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20. August 2009

Österreich muss gerechter werden!

Auch wenn gleich wieder das Geschrei gegen die „linken Gleichmacher“ losgeht: Vermögen ist in Österreich ungerecht verteilt. Ein (!) Prozent der Bevölkerung besitzt ein Drittel des gesamten Vermögens. Die reichsten 10% besitzen zwei Drittel. Beim Immobilienbesitz besitzt das oberste Prozent 20%, die obersten 10% besitzen 60% des Gesamtbesitzes. Beim Geldvermögen schaut es so aus: Die reichsten 10 Prozent besitzen 54%, das oberstes Promill soviel wie gesamte untere Hälfte aller Haushalte (Studie der Österreichischen Nationalbank).
Diese sich seit Jahren verschärfende Ungleichheit wird durch unser Steuersystem zusätzlich verschärft. Derzeit gilt in Österreich: Arbeit wird bestraft, Vermögen wird belohnt - und auch hier fährt der Zug in die falsche Richtung: 1990 machte das Aufkommen aus Lohnsteuer, Einkommensteuer, Sozialversicherungsbeiträgen und Lohnsummensteuern in Österreich 23.7% des BIP aus, 2005 waren es schon 26.4%. In der EU-15 gingen diese Abgaben hingegen geringfügig zurück (von 21.8% auf 21.7%). Im gleichen Zeitraum fiel das Aufkommen an Vermögenssteuern in Österreich von 1.1% auf 0.6% des BIP, in der EU15 stieg es von 1.6% auf 2.1% an. Österreich hat neben Mexiko, Tschechien und der Slowakei die niedrigsten Vermögenssteuern unter den 30 Staaten der OECD.
Die weitaus stärkere steuerliche Belastung von Erwerbsarbeit gegenüber Vermögen ist nicht nur unfair, sondern auch unklug. Teure Arbeit führt zu weniger Beschäftigung. Am Ende soll dann wieder der Sozialstaat die Rechnung zahlen. So kann und darf es nicht weitergehen.

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https://haraldwalser.twoday.net/stories/5878842/modTrackback

Kommentare
Sonja, Altach (Friseuse) (Gast) - 21. Aug, 03:23

Danke SPÖ, danke Grüne!!

"Derzeit gilt in Österreich: Arbeit wird bestraft" - und vor allem lohnt sie sich demnächst im Niedriglohnsektor (VerkäuferIn, FriseurIn, RaumpflegerIn u.ä. mit 800.- netto) nicht mehr, denn ab Ende 2010 ist jede(r) dumm, der morgens noch in diese Berufe ausser Haus geht und Kosten für die Fahrt zum und vom Arbeitsplatz produziert während sie/ihn die/der NachbarIn (darunter zigtausende so genannte "Kulturbereicherer" ohne Deutsch- und sonstige Kenntnisse - daher nicht in den Arbeitsmarkt vermittelbar -, die nie in die Sozialsysteme auch nur einen Euro einbezahlt haben!!!) mit 750.- Grundsicherung auslacht...!
Und kommen Sie mir jetzt bitte nicht mit der Alleinerzieherin am Existenzminimum - die könnte man über eine KRÄFTIGE Erhöhung des Kindergeldes und einen flächendeckenden Ausbau von Kinderbetreuung zum Nulltarif für sozial Schwache (was überfällig ist, da Kinder in die Welt setzen und damit einen Beitrag zur Zukunft von allen zu leisten, kein Armutsrisiko sein darf!!!!!!!!!!!) viel zielgerichteter und sinnvoller unterstützen! Übrigens wäre auch das Kindergeld in seiner Höhe sozial zu staffeln, denn wie kommt die Allgemeinheit dazu, dem Direktor ein Kindergeld zu zahlen, der das alles andere als nötig hat.

Wen wundert bei solch ungerechten Sauereien noch, dass immer mehr ArbeiterInnen FPÖ wählen, zumindest der SPÖ aber den Rücken kehren!

Plumps! (Gast) - 21. Aug, 10:08

Gerechter? Na sicher! Nur das von den Grünen zu hören wundert mich.

Nichts von dem, was sie schreiben ist falsch, und so isoliert stehend würde ich es auch sofort unterschreiben.
Nur wunderts mich, dass von Gerechtigkeit gesprochen wird, während man gleichzeitig fordert, mein Steuergeld so umzuverteilen, so dass jemand, der den ganzen Tag auf der Couch sitzt, das gleiche bekommt wie eine Billa-Regalräumerin. Ich zahle gerne Steuer, um die Netto-Gehälter diverser Niedriglohn-Leidenden anzuheben. Oder auch für zielgenaue Beihilfen. Aber es muss sich gesellschaftspolitisch lohnen, den Ar... von der Couch zu heben!
Es gibt heute bereits nicht wenige Kinder, die ihre Eltern und Großeltern nie arbeiten gesehen haben, und als einzigen Lebensentwurf kennen, Sozialhilfe abzukassieren. Das weiter zu verstärken ist absolut nicht nahhaltiger Ansatz.

Chrom (Gast) - 21. Aug, 16:07

Ich kann diese un-rechte Mentalität nicht verstehen

Warum interpretiert man diese ungerechten Fakten, die Hr. Walser dankenswerterweise hier anbietet, so, dass man immer nur nach unten, auf noch Schwächere tritt? Auf Arbeitslose, Behinderte und Kranke.
Und warum beklagt ihr Euch bei Grünen? Die sind doch die Einzigen die etwas gegen all diese Ungerechtigkeiten tun. Allein sie werden von allen Seiten behindert, die Misstände zu beheben.
Schreit doch nach oben! Was in Österreich abgeht ist eine einzige Sauerei. Unsere feinen Reichen schufen sich ein Steuerparadies, cashen überall ab und bezahlen immer schäbigere Löhne. DAS regt euch nicht auf?

Wir werden diesen kargen Winter die Meisenknödel jedenfalls den Immobilienhaien und Vermietern hinhängen. Die Mieten stiegen, dank einiger fieser Tricks, von 2002 bis heute um 27%! Und es wird trotz Krise wieder um 4% teurer. Die Mineralölfirmen geben dafür ihre Preissenkungen nicht an die Kunden weiter. Gas wird im Winter sicher auch wieder teurer. Von den überhöhten Lebensmittelpreisen ganz zu schweigen, die in der EU viel niederer sind.

Viele arme Kinder basteln schon fleißig aus Altpapier Weihnachtsgeschenke für Julius Meinl, der in seinem Ort kürzlich Ehrenbürgerschaft erhielt. Hat zwar tausende Kleinanleger gelinkt, aber macht ja nix.
Die Angehörigen von Altzheimerpatienten und Schwerstbehinderten werden der Justizministerin heuer auch sicher für Ihre enorme Verteurerung bei Entmündigungen danken. Sie möchten ihr bemalte Steine als Briefbeschwerer schenken. Sicher freut die auch, dass sie das Korruptionsgesetz noch wirkungsloser machte.

Der kärntner Georg-Büchner-Preisträger Josef Winkler schrieb dem Finanzminister Josef Pröll auch einen offener Brief. Er erzählte ihm von Jörg Haider und seinem Kärntner Filialleiter Josef Martinz von der ÖVP. Der hat im Jahre 2008 beim Verkauf der Kärntner Hypo-Bank einem Villacher Steuerberater für seine "zweimonatige mündliche Beratung" einen Honorar in der Höhe von 6 Millionen Euro (88 Millionen Schilling) aus Steuergeld zugeschanzt. Dieser Steuerberater ist seit langem der persönliche Geldberater der Familie Martinz. Einige Bürger hat das sehr aufgeregt, aber es ist wohl nichts geschehen.
Winkler schrieb: "Wenn auch Sie, sehr geehrter Herr Vizekanzler und Bundesfinanzminister, zu diesen 6 Millionen Euro (88 Millionen Schilling), die Ihr Filialleiter von der Kärntner ÖVP aus Landesvermögen in einer souveränen christlichen und sozialen Geste an eine Person für ihre zweimonatige Arbeit vermacht hat, nichts sagen wollen, dann werde ich den Landeshauptmann von Niederösterreich, den zukünftigen Bundespräsidentschaftskandidaten, Ihren lieben Onkel Erwin, fragen, ob er denn mit mir für vierzehn Tage in Klagenfurt auf dem Lindwurmplatz in den Hungerstreik tritt, damit wir endlich eine eigene Stadtbibliothek bekommen und sich die Kinder und Jugendlichen dieser Stadt auch endlich sein Lieblingsbuch, nämlich den Schatz im Silbersee, ausborgen können.
Denken Sie daran, Herr Vizekanzler, ich war schon neunmal in Indien, und ich habe dort aus Krankheitsgründen schon einmal zehn Tage nichts essen können, aber Ihr Onkel Erwin ...? Ich weiß nicht, wie er das alles aushalten und durchstehen soll?! (DER STANDARD, Printausgabe, 14.8.2009)
KEINE Stadbibliothek ist nämlich einzigartig in Mitteleuropa!

Wir müssen jetzt ALLE fest zusammenhalten, um die Krise gut zu überstehen, die andere nicht haben!
Liebe Grüße!
Rainer (Gast) - 21. Aug, 17:33

Danke für den Beitrag!!!

Sie haben völlig recht und Ihre Ausführungen können jedem/jeder, die nicht wie Walser&Co EUR 8.000.- aufwärts monatlich vom/von der SteuerzahlerIn cashen nur die Zornesröte ins Gesicht treiben.

Einzig scheint MIR (als Kritik an Ihrem Beitrag) es schon nötig, dass auch "unten" Gerechtigkeit herrscht und die Grundsicherung erhalten nun einmal nicht nur tatsächliche oder vermeintliche Behinderte (die übrigens - je nach Behinderung - auch arbeiten können!!), (Alkohol-)Kranke, etc., sondern vor allem auch all jene, die nicht in den Arbeitsmarkt vermittelbar sind, weil sie kein oder kaum Deutsch sprechen, keine Qualifikationen haben oder sich einfach nur so blöd/unwillig anstellen, dass sie kein(e) ArbeitgeberIn je anstellt !!! Diese Schmarozer reiben sich jetzt schon die Hände, wenn sie an Ende 2010 denken, dank ÖVP gibt es für sie wenigstens kein Urlaubs-/Weihnachtsgeld!!!!

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