - speziell was ihre unrühmliche Rolle in der NS-Zeit betrifft. In der „Presse“ habe ich heute in einem Kommentar Stellung dazu bezogen: „Es klang wunderbar. Ganz judenrein!“
Das Verdrängen der unliebsamen Geschichte ist kein Naturgesetz. Es gibt auch positive Beispiele: Die Berliner Philharmoniker beispielsweise haben ebenso wie unsere Staatsoper für eine saubere Aufarbeitung der eigenen Geschichte gesorgt. Das Archiv des „Staatsorchesters“ ist hingegen noch immer nicht öffentlich zugänglich. Die Akten gehören ins Staatsarchiv!
Auch daran sollte man daher bei aller Freude über das Neujahrskonzert 2011 denken: Österreichs philharmonischer Herrenklub hat den Stellenwert des Umgangs mit der eigenen Vergangenheit noch immer nicht kapiert!
Und bei all diesen Problemen der „Kulturnation Österreich“ muss wie immer an die Probleme unseres Bildungssystems erinnert werden. Es gilt unser Wahlspruch: „Kein Kind darf zurückbleiben!“
Das Verdrängen der unliebsamen Geschichte ist kein Naturgesetz. Es gibt auch positive Beispiele: Die Berliner Philharmoniker beispielsweise haben ebenso wie unsere Staatsoper für eine saubere Aufarbeitung der eigenen Geschichte gesorgt. Das Archiv des „Staatsorchesters“ ist hingegen noch immer nicht öffentlich zugänglich. Die Akten gehören ins Staatsarchiv!
Auch daran sollte man daher bei aller Freude über das Neujahrskonzert 2011 denken: Österreichs philharmonischer Herrenklub hat den Stellenwert des Umgangs mit der eigenen Vergangenheit noch immer nicht kapiert!
Und bei all diesen Problemen der „Kulturnation Österreich“ muss wie immer an die Probleme unseres Bildungssystems erinnert werden. Es gilt unser Wahlspruch: „Kein Kind darf zurückbleiben!“
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