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28. März 2009

Wir zahlen nicht für Eure Krise!

SparschweinIn London findet am kommenden Donnerstag der G20-Gipfel statt, also ein Weltfinanzgipfel der führenden 20 Industrie- und Schwellenländer. Heute waren dort 35.000 Demonstranten aus vielen Ländern unter dem Motto "Put People First" auf der Straße. Je nachdem, wer geschätzt hat, waren es in Berlin zwischen 15.000 und 30.000, in Frankfurt zwischen 12.000 und 25.000, in Wien zwischen 6.500 und 20.000 usw. Aufgerufen hatte ein internationales Bündis zum Aktionstag 28. März. In Wien haben unter anderem attac, Global 2000, Greenpeace, die Katholische Jugend Österreich und SOS Mitmensch diesen Aufruf unterstützt. Insgesamt waren daran rund 200 Organisationen beteiligt - darunter auch die Grünen.
Derzeit wird auch in Österreich so getan, als ob es kein Geld gäbe, als ob beispielsweise das Bildungswesen nicht mehr finanziert werden könnte. Gleichzeitig aber ist es kein Problem, jenen Milliarden nachzuwerfen, die diese Krise mit aberwitzigen Finanzkonstruktionen, unendlicher Gier und Maßlosigkeit verursacht haben. Gerettet werden Banken und die Reichen - mit unseren Steuergeldern. Das mag sogar teilweise wirtschaftlich Sinn machen, wir brauchen aber dringend eine demokratische Kontrolle der Finanzmärkte und ein Sozial- statt nur eines Bankenpakets. Wir brauchen wirtschaftspolitisch einen Systemwechsel. Und wir brauchen Geld von jenen, die diese Krise verursacht haben.
Um das zu erreichen, werden Demonstrationen allein nicht reichen, sie können aber ein Anfang sein: Wir brauchen ein breites gesellschaftliches Bündnis aus den daran beteiligten Gruppierungen und Menschen. Wir brauchen ein Bündnis, in dem Gewerkschaften, NGOs, christliche Gruppierungen, PolitikerInnen usw. vertreten sind - und wir brauchen einen langen Atem!

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Kommentare
tom-ate - 28. Mär, 22:39

Systemwechsel

Richtig, wir brauchen einen Systemwechsel.

Aber nicht nur wirtschaftspolitisch, sondern die Gesellschaft als Ganzes betreffend.

Der Mensch, also wir selbst in Einklang mit dem blauen Planeten, nicht das "System", muss im Mittelpunkt unserer Bemühungen stehen. Kontrolle der Finanzmärkte allein, so wichtig diese auch ist, bringt nichts, wenn sich am kurzfristprofitorientierten Denken doch nichts ändert. Die Gier steckt leider in uns allen drin. Wir selbst müssen uns ändern.

Andy (Gast) - 28. Mär, 23:11

Wir brauchen ein breites gesellschaftliches Bündnis aus den daran beteiligten Gruppierungen und Menschen. Wir brauchen ein Bündnis, in dem Gewerkschaften, NGOs, christliche Gruppierungen, PolitikerInnen usw. vertreten sind - und wir brauchen einen langen Atem!
Ihr braucht zuallererst einmal eine Alternative! Bloss rumjammern und demonstrieren gehen alleine reicht nicht, um auch nur IRGENDETWAS zu ändern. So würdet Ihr es ja nichtmal schaffen, eigene Ortstafeln als "Minderheit" zu bekommen *g* (Sind ja angeblich 20% nötig, um überhaupt als vollwertige Minderheit zu gelten)

heinz starchl (Gast) - 29. Mär, 11:41

Man hat ja alles brav mitgemacht,

und empfohlen in die "ökologischen" Windmühlen zu investieren, mit der Sonne Geschäfte zu machen und die Arbeit abzuwerten, die Löhne durch "Entlastung" zu kürzen. Man hatte sich ja bei den Grünen schon als Retter des Kapitalismus gefeiert und den schmarren von ökologischer Marktwirtschaft propagiert.

Den Schwachsinn der ATTAC zum 28. März unterstützt man nun auch noch?
(Der unsägliche Attac-Schwachsinn: Eure Krise zahlen wir nicht! http://raetischerbote.blogspot.com/2009/03/der-unsagliche-attac-schwachsinn-eure.html)

Wer soll denn die Krise - wie jede andere auch bezahlen - als eben wir? Eine unverschämtere Propaganda-Lüge zur Ablenkung von den realen Problemen gibt es ja gar nicht mehr als zu behaupten "Eure Krise zahlen wir nicht".

Die Krise ist vorhersehbar gewesen und es hat genügend Warnungen gegeben. Noch bei der letzten Nationalratssitzung vor den Wahlen wollten aber die Grünen Molterer die Krise in die Schuhe schieben, weil sie es selbst dort noch nicht verstanden hatten, was los ist. Aber man hat bis zum Schluss auch bei den Grünen mitgemacht, gute Miene zum bösen Spiel betrieben und alles sabottiert wo es nur um mehr Mitbestimmung für die Menschen ging.

Und die tägliche Parteipolitik und phrasenhafte Schienbeintreten der Grünen, die von Haider kopierten Aufdecker- und Skandalisierungsgestalten, detto. Da spielte man für die FPÖ/BZÖ-Mannen doch schon seit Jahren die kostenlosen Hilfstruppen, nützliche Idioten?

Dasselbe Bild in der Schulpolitik, wo man sich auf Unterrichtung in der Mülltrennung reduziert hat, das einzige was an Österreichs Schulen klaglos funktioniert, zur Freude der österreichischen Müllproduzenten.

PS: "wir brauchen aber dringend eine demokratische Kontrolle der Finanzmärkte und ein Sozial- statt nur eines Bankenpakets" Eine solche Forderung zeigt die formelhafte Leere einer Politik: Demokratische Kontrolle der Finanzmärkte - soll die mit solchen Politikern, die sie nicht verstehen können oder wollen, auch funktionieren, die nicht einmal zustandebringen wollen, dass das Landesbudget für die Bürger zu lesen ist und aus ihrer unendlichen Parteienförderung nicht einmal selber einen Armutsbericht zustandebringen. Sozialpakete mit was, mit depperten Ökosteuern etwa?

Ich habe trotzdem noch nicht die Hoffnung aufgegeben, dass man nun endlich beginnt weiter zu denken als bis zum nächsten Wahltag. Solche demagogische Veranstaltungen wie die zum 28.März dienen aber bestenfalls der Mobilisierung der Füsse, der ruhigstellung der Köpfe. Da hat mir der zuletzt hier geäußerte Aufruf zum Crowdsourcing nach wirtschaftlichen Rezepten schon besser gefallen. Das wäre der Anfang, dem Parteistrategen aller Lager freilich mit Blick auf den nächsten Wahltermin nichts abgewinnen können. Und daran wird es möglicherweise auch Scheitern, weil der Erfolg der Politik nicht am Wohlbefinden der Bürger sondern in Parteimandaten, Postenbesetzungen und Parteienförderung weiter gemessen werden wird.

Ein Funke Hoffnung bleibt.

linksvorderer (Gast) - 29. Mär, 11:48

Es braucht das Ende des Neoliberalismus in all seinen Formen

Die aktuelle Krise ist der Beweis auf den wir schon so lange gewartet haben, um das unheilvolle Gedankengut des Neoliberalismus bekämpfen zu könnnen.
Aber Vorsicht ist angeraten. Neoliberalismus ist nicht nur in der Wirtschaft weit verbreitet, er hat unser ganzes Leben durchseucht.

Einige Beispiele:
Wohlstand des einzelenen durch Spekulation statt durch Arbeit.

Beschleunigung in allen Lebenslagen, Stichwort "speed kills"

Dei Zucht von Eliten, wie die Gründung von Elitenuniversitäten, die vermehrte Titelsucht bei Postenbvergaben, Hochbegabtenförderung in den Pflichtschulen ( auch in Feldkirch)

Der Glaube Geld essen zu könnnen, wir haben keine Eigenversorgung mehr, der Hunger könnte das nächste Problem werden.

Die Zerstörung der Familie durch die Auflösung von Rollenbildern durch den "Gendermainstream Wahnsinn"

Die Frage ist natürlich, wie weiter?
Auch mir fehelen die Antworten

viele Grüsse

Liberaler (Gast) - 29. Mär, 14:57

Wessen Krise?

Die Grünen (Wien und OÖ.) haben die Demo unterstützt. Wessen Krise, meinen Sie Herr Walser, ist das nun?

harald.walser - 29. Mär, 15:09

Sicher nicht eine „grüne“ Krise, ...

sondern eine des unkontrollierten Finanz-Kapitalismus.
ferromonte - 29. Mär, 22:28

bekenner und lippenbekenntnisse

die grünen mit ihren lippenbekenntnissen sind langweiliger als jede andere partei geworden ..
in der schule lernten wir, zu lippenbekennern zu werden, denn unserer lehrer waren lippenbekenner, wenn sie überhaupt in irgendeiner weise bekenner waren. aber warum wird einer lehrer? weil ihm lippenbekenntnisse reichen. das ist bekannt.
ich bekenne: lippenbekenntnisse langweilen mich nicht einmal mehr. manchmal provozieren sie mich, meinst aber lösen sie nur ein sekundenlanges zynisches lächeln aus.
stecken sie ihr steuergeld ein, und machen sie weiter:
worte, worte, worte.

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