harald.walser | 27. Jan, 13:59
Auch wenn wir es nicht gern hören: Auschwitz – als Symbol für die Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten – ist Teil unseres kulturellen Erbes. Daran muss heute am 65. Jahrestags der Befreiung des Lagers durch die Rote Armee erinnert werden.
Heute übt sich das ganze Land in Betroffenheit. Von Werner Faymann abwärts wird uns versichert, wie wachsam man gegenüber allen rassistischen oder antisemitischen Tendenzen in der österreichischen Gesellschaft sein müsse. Aber übermorgen singen, lachen und tanzen die Rechtsextremisten auf dem WKR-Ball in den Festsälen der Hofburg, und niemand – mit Ausnahme der Grünen – findet etwas dabei. Ich warte auf eine Klarstellung aus dem Bundeskanzleramt.
Übrigens: Meine gestrigen Aussagen zu Barbara Prammers Besuch in der Gedenkstätte Auschwitz und die Verpflichtungen der Republik Österreich (
Prammer in Auschwitz gefordert!) habe zu einer peinlichen Reaktion der Nationalratspräsidentin geführt:
Walser schlecht informiert! Richtigstellung aus dem Büro der Nationalratspräsidentin: „Dazu bedarf es sicherlich keinerlei Zurufe - schon gar nicht, wenn diese auf einer schlechten Informationslage basieren, und dieses Thema eignet sich auf keinen Fall für billige Polemik.“ Bisher sei - „anders als von Walser fälschlicherweise verlautbart – kein Schreiben von Ministerpräsident Donald Tusk mit einem Ersuchen um finanzielle Erhaltung der Gedenkstätte Auschwitz bei der österreichischen Regierung eingetroffen“.
Wenn man der APA glauben darf, gibt es das Schreiben - und es wurde vom Bundeskanzleramt sogar bestätigt: „Am Donnerstag langte der Brief Tusks in Wien ein, wurde am heutigen Freitag auf Anfrage der APA aus dem Bundeskanzleramt bestätigt. Man werde mit dem Koalitionspartner und dem Außenamt Gespräche über eine eventuelle finanzielle Beteiligung Österreichs für den Erhalt der Gedenkstätte beginnen.“ (APA0376 5 AA 0358, Fr, 27.Feb 2009)
Was nun?
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