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16. März 2009

Zurück in die Dreißigerjahre?

Wir stehen wohl erst am Anfang der Weltwirtschaftskrise. Und die Erfahrngen aus der Geschichte lehren: So sicher wie das Amen im Gebet kommt der Versuch, demokratische Grundrechte abzubauen. Vor allem die ArbeitnehmerInnen-Rechte stehen in solchen Situationen im Brennpunkt.
Es war daher zu erwarten, dass auch in Österreich recht bald die ersten Forderungen in diese Richtung aufgestellt werden. Dass das BZÖ dieses Rennen vor der FPÖ gewinnt, ist aber bemerkenswert: Das BZÖ verlangt ein Streik-Verbot für pragmatisierte LehrerInnen. Man sollte diese Attacke ernster nehmen, als das in der demokratischen Öffentlichkeit derzeit geschieht. Es darf kein zurück in die autoritären Dreißigerjahre geben, zumal das BZÖ am Donnerstag im Parlament sogar von einem befristeten Streikverbot für alle "systemrelevanten Bereiche" gesprochen hat.
Das Streikrecht darf nicht angetastet werden, es gilt in Österreich als Grundrecht. Dem Abbau demokratischer Rechte müsse entschieden entgegengetreten werden, sonst werden die Kosten der Krise einseitig den ArbeitnehmerInnen aufgehalst. Die Verlängerung der Unterrichtszeit für LehrerInnen ist offensichtlich nur der Beginn, als nächstes kommen dann wohl Forderungen nach längeren Arbeiszeiten für alle Lohnabhängigen.

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https://haraldwalser.twoday.net/STORIES/5583571/modTrackback

Kommentare
Dr. Gsi (Gast) - 16. Mär, 02:22

Schlechter Scherz!

Presseaussendung Dr. H. Walser (14.3.09), sinngemäß: Es werden wieder Verhältnisse wie in den (faschistischen) "Dreißigerjahren" herrschen, wenn pragmatisierte LehrerInnen nicht mehr streiken dürfen!!
Auch für Sie, Herr Dr. Walser gilt: DER FASCHING IST VORBEI (und auch der 1. April steht erst bevor)!

p.s.: Auch (pragmatisierte) BeamtInnen dürfen nicht streiken - mir ist nicht bekannt, dass die Grünen dagegen je Sturm gelaufen wären...!!

harald.walser - 16. Mär, 07:27

Kein Streikrecht und kein Streikverbot

Österreich ist eine besondere Republik, es gibt zwar kein Streikrecht, aber - im Gegensatz zu Deutschland - auch kein Streikverbot. Zudem hilft sich die Gewerkschaft meist mit anderen Mitteln: Ein unentschuldigtes Fernbleiben vom Arbeitsplatz ist natürlich eine Verletzung der Pflicht zur Dienstanwesenheit, Beamte könnten aber bis zu drei Tage unentschuldigt vom Dienst fernbleiben.
Und wogegen sollen wir nun Sturm laufen?
kritikus.at (Gast) - 16. Mär, 09:24

@Dr Gsi
Die Lehrer bräuchten ja überhaupt nicht streiken, um den Unterrichtsbetrieb zu lähmen. Es würde genügen, streng nach den (unsinnigen, bürokratieüberladenen und somit lähmenden) Vorschriften zu arbeiten, um der Ministerin das Gruseln beizubringen...

@harald.walser
So ganz richtig ist das mit den 3 Tagen auch nicht. Der Dienststellenleiter kann nämlich schon für einen Tag eine ärztliche Bescheinigung verlangen. Und die kann man dazu wahrscheinlich per Weisung zwingen.
harald.walser - 16. Mär, 12:46

@ Kritikus

Ich zitiere die frühere Ministerin Riess-Passer (Parlamentskorrespondenz/04/19.07.2001/Nr. 560):
"Riess-Passer bekräftigte, es gebe kein Streikrecht für Beamte in Österreich, auch wenn ein Streikverbot im Gegensatz zu Deutschland nicht ausdrücklich gesetzlich verankert sei. Ein unentschuldigtes Fernbleiben vom Arbeitsplatz sei jedoch eine Verletzung der Pflicht zur Dienstanwesenheit. Allerdings existiere ein Unterschied zwischen Beamten und Vertragsbediensteten, da Beamte bis zu drei Tage unentschuldigt vom Dienst fernbleiben könnten, während Vertragsbediensteten ein Entfall der Bezüge drohe."
Dr. Gsi (Gast) - 16. Mär, 14:22

DANKE, Frau BM Schmied!

Unglaublich, dass ausgerechnet SIE Frau Riess-Passer von der "böhsen" FPÖ (!!) zitieren!!

Wollte Sie aber eigentlich fragen, wie Sie zum Argument von Frau BM Schmied stehen, dass die 2 Stunden Mehrarbeit

"Umschichtung der Arbeitszeit in das Klassenzimmer"

sind, wie sie in ihrem letzten Brief an die Lehrer (was das wieder kostet!!!) formulierte, der heute über die Medien auch einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde.
Frau BM Schmied bestätigt mich damit auch in meiner hier unlängst aufgestellten (und wüst beschimpften) Behauptung, dass die "Vor-/Nachbereitung" nicht den tatsächlich dafür vorgesehenen (und bezahlten!!) Zeitumfang einnimmt (ein Tabuthema der LehrerInnenschaft) und die 2 Stunden, die nun ins Klassenzimmer "umgeschichtet" werden sollen, eigentlich eh längst bezahlt sind!
Danke, Frau Schmied, dass sie das endlich ansprechen und öffentlich machen!!
tom-ate - 16. Mär, 17:09

Vorwärts?

Ja, wohin denn am Anfang der Weltwirtschaftskrise? Vor allem wohin mit den Grünen?

Plumps! (Gast) - 16. Mär, 18:49

Unglaublich, dass ich sowas schreibe, aber....

...nach all dem Gesuder der Lehrer, in dem sie sich als permanent Super-Ausgebeuteten darstellen, wünsche ich mir als ständig kündbarer Normalsterblicher bei ständiger Leistungsevaluierung mit 5 Wochen Urlaub langsam so eine Regelung, damits wenigstens einen Grund zum Sudern haben.

Sibirischer Winkelzahnmolch (Gast) - 16. Mär, 20:39

"Umschichtung der Arbeitszeit"

Auch mich würde interessieren, was Dr. Walser zum Argument der Ministerin von der "Umschichtung der Arbeitszeit in das Klassenzimmer" zu sagen hat! Übrigens ist MEINE Arbeitszeit zur Gänze auf meinen Arbeitsplatz geschichtet - ein weiteres Privileg der LehrerInnen, dass sie zuhause "schichten" (oder auch nicht, jedenfalls wird es bezahlt) dürfen.
harald.walser - 16. Mär, 23:21

@ Sibirischer Winkelzahnmolch

Wenn Sie einen Plan vorlegt, bin ich wie viele LehrerInnen gerne mit dabei!
historix (Gast) - 16. Mär, 23:55

Gesuder

@Plumps
Auf Ihr Gesuder zu antworten, dafür steht es sich nicht, aber vielleicht wenigstens ein kleiner Hinweis auf den Leitartikel des aktuellen Profil:

Christian Rainer: Eine Lanze für die Lehrer
http://www.profil.at/articles/0911/560/236437/christian-rainer-eine-lanze-lehrer

@Sib...molch
Die Aussage der Ministerin bzgl. "Umschichten" ("in der Klasse stehen") ist bereits so oft und so ausführlich und so klar als - entschuldigens die Wortwahl auf Ihrem Blog, Dr. Walser - absoluter Blöd- und Schwachsinn kenntlich gemacht worden, dass man darauf zu antworten sich nicht mehr ernsthaft antun sollte.

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