Die Wahrheit ist ein „Töchterle der Zeit“
harald.walser | 20. Okt, 17:45 | 1 Kommentar
Zu Beginn der schwarz-blauen Ära hat der damalige ÖVP-Klubobmann Andreas Khol das Brechen diverser Versprechungen mit der zynischen Bemerkung abgetan: „Die Wahrheit ist eine Tochter der Zeit!“
Unser Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle behauptet seit er in der Regierung ist, er sei „immer schon“ für Studiengebühren eingetreten. Das Archiv ist bekanntlich die Rache Opposition. Bei der Einführung der Studiengebühren argumentierte die Geisteswissenschaftliche Fakultät an der Universitat mit sehr guten Argumenten dagegen: Studiengebühren seien „bildungsfeindlich“ und würden „finanzielle Eliten“ bevorzugen, sie „führen zur Reduktion der ohnehin schon geringen Akademikerquote in Österreich“ und dienen lediglich der Budgetkonsolidierung („Ein Töchterle der Zeit“): „Die Fakultät lehnt daher eine Einführung der Gebühren ab.“ Gezeichnet vom Dekan persönlich: „Prof. Dr. Karlheinz Töchterle“.
Trocken meinte unser Abgeordneter Karl Öllinger daher: „Die Forderung nach Studiengebühren ist ein Töchterle der Zeit!“
Übrigens: Khol hat den römischen Schriftsteller Aulus Gellius falsch zitierte. Der hatte nämlich gemeint: „Am Ende kommt die Wahrheit ans Licht.“
Unser Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle behauptet seit er in der Regierung ist, er sei „immer schon“ für Studiengebühren eingetreten. Das Archiv ist bekanntlich die Rache Opposition. Bei der Einführung der Studiengebühren argumentierte die Geisteswissenschaftliche Fakultät an der Universitat mit sehr guten Argumenten dagegen: Studiengebühren seien „bildungsfeindlich“ und würden „finanzielle Eliten“ bevorzugen, sie „führen zur Reduktion der ohnehin schon geringen Akademikerquote in Österreich“ und dienen lediglich der Budgetkonsolidierung („Ein Töchterle der Zeit“): „Die Fakultät lehnt daher eine Einführung der Gebühren ab.“ Gezeichnet vom Dekan persönlich: „Prof. Dr. Karlheinz Töchterle“.
Trocken meinte unser Abgeordneter Karl Öllinger daher: „Die Forderung nach Studiengebühren ist ein Töchterle der Zeit!“
Übrigens: Khol hat den römischen Schriftsteller Aulus Gellius falsch zitierte. Der hatte nämlich gemeint: „Am Ende kommt die Wahrheit ans Licht.“